zion. -- -- Denn ich schlage nämlich vor, daß diese bisher sündlich vernachläßigten See- len-Großen nicht bloß, sondern auch alles übrige geistige Bergvolk nun von uns in Lu- thers Pantheen, wozu die sechstausend aus der Nazion gebrochne Bausteine schon da liegen, hinein geschaft, und daselbst aufgestellt, und mit einigem Nationalgefühl und Stolz zusam- men aufbewahret und verehret werden, um so die Baukosten zerstreueter Ehrensäulen für je- den besondern Narren sich ohne Geschrey und Schande zu ersparen.
Dieß muß geschehen; denn lassen wir nicht mehrere Köpfe unter Einen Lorbeerkranz zu- sammenkommen oder auf dem Mannsfelder Triumpfwagen nicht recht viele Sieger einsitzen, so sind wir bey der Nachwelt (auf die wir alles bringen) zu wenig entschuldigt, daß wir einem Manne wie Luther erst so spät nach der letzten Ehre eine neue erzeigten, und daß er, so wie Tasso Einen Tag vor seiner Krö- nung, eben so ein Jahrhundert und länger vor der seinigen sterben mußte, wir müßten
zion. — — Denn ich ſchlage naͤmlich vor, daß dieſe bisher ſuͤndlich vernachlaͤßigten See- len-Großen nicht bloß, ſondern auch alles uͤbrige geiſtige Bergvolk nun von uns in Lu- thers Pantheen, wozu die ſechstauſend aus der Nazion gebrochne Bauſteine ſchon da liegen, hinein geſchaft, und daſelbſt aufgeſtellt, und mit einigem Nationalgefuͤhl und Stolz zuſam- men aufbewahret und verehret werden, um ſo die Baukoſten zerſtreueter Ehrenſaͤulen für je- den beſondern Narren ſich ohne Geſchrey und Schande zu erſparen.
Dieß muß geſchehen; denn laſſen wir nicht mehrere Koͤpfe unter Einen Lorbeerkranz zu- ſammenkommen oder auf dem Mannsfelder Triumpfwagen nicht recht viele Sieger einſitzen, ſo ſind wir bey der Nachwelt (auf die wir alles bringen) zu wenig entſchuldigt, daß wir einem Manne wie Luther erſt ſo ſpaͤt nach der letzten Ehre eine neue erzeigten, und daß er, ſo wie Taſſo Einen Tag vor ſeiner Kroͤ- nung, eben ſo ein Jahrhundert und laͤnger vor der ſeinigen ſterben mußte, wir muͤßten
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zion. — — Denn ich ſchlage naͤmlich vor,
daß dieſe bisher ſuͤndlich vernachlaͤßigten See-
len-Großen nicht bloß, ſondern auch alles
uͤbrige geiſtige Bergvolk nun von uns in Lu-
thers Pantheen, wozu die ſechstauſend aus der
Nazion gebrochne Bauſteine ſchon da liegen,
hinein geſchaft, und daſelbſt aufgeſtellt, und
mit einigem Nationalgefuͤhl und Stolz zuſam-
men aufbewahret und verehret werden, um ſo
die Baukoſten zerſtreueter Ehrenſaͤulen für je-
den beſondern Narren ſich ohne Geſchrey und
Schande zu erſparen.
Dieß muß geſchehen; denn laſſen wir nicht
mehrere Koͤpfe unter Einen Lorbeerkranz zu-
ſammenkommen oder auf dem Mannsfelder
Triumpfwagen nicht recht viele Sieger einſitzen,
ſo ſind wir bey der Nachwelt (auf die wir
alles bringen) zu wenig entſchuldigt, daß wir
einem Manne wie Luther erſt ſo ſpaͤt nach
der letzten Ehre eine neue erzeigten, und daß
er, ſo wie Taſſo Einen Tag vor ſeiner Kroͤ-
nung, eben ſo ein Jahrhundert und laͤnger
vor der ſeinigen ſterben mußte, wir muͤßten
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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/158>, abgerufen am 24.11.2024.
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