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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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nen Lichtern schlichen durch die finstern Straßen
-- oft stand ein langer Pallast mit Säulen-Reihen
im Feuer des Mondes, oft eine graue einsame
Säule, oft eine einzelne hohe Fichte, oder eine
Statue hinter Zypressen. Einmal, da weder
Regen noch Mondlicht war, gieng der Wagen
um die Ecke eines großen Hauses, auf dessen
Dache eine blühende lange Jungfrau mit ei¬
nem aufblickenden Kinde an der Hand, eine
kleine Handleuchte bald gegen eine weisse Sta¬
tue, bald gegen das Kind selber richtete und
so wechselnd die ganze Gruppe beleuchtete.
Mitten in das erhobene Gemüth drang die
freundliche Gesellschaft und brachte ihm manche
Erinnerungen mit; besonders war ihm ein rö¬
misches Kind eine ganz neue und mächtige
Idee.

Sie stiegen endlich aus bei dem Fürsten di
Lauria
, Gaspard's Schwiegervater und altem
Freund. Nah' an seinem Pallast lag der Cam¬
po vaccino
(das alte Forum,) und auf die
breiten Treppen und die drei Wunder-Gebäude
des Kapitols schien der helle Mond; in der
Ferne stand das Coliseo. Zögernd gieng Al¬

nen Lichtern ſchlichen durch die finſtern Straßen
— oft ſtand ein langer Pallaſt mit Säulen-Reihen
im Feuer des Mondes, oft eine graue einſame
Säule, oft eine einzelne hohe Fichte, oder eine
Statue hinter Zypreſſen. Einmal, da weder
Regen noch Mondlicht war, gieng der Wagen
um die Ecke eines großen Hauſes, auf deſſen
Dache eine blühende lange Jungfrau mit ei¬
nem aufblickenden Kinde an der Hand, eine
kleine Handleuchte bald gegen eine weiſſe Sta¬
tue, bald gegen das Kind ſelber richtete und
ſo wechſelnd die ganze Gruppe beleuchtete.
Mitten in das erhobene Gemüth drang die
freundliche Geſellſchaft und brachte ihm manche
Erinnerungen mit; beſonders war ihm ein rö¬
miſches Kind eine ganz neue und mächtige
Idee.

Sie ſtiegen endlich aus bei dem Fürſten di
Lauria
, Gaſpard's Schwiegervater und altem
Freund. Nah' an ſeinem Pallaſt lag der Cam¬
po vaccino
(das alte Forum,) und auf die
breiten Treppen und die drei Wunder-Gebäude
des Kapitols ſchien der helle Mond; in der
Ferne ſtand das Coliseo. Zögernd gieng Al¬

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[24/0036] nen Lichtern ſchlichen durch die finſtern Straßen — oft ſtand ein langer Pallaſt mit Säulen-Reihen im Feuer des Mondes, oft eine graue einſame Säule, oft eine einzelne hohe Fichte, oder eine Statue hinter Zypreſſen. Einmal, da weder Regen noch Mondlicht war, gieng der Wagen um die Ecke eines großen Hauſes, auf deſſen Dache eine blühende lange Jungfrau mit ei¬ nem aufblickenden Kinde an der Hand, eine kleine Handleuchte bald gegen eine weiſſe Sta¬ tue, bald gegen das Kind ſelber richtete und ſo wechſelnd die ganze Gruppe beleuchtete. Mitten in das erhobene Gemüth drang die freundliche Geſellſchaft und brachte ihm manche Erinnerungen mit; beſonders war ihm ein rö¬ miſches Kind eine ganz neue und mächtige Idee. Sie ſtiegen endlich aus bei dem Fürſten di Lauria, Gaſpard's Schwiegervater und altem Freund. Nah' an ſeinem Pallaſt lag der Cam¬ po vaccino (das alte Forum,) und auf die breiten Treppen und die drei Wunder-Gebäude des Kapitols ſchien der helle Mond; in der Ferne ſtand das Coliseo. Zögernd gieng Al¬

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/36>, abgerufen am 21.11.2024.