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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.

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finition wissen, ausgeführet wird! so müssen die
periodischen und wandernden aber flüchtigen Kräm¬
pfe und Ermattungen der Nerven nach und nach
die ganze Semiotik durchlaufen, aber nicht die
ganze Pathologie. Jezt tritt mein zweiter Para¬
graph in der umgoldeten Disputation hervor." --

"Wo war denn der erste?"

"Schon da! daher wirft der zweite alle Arz¬
neigläser auf die Gasse, bläset alle Pulver in die
Luft, legt mit Banstrahlen alle verdammte Ma[¬]
gen-Arzeneien in Asche, gießet sogar warme und
oft kalte Badewannen aus und schiebt Kämpfs Kly¬
stiermaschienen weit unters Krankenbett und tobt
sehr, . . . Denn die Nerven werden so wenig in
einer Woche (es sei die beste Eisenkur da) gestärkt
als in einer Woche (es sei die gröste Ausschweifung
da) entmannt; ihre Stärke kehret mit so langsa¬
men Schritten zurück als sie sich entfernte. Die
Arzneien müssen sich also in Speisen -- und da das
schadet -- mithin die Speisen in Arzneien verwan¬
deln."

"Ich esse vom Wenigsten."

"Das ist die unangenehmste -- Unmäßigkeit
und der Magen treibt da nach seinen Kräften eine

Art

finition wiſſen, ausgefuͤhret wird! ſo muͤſſen die
periodiſchen und wandernden aber fluͤchtigen Kraͤm¬
pfe und Ermattungen der Nerven nach und nach
die ganze Semiotik durchlaufen, aber nicht die
ganze Pathologie. Jezt tritt mein zweiter Para¬
graph in der umgoldeten Diſputation hervor.“ —

„Wo war denn der erſte?“

„Schon da! daher wirft der zweite alle Arz¬
neiglaͤſer auf die Gaſſe, blaͤſet alle Pulver in die
Luft, legt mit Banſtrahlen alle verdammte Ma[¬]
gen-Arzeneien in Aſche, gießet ſogar warme und
oft kalte Badewannen aus und ſchiebt Kaͤmpfs Kly¬
ſtiermaſchienen weit unters Krankenbett und tobt
ſehr, . . . Denn die Nerven werden ſo wenig in
einer Woche (es ſei die beſte Eiſenkur da) geſtaͤrkt
als in einer Woche (es ſei die groͤſte Ausſchweifung
da) entmannt; ihre Staͤrke kehret mit ſo langſa¬
men Schritten zuruͤck als ſie ſich entfernte. Die
Arzneien muͤſſen ſich alſo in Speiſen — und da das
ſchadet — mithin die Speiſen in Arzneien verwan¬
deln.“

„Ich eſſe vom Wenigſten.“

„Das iſt die unangenehmſte — Unmaͤßigkeit
und der Magen treibt da nach ſeinen Kraͤften eine

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[272/0282] finition wiſſen, ausgefuͤhret wird! ſo muͤſſen die periodiſchen und wandernden aber fluͤchtigen Kraͤm¬ pfe und Ermattungen der Nerven nach und nach die ganze Semiotik durchlaufen, aber nicht die ganze Pathologie. Jezt tritt mein zweiter Para¬ graph in der umgoldeten Diſputation hervor.“ — „Wo war denn der erſte?“ „Schon da! daher wirft der zweite alle Arz¬ neiglaͤſer auf die Gaſſe, blaͤſet alle Pulver in die Luft, legt mit Banſtrahlen alle verdammte Ma¬ gen-Arzeneien in Aſche, gießet ſogar warme und oft kalte Badewannen aus und ſchiebt Kaͤmpfs Kly¬ ſtiermaſchienen weit unters Krankenbett und tobt ſehr, . . . Denn die Nerven werden ſo wenig in einer Woche (es ſei die beſte Eiſenkur da) geſtaͤrkt als in einer Woche (es ſei die groͤſte Ausſchweifung da) entmannt; ihre Staͤrke kehret mit ſo langſa¬ men Schritten zuruͤck als ſie ſich entfernte. Die Arzneien muͤſſen ſich alſo in Speiſen — und da das ſchadet — mithin die Speiſen in Arzneien verwan¬ deln.“ „Ich eſſe vom Wenigſten.“ „Das iſt die unangenehmſte — Unmaͤßigkeit und der Magen treibt da nach ſeinen Kraͤften eine Art

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Zitationshilfe: Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge02_1793/282>, abgerufen am 22.11.2024.