Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.vieren die Rede sei, durch heutiges Stimmen -- "Oft doch, -- versezte mit alter Liebreichig¬ vieren die Rede ſei, durch heutiges Stimmen — „Oft doch, — verſezte mit alter Liebreichig¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0055" n="47"/> vieren die Rede ſei, durch heutiges Stimmen —<lb/> morgendes verſprach' er ihm gern — gegen die<lb/> vielen noch reſtirenden Stimm-Haͤuſer auf der<lb/> Liſte (er wies ſie vor) verſtoſſen wuͤrde, die alle<lb/> ein gleiches Recht auf ſein Stimmen ohne Geld<lb/> beſaͤſſen. Auch der hinkende Notar ſagte, unter<lb/> Klavier koͤnne nicht wohl ein Hakbrett begriffen<lb/> werden.</p><lb/> <p>„Oft doch, — verſezte mit alter Liebreichig¬<lb/> keit Harprecht, laͤchelnd blos mit einem Mund¬<lb/> winkel, ſo wie er nur eine gerade Stirnfalte run¬<lb/> zelte —; allein er ſei vielleicht ſo billig als einer;<lb/> und da er mit dem Hoffiſkal Knol Ein Inſtru¬<lb/> ment gemeinſchaftlich gemiethet fuͤr ihre Kinder,<lb/> ſo begleit' er ihn zum Stimmen deſſelben hin,<lb/> um ſich das Vergnuͤgen ſeiner Geſellſchaft etwas<lb/> zu verlaͤngern, duͤrf' aber gewis bei der Teſta¬<lb/> ments-Exekuzion darauf antragen, daß das<lb/> Compagnie-Inſtrument und alſo jeder Stimm-<lb/> Fehler fuͤr zwei gelte, wobei ja H. Harniſch ge¬<lb/> nug an Zeit und Muͤhe erſpare und gewinne“ —<lb/> „Wahrlich, verſezte Walt, ich wollt' es waͤre Recht,<lb/> ich fragte nichts darnach.“ Harprecht druͤkte ihm<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [47/0055]
vieren die Rede ſei, durch heutiges Stimmen —
morgendes verſprach' er ihm gern — gegen die
vielen noch reſtirenden Stimm-Haͤuſer auf der
Liſte (er wies ſie vor) verſtoſſen wuͤrde, die alle
ein gleiches Recht auf ſein Stimmen ohne Geld
beſaͤſſen. Auch der hinkende Notar ſagte, unter
Klavier koͤnne nicht wohl ein Hakbrett begriffen
werden.
„Oft doch, — verſezte mit alter Liebreichig¬
keit Harprecht, laͤchelnd blos mit einem Mund¬
winkel, ſo wie er nur eine gerade Stirnfalte run¬
zelte —; allein er ſei vielleicht ſo billig als einer;
und da er mit dem Hoffiſkal Knol Ein Inſtru¬
ment gemeinſchaftlich gemiethet fuͤr ihre Kinder,
ſo begleit' er ihn zum Stimmen deſſelben hin,
um ſich das Vergnuͤgen ſeiner Geſellſchaft etwas
zu verlaͤngern, duͤrf' aber gewis bei der Teſta¬
ments-Exekuzion darauf antragen, daß das
Compagnie-Inſtrument und alſo jeder Stimm-
Fehler fuͤr zwei gelte, wobei ja H. Harniſch ge¬
nug an Zeit und Muͤhe erſpare und gewinne“ —
„Wahrlich, verſezte Walt, ich wollt' es waͤre Recht,
ich fragte nichts darnach.“ Harprecht druͤkte ihm
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