Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.neben einander unter den Sternen niederfielen und Endlich flossen vom Silberblick des steigenden neben einander unter den Sternen niederfielen und Endlich floſſen vom Silberblick des ſteigenden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0355" n="345"/> neben einander unter den Sternen niederfielen und<lb/> den heißen Athem in Eine Jubel-Stimme ergoͤſſen<lb/> und alle Freuden in Gebete, und das hohe Herz<lb/> nach dem hohen Himmelsblau richteten und in der<lb/> Entzuͤckung nicht Kummer- ſondern Wonne-Seuf¬<lb/> zer abſchickten, deren Weg ſo lang zum Himmel<lb/> wie unſerer zum Sarge iſt? . . . Du bitterer Ge¬<lb/> danke! oft unter lauter Ungluͤcklichen der Froͤhli¬<lb/> che zu ſeyn — du ſuͤßerer, unter lauter Gluͤckli¬<lb/> chen der Betruͤbte zu ſeyn!</p><lb/> <p>Endlich floſſen vom Silberblick des ſteigenden<lb/> Mondes die truͤbenden Schlacken hinweg; er ſtand<lb/> wie eine unausſprechliche Entzuͤckung hoͤher in der<lb/> Nacht des Himmels, aus deſſen Hintergrund in<lb/> den Vorgrund gemalt. Die Froͤſche durchſchlugen<lb/> wie eine Muͤhle die Nacht und ihr forttoͤnender<lb/> vielſtimmiger Laͤrm hatte die Wirkung des forttoͤ¬<lb/> nenden Schweigens. — O welcher Menſch, den<lb/> der Tod zu einem uͤber die Erde fliegenden Engel<lb/> gemacht haͤtte, waͤre nicht auf ſie niedergefallen<lb/> und haͤtte unter irdiſchem Laub und auf der irdi¬<lb/> ſchen vom Monde uͤberſilberten Erde (wie von der<lb/> Sonne uͤbergoldeten) nicht an ſeinen verlaſſenen<lb/> Himmel gedacht und an ſeine alten Menſchen-Auen,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0355]
neben einander unter den Sternen niederfielen und
den heißen Athem in Eine Jubel-Stimme ergoͤſſen
und alle Freuden in Gebete, und das hohe Herz
nach dem hohen Himmelsblau richteten und in der
Entzuͤckung nicht Kummer- ſondern Wonne-Seuf¬
zer abſchickten, deren Weg ſo lang zum Himmel
wie unſerer zum Sarge iſt? . . . Du bitterer Ge¬
danke! oft unter lauter Ungluͤcklichen der Froͤhli¬
che zu ſeyn — du ſuͤßerer, unter lauter Gluͤckli¬
chen der Betruͤbte zu ſeyn!
Endlich floſſen vom Silberblick des ſteigenden
Mondes die truͤbenden Schlacken hinweg; er ſtand
wie eine unausſprechliche Entzuͤckung hoͤher in der
Nacht des Himmels, aus deſſen Hintergrund in
den Vorgrund gemalt. Die Froͤſche durchſchlugen
wie eine Muͤhle die Nacht und ihr forttoͤnender
vielſtimmiger Laͤrm hatte die Wirkung des forttoͤ¬
nenden Schweigens. — O welcher Menſch, den
der Tod zu einem uͤber die Erde fliegenden Engel
gemacht haͤtte, waͤre nicht auf ſie niedergefallen
und haͤtte unter irdiſchem Laub und auf der irdi¬
ſchen vom Monde uͤberſilberten Erde (wie von der
Sonne uͤbergoldeten) nicht an ſeinen verlaſſenen
Himmel gedacht und an ſeine alten Menſchen-Auen,
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