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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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Fläche projectire bei dem tiefen Stand der Mor¬
gensonne der neuen Zeit. --

Da aber Vult im Verfolge anfängt, anzüg¬
lich zu werden, ja verachtend: so hält sich der
Verfasser durch kein Kabelsches Testament und
durch keine Labrador-Blende von der Insel St.
Paul für das Kapitel verbunden, den Rest hier
zu exzerpiren; um so mehr, da nicht einmal Mer¬
kel selber das ganze Schreiben eingerückt oder be¬
antwortet hat, den ich hier öffentlich zu bezeugen
auffordere, ob nicht der unterdrückte Rest noch
unschicklichere Angriffe enthalten habe, und aus
gleichen Gründen von ihm, wie von mir, unter¬
schlagen worden ist. --

Darauf wurde der Roman an H. v. Tratt¬
ner in Wien geschickt, weil man dahin, sagte
Vult, nur halb frankiren dürfte. "Ich danke
Gott, so bald ich nur hoffen kann," sagte Walt.
Die neue Arbeit wurde der alten mit beigelegt.
Der Buchhändler blieb dabei, daß er jede Woche
nicht mehr als Einen Korrektur-Bogen zuschickte,
und folglich dieses Erbamt des Korrektorats
ungewöhnlich ausdehnte. Der Notarius beging

Flaͤche projectire bei dem tiefen Stand der Mor¬
genſonne der neuen Zeit. —

Da aber Vult im Verfolge anfaͤngt, anzuͤg¬
lich zu werden, ja verachtend: ſo haͤlt ſich der
Verfaſſer durch kein Kabelſches Teſtament und
durch keine Labrador-Blende von der Inſel St.
Paul fuͤr das Kapitel verbunden, den Reſt hier
zu exzerpiren; um ſo mehr, da nicht einmal Mer¬
kel ſelber das ganze Schreiben eingeruͤckt oder be¬
antwortet hat, den ich hier oͤffentlich zu bezeugen
auffordere, ob nicht der unterdruͤckte Reſt noch
unſchicklichere Angriffe enthalten habe, und aus
gleichen Gruͤnden von ihm, wie von mir, unter¬
ſchlagen worden iſt. —

Darauf wurde der Roman an H. v. Tratt¬
ner in Wien geſchickt, weil man dahin, ſagte
Vult, nur halb frankiren duͤrfte. „Ich danke
Gott, ſo bald ich nur hoffen kann,“ ſagte Walt.
Die neue Arbeit wurde der alten mit beigelegt.
Der Buchhaͤndler blieb dabei, daß er jede Woche
nicht mehr als Einen Korrektur-Bogen zuſchickte,
und folglich dieſes Erbamt des Korrektorats
ungewoͤhnlich ausdehnte. Der Notarius beging

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[243/0249] Flaͤche projectire bei dem tiefen Stand der Mor¬ genſonne der neuen Zeit. — Da aber Vult im Verfolge anfaͤngt, anzuͤg¬ lich zu werden, ja verachtend: ſo haͤlt ſich der Verfaſſer durch kein Kabelſches Teſtament und durch keine Labrador-Blende von der Inſel St. Paul fuͤr das Kapitel verbunden, den Reſt hier zu exzerpiren; um ſo mehr, da nicht einmal Mer¬ kel ſelber das ganze Schreiben eingeruͤckt oder be¬ antwortet hat, den ich hier oͤffentlich zu bezeugen auffordere, ob nicht der unterdruͤckte Reſt noch unſchicklichere Angriffe enthalten habe, und aus gleichen Gruͤnden von ihm, wie von mir, unter¬ ſchlagen worden iſt. — Darauf wurde der Roman an H. v. Tratt¬ ner in Wien geſchickt, weil man dahin, ſagte Vult, nur halb frankiren duͤrfte. „Ich danke Gott, ſo bald ich nur hoffen kann,“ ſagte Walt. Die neue Arbeit wurde der alten mit beigelegt. Der Buchhaͤndler blieb dabei, daß er jede Woche nicht mehr als Einen Korrektur-Bogen zuſchickte, und folglich dieſes Erbamt des Korrektorats ungewoͤhnlich ausdehnte. Der Notarius beging

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/249>, abgerufen am 22.11.2024.