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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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auf, sie konnte ihm sagen, daß sie den "Schat¬
ten-Schneider" im rothen Mantel mit einem
Perspektive in der Hand über den Schloßhof
habe hinausgehen sehen. Er eilte nach, da kam
ihm Augusti unter dem Thore entgegen mit der
Bitte des Fürsten, ihn noch einmal zu besu¬
chen; "jetzt unmöglich, ich muß erst den wahn¬
sinnigen Schoppe wieder haben" versetzt' er.
In seiner Brust lebte nur der Freund; auch
nahm er den Fürsten nur für die Maske seiner
sprechsüchtigen Schwester. "Ich sah ihn auf dem
Wege nach Blumenbühl" sagte der Lektor. Er
flog davon. Am Thore wurde Augusti's Nach¬
richt von der Wache bestätigt.

Auf der Blumenbühler Straße begegnete
ihm der Wagen des Hofpredigers Spener, der
zum Fürsten fuhr. Albano fragte nach Schop¬
pe. Spener berichtete, er habe mit ihm, da
er vor einem einzelnen Hause einer kranken al¬
ten Beichttochter wegen, eine Stunde lang ge¬
holten, viel gesprochen, ihn gesund, ungemein
vernünftig, nur älter und zurückhaltender als
gewöhnlich gefunden. Auf die Frage nach sei¬
nem Wege, versetzte der Hofprediger: er sey

auf, ſie konnte ihm ſagen, daß ſie den „Schat¬
ten-Schneider“ im rothen Mantel mit einem
Perſpektive in der Hand über den Schloßhof
habe hinausgehen ſehen. Er eilte nach, da kam
ihm Auguſti unter dem Thore entgegen mit der
Bitte des Fürſten, ihn noch einmal zu beſu¬
chen; „jetzt unmöglich, ich muß erſt den wahn¬
ſinnigen Schoppe wieder haben“ verſetzt' er.
In ſeiner Bruſt lebte nur der Freund; auch
nahm er den Fürſten nur für die Maske ſeiner
ſprechſüchtigen Schweſter. „Ich ſah ihn auf dem
Wege nach Blumenbühl“ ſagte der Lektor. Er
flog davon. Am Thore wurde Auguſti's Nach¬
richt von der Wache beſtätigt.

Auf der Blumenbühler Straße begegnete
ihm der Wagen des Hofpredigers Spener, der
zum Fürſten fuhr. Albano fragte nach Schop¬
pe. Spener berichtete, er habe mit ihm, da
er vor einem einzelnen Hauſe einer kranken al¬
ten Beichttochter wegen, eine Stunde lang ge¬
holten, viel geſprochen, ihn geſund, ungemein
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[484/0496] auf, ſie konnte ihm ſagen, daß ſie den „Schat¬ ten-Schneider“ im rothen Mantel mit einem Perſpektive in der Hand über den Schloßhof habe hinausgehen ſehen. Er eilte nach, da kam ihm Auguſti unter dem Thore entgegen mit der Bitte des Fürſten, ihn noch einmal zu beſu¬ chen; „jetzt unmöglich, ich muß erſt den wahn¬ ſinnigen Schoppe wieder haben“ verſetzt' er. In ſeiner Bruſt lebte nur der Freund; auch nahm er den Fürſten nur für die Maske ſeiner ſprechſüchtigen Schweſter. „Ich ſah ihn auf dem Wege nach Blumenbühl“ ſagte der Lektor. Er flog davon. Am Thore wurde Auguſti's Nach¬ richt von der Wache beſtätigt. Auf der Blumenbühler Straße begegnete ihm der Wagen des Hofpredigers Spener, der zum Fürſten fuhr. Albano fragte nach Schop¬ pe. Spener berichtete, er habe mit ihm, da er vor einem einzelnen Hauſe einer kranken al¬ ten Beichttochter wegen, eine Stunde lang ge¬ holten, viel geſprochen, ihn geſund, ungemein vernünftig, nur älter und zurückhaltender als gewöhnlich gefunden. Auf die Frage nach ſei¬ nem Wege, verſetzte der Hofprediger: er ſey

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/496>, abgerufen am 22.11.2024.