Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Erstes Heftlein. Berlin, 1795.nöthigen sollte als zum Besuche der Landesuniversi¬ Der folgende Absatz dürfte interessant werden, Es war vorgestern am 29. April, daß ich Abends C 2
noͤthigen ſollte als zum Beſuche der Landeſuniverſi¬ Der folgende Abſatz duͤrfte intereſſant werden, Es war vorgeſtern am 29. April, daß ich Abends C 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0046" n="35"/> noͤthigen ſollte als zum Beſuche der Landeſuniverſi¬<lb/> taͤt. In dieſe Loge hab' ich nun den außerordentli¬<lb/> chen Teich geſetzt, welcher unter dem Namen oſtindi¬<lb/> ſcher Ozean bekannter iſt und in den wir Scheerauer<lb/> die wenigen Molucken und andre Inſeln hineingefahren<lb/> und gepflaſtert haben, auf denen unſer Aktivhandel<lb/> ruht. Waͤhrend das die unſichtbare Loge in eine ſicht¬<lb/> bare umgedruckt wurde, haben wir wieder eine In¬<lb/> ſel verfertigt — das iſt die Inſel St. Johannis,<lb/> auf der ich jetzt hauſe und ſpreche.</p><lb/> <p>Der folgende Abſatz duͤrfte intereſſant werden,<lb/> weil man darin dem Leſer aufdekt, warum ich auf<lb/> dieſes Buch den tollen Titel ſetzte <hi rendition="#g">Hundspoſttage</hi>.</p><lb/> <p>Es war vorgeſtern am 29. April, daß ich Abends<lb/> auf und abgieng auf meiner Inſel — der Abend<lb/> hatte ſich ſchon im Schatten und Nebel eingeſpon¬<lb/> nen — ich konnte kaum auf die <hi rendition="#g">Teidor-Inſel</hi><lb/> hinuͤberſehen, auf dieſes Grabmal ſchoͤner unterge¬<lb/> ſunkner Fruͤhlinge und ich huͤpfte mit dem Auge<lb/> blos auf den nahen Laub- und Bluͤtenknoſpen her¬<lb/> um, dieſen Fluͤgelkleidern des wachſenden Fruͤhlings<lb/> — die Ebene und Kuͤſte um mich ſah wie eine An¬<lb/> ziehſtube der Blumengoͤttin aus und ihr Putzwerk lag<lb/> zerſtreuet und verſchloſſen in Thaͤlern und Stau¬<lb/> den herum — der Mond lag noch hinter der<lb/> Erde, aber ſeine Stralen-Fontaine ſpruͤzte ſchon am<lb/> ganzen Rande des Himmels hinauf — der blaue<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 2<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0046]
noͤthigen ſollte als zum Beſuche der Landeſuniverſi¬
taͤt. In dieſe Loge hab' ich nun den außerordentli¬
chen Teich geſetzt, welcher unter dem Namen oſtindi¬
ſcher Ozean bekannter iſt und in den wir Scheerauer
die wenigen Molucken und andre Inſeln hineingefahren
und gepflaſtert haben, auf denen unſer Aktivhandel
ruht. Waͤhrend das die unſichtbare Loge in eine ſicht¬
bare umgedruckt wurde, haben wir wieder eine In¬
ſel verfertigt — das iſt die Inſel St. Johannis,
auf der ich jetzt hauſe und ſpreche.
Der folgende Abſatz duͤrfte intereſſant werden,
weil man darin dem Leſer aufdekt, warum ich auf
dieſes Buch den tollen Titel ſetzte Hundspoſttage.
Es war vorgeſtern am 29. April, daß ich Abends
auf und abgieng auf meiner Inſel — der Abend
hatte ſich ſchon im Schatten und Nebel eingeſpon¬
nen — ich konnte kaum auf die Teidor-Inſel
hinuͤberſehen, auf dieſes Grabmal ſchoͤner unterge¬
ſunkner Fruͤhlinge und ich huͤpfte mit dem Auge
blos auf den nahen Laub- und Bluͤtenknoſpen her¬
um, dieſen Fluͤgelkleidern des wachſenden Fruͤhlings
— die Ebene und Kuͤſte um mich ſah wie eine An¬
ziehſtube der Blumengoͤttin aus und ihr Putzwerk lag
zerſtreuet und verſchloſſen in Thaͤlern und Stau¬
den herum — der Mond lag noch hinter der
Erde, aber ſeine Stralen-Fontaine ſpruͤzte ſchon am
ganzen Rande des Himmels hinauf — der blaue
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