Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.glocken,) schlugen vier Uhr*), als der Wagen *) Zehn Uhr.
glocken,) ſchlugen vier Uhr*), als der Wagen *) Zehn Uhr.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0035" n="23"/> glocken,) ſchlugen vier Uhr<note place="foot" n="*)"><lb/> Zehn Uhr.</note>, als der Wagen<lb/> durch das Triumphthor der Stadt, die <hi rendition="#aq">Porta<lb/> del Popolo</hi>, rollte: ſo riß der Mond ſeinen<lb/> ſchwarzen Himmel auf und goß aus der Wol¬<lb/> ken-Kluft den Glanz eines ganzen Himmels<lb/> hernieder; da ſtand der ägyptiſche Obeliskus<lb/> des Thors wolkenhoch in der Nacht und drei<lb/> Straßen liefen glänzend auseinander. So biſt<lb/> du (ſagte ſich Albano, als ſie im langen <hi rendition="#aq">Corso</hi><lb/> nach der zehnten Region fuhren,) wirklich im<lb/> Lager des Kriegsgottes; hier, wo er das Heft<lb/> des ungeheuern Kriegsſchwerdtes faßte, und<lb/> mit der Spitze die drei Wunden in drei Welt¬<lb/> theile machte. — Guß und Glanz durchflogen<lb/> die weiten, breiten Straßen — zuweilen kam<lb/> er plötzlich vor Gärten vorbei und in breite<lb/> Stadtwüſten und Marktplätze der Vergangen¬<lb/> heit. — Das Rollen der Wagen unter dem Rau¬<lb/> ſchen des Regens glich dem Donner, deſſen<lb/> Tage dieſer Heldenſtadt ſonſt heilig waren,<lb/> gleichſam der donnernde Himmel der donnern¬<lb/> den Erde — eingemummte Geſtalten mit klei¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0035]
glocken,) ſchlugen vier Uhr *), als der Wagen
durch das Triumphthor der Stadt, die Porta
del Popolo, rollte: ſo riß der Mond ſeinen
ſchwarzen Himmel auf und goß aus der Wol¬
ken-Kluft den Glanz eines ganzen Himmels
hernieder; da ſtand der ägyptiſche Obeliskus
des Thors wolkenhoch in der Nacht und drei
Straßen liefen glänzend auseinander. So biſt
du (ſagte ſich Albano, als ſie im langen Corso
nach der zehnten Region fuhren,) wirklich im
Lager des Kriegsgottes; hier, wo er das Heft
des ungeheuern Kriegsſchwerdtes faßte, und
mit der Spitze die drei Wunden in drei Welt¬
theile machte. — Guß und Glanz durchflogen
die weiten, breiten Straßen — zuweilen kam
er plötzlich vor Gärten vorbei und in breite
Stadtwüſten und Marktplätze der Vergangen¬
heit. — Das Rollen der Wagen unter dem Rau¬
ſchen des Regens glich dem Donner, deſſen
Tage dieſer Heldenſtadt ſonſt heilig waren,
gleichſam der donnernde Himmel der donnern¬
den Erde — eingemummte Geſtalten mit klei¬
*)
Zehn Uhr.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |