Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.darin mit, daß der erste Petrarka ein gewand¬ "Wir wollen doch in Einem fort hier auf- darin mit, daß der erſte Petrarka ein gewand¬ „Wir wollen doch in Einem fort hier auf- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="7"/> darin mit, daß der erſte Petrarka ein gewand¬<lb/> ter zierlicher Staatsmann war. Der Notarius<lb/> glaubte, er duͤrfe, nach den Reden zu ſchlieſſen,<lb/> die er mehrmals ſiegend an Goldinen und die<lb/> Mutter gehalten, ohne Unbeſcheidenheit auf eini¬<lb/> ge Aehnlichkeit mit dem Italiener rechnen, falls<lb/> man ihn nur in die rechten Lagen braͤchte. So<lb/> geht eigentlich in dieſer Minute kein Juͤngling in<lb/> ganz Jena, Weimar, Berlin u. ſ. w. uͤber den<lb/> Markt, der nicht glauben muͤßte als Schrein —<lb/> Sakramenthaͤusgen — Heiligen-Haus — Rin¬<lb/> denhaus — oder Mumienkaſten irgend eines jezt<lb/> oder ſonſt lebenden GeiſterRieſen heimlich herum<lb/> zu laufen, ſo daß wenn man beſagten Schrein<lb/> und Mumienkaſten aufſchluͤge, der gedachte Rieſe<lb/> deutlich ausgeſtreckt darin laͤge und munter blick¬<lb/> te. Ja Schreiber dieſes war fruͤher fuͤnf bis ſechs<lb/> große Maͤnner ſchnell nach einander, ſo wie er<lb/> ſie eben gerade nachahmte. Kommt man frei¬<lb/> lich zu Jahren, naͤmlich zu Einſichten, beſon¬<lb/> ders zu den groͤſten, ſo iſt man nichts.</p><lb/> <p>„Wir wollen doch in Einem fort hier auf-<lb/> und abgehen“ ſagte Walt, der in Vults Repli¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0015]
darin mit, daß der erſte Petrarka ein gewand¬
ter zierlicher Staatsmann war. Der Notarius
glaubte, er duͤrfe, nach den Reden zu ſchlieſſen,
die er mehrmals ſiegend an Goldinen und die
Mutter gehalten, ohne Unbeſcheidenheit auf eini¬
ge Aehnlichkeit mit dem Italiener rechnen, falls
man ihn nur in die rechten Lagen braͤchte. So
geht eigentlich in dieſer Minute kein Juͤngling in
ganz Jena, Weimar, Berlin u. ſ. w. uͤber den
Markt, der nicht glauben muͤßte als Schrein —
Sakramenthaͤusgen — Heiligen-Haus — Rin¬
denhaus — oder Mumienkaſten irgend eines jezt
oder ſonſt lebenden GeiſterRieſen heimlich herum
zu laufen, ſo daß wenn man beſagten Schrein
und Mumienkaſten aufſchluͤge, der gedachte Rieſe
deutlich ausgeſtreckt darin laͤge und munter blick¬
te. Ja Schreiber dieſes war fruͤher fuͤnf bis ſechs
große Maͤnner ſchnell nach einander, ſo wie er
ſie eben gerade nachahmte. Kommt man frei¬
lich zu Jahren, naͤmlich zu Einſichten, beſon¬
ders zu den groͤſten, ſo iſt man nichts.
„Wir wollen doch in Einem fort hier auf-
und abgehen“ ſagte Walt, der in Vults Repli¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |