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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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Putzjungfer, das andere, die Sonnenseite, für
den Tänzer. Walt kam jetzt in Gang und ins
Feuer, und zwar, um selber zu malen, nicht um
andere malen zu helfen. Er kelterte -- vortreflich
genug -- Auszüge aus seiner neuesten Reise um
die Welt und mischte beiher ein, daß er ihre
Freundin, Wina, unter der Katarakte gesehen.
Unter allen Erzählern und Unterhaltern sind Rei¬
sebeschreiber die glücklichsten und reichsten; in
eine Reise um der Welt können sie die
ganze Welt bringen und niemand kann ihnen
(zweitens) widersprechen. Der Notar wollte sich
seiner malerischen Stärke in Sommer- und Herbst-
Landschaften -- Flitte lieferte die Winter-Land¬
schaft -- noch stärker bedienen und setzte zu einem
wandbreiten goldnen Bergstücke der Rosenhöfer
Berghörner an; -- aber Raphaela war ganz ent¬
zückt davon und brachte die Rede bald auf ihre
Freundin Wina, um solche allein fortzuspinnen.
Sie erhob deren Reize und Handlungen mit Feuer
-- sie zeigte ein Mahagony-Kästchen, worin de¬
ren Briefe lagen -- sie wies die sogenannte Wi¬
nens-Ecke im Winkel, wo diese gewöhnlich saß

Putzjungfer, das andere, die Sonnenſeite, fuͤr
den Taͤnzer. Walt kam jetzt in Gang und ins
Feuer, und zwar, um ſelber zu malen, nicht um
andere malen zu helfen. Er kelterte — vortreflich
genug — Auszuͤge aus ſeiner neueſten Reiſe um
die Welt und miſchte beiher ein, daß er ihre
Freundin, Wina, unter der Katarakte geſehen.
Unter allen Erzaͤhlern und Unterhaltern ſind Rei¬
ſebeſchreiber die gluͤcklichſten und reichſten; in
eine Reiſe um der Welt koͤnnen ſie die
ganze Welt bringen und niemand kann ihnen
(zweitens) widerſprechen. Der Notar wollte ſich
ſeiner maleriſchen Staͤrke in Sommer- und Herbſt-
Landſchaften — Flitte lieferte die Winter-Land¬
ſchaft — noch ſtaͤrker bedienen und ſetzte zu einem
wandbreiten goldnen Bergſtuͤcke der Roſenhoͤfer
Berghoͤrner an; — aber Raphaela war ganz ent¬
zuͤckt davon und brachte die Rede bald auf ihre
Freundin Wina, um ſolche allein fortzuſpinnen.
Sie erhob deren Reize und Handlungen mit Feuer
— ſie zeigte ein Mahagony-Kaͤſtchen, worin de¬
ren Briefe lagen — ſie wies die ſogenannte Wi¬
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[66/0072] Putzjungfer, das andere, die Sonnenſeite, fuͤr den Taͤnzer. Walt kam jetzt in Gang und ins Feuer, und zwar, um ſelber zu malen, nicht um andere malen zu helfen. Er kelterte — vortreflich genug — Auszuͤge aus ſeiner neueſten Reiſe um die Welt und miſchte beiher ein, daß er ihre Freundin, Wina, unter der Katarakte geſehen. Unter allen Erzaͤhlern und Unterhaltern ſind Rei¬ ſebeſchreiber die gluͤcklichſten und reichſten; in eine Reiſe um [FORMEL] der Welt koͤnnen ſie die ganze Welt bringen und niemand kann ihnen (zweitens) widerſprechen. Der Notar wollte ſich ſeiner maleriſchen Staͤrke in Sommer- und Herbſt- Landſchaften — Flitte lieferte die Winter-Land¬ ſchaft — noch ſtaͤrker bedienen und ſetzte zu einem wandbreiten goldnen Bergſtuͤcke der Roſenhoͤfer Berghoͤrner an; — aber Raphaela war ganz ent¬ zuͤckt davon und brachte die Rede bald auf ihre Freundin Wina, um ſolche allein fortzuſpinnen. Sie erhob deren Reize und Handlungen mit Feuer — ſie zeigte ein Mahagony-Kaͤſtchen, worin de¬ ren Briefe lagen — ſie wies die ſogenannte Wi¬ nens-Ecke im Winkel, wo dieſe gewoͤhnlich ſaß

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/72>, abgerufen am 26.11.2024.