Perthes, Friedrich Christoph: Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur. 1816.die Zeit, welche er zu seinem und seiner Familie Diese Verpflichtung des Publikums übernimmt Die dritte Bedingung: Ueber alle Länder, wo das Deutsche Mut¬ tersprache ist, die Druckschriften so zu verbreiten, daß allenthalben möglichst gleichartig lebhafter Antheil an Spra¬ che, Wissenschaft und Literatur erregt und erhalten werde kann allein der Buchhandel, so wie er in Deutschland Da die Kosten des Druckes und die Honorare die Zeit, welche er zu ſeinem und ſeiner Familie Dieſe Verpflichtung des Publikums uͤbernimmt Die dritte Bedingung: Ueber alle Laͤnder, wo das Deutſche Mut¬ terſprache iſt, die Druckſchriften ſo zu verbreiten, daß allenthalben moͤglichſt gleichartig lebhafter Antheil an Spra¬ che, Wiſſenſchaft und Literatur erregt und erhalten werde kann allein der Buchhandel, ſo wie er in Deutſchland Da die Koſten des Druckes und die Honorare <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0014" n="8"/> die Zeit, welche er zu ſeinem und ſeiner Familie<lb/> Nutzen in Staats-Dienſten, auf Handelswegen, oder<lb/> zur Handarbeit hatte verwenden koͤnnen, der Foͤrde¬<lb/> rung von Wiſſenſchaften und Kuͤnſten.</p><lb/> <p>Dieſe Verpflichtung des Publikums uͤbernimmt<lb/> der deutſche Buchhandel durch Zahlung des ſogenann¬<lb/> ten Honorars, obwohl grade durch daſſelbe das eigent¬<lb/> liche Riſico entſpringt, wie die Anlage (Siehe erſte<lb/> Anmerkung) zeigt.</p><lb/> <p xml:id="p-0014a" next="#p-0014b">Die dritte Bedingung:</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Ueber alle Laͤnder</hi>, <hi rendition="#g">wo das Deutſche Mut¬<lb/> terſprache iſt</hi>, <hi rendition="#g">die Druckſchriften ſo zu<lb/> verbreiten</hi>, <hi rendition="#g">daß allenthalben moͤglichſt<lb/> gleichartig lebhafter Antheil an Spra¬<lb/> che</hi>, <hi rendition="#g">Wiſſenſchaft und Literatur erregt<lb/> und erhalten werde</hi></item> </list><lb/> <p xml:id="p-0014b" prev="#p-0014a">kann allein der Buchhandel, ſo wie er in Deutſchland<lb/> ſich geſtellt und eingerichtet hat, erfuͤllen.</p><lb/> <p>Da die Koſten des Druckes und die Honorare<lb/> der Autoren fuͤr bedeutende Werke aus keiner beſon¬<lb/> dern deutſchen Provinz oder keinem einzelnen deutſchen<lb/> Staat gezogen werden koͤnnen; da Wien, Berlin, Ham¬<lb/> burg ꝛc. allenfalls nur entſchaͤdigen fuͤr Tages- und<lb/> Wochen-Pamphlets, die meiſt weder der Obrigkeit<lb/> noch den Unterthanen nutz und heilſam ſind, ſo lehrt<lb/> die Noth dem deutſchen Buchhandel von ſelbſt, keinen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0014]
die Zeit, welche er zu ſeinem und ſeiner Familie
Nutzen in Staats-Dienſten, auf Handelswegen, oder
zur Handarbeit hatte verwenden koͤnnen, der Foͤrde¬
rung von Wiſſenſchaften und Kuͤnſten.
Dieſe Verpflichtung des Publikums uͤbernimmt
der deutſche Buchhandel durch Zahlung des ſogenann¬
ten Honorars, obwohl grade durch daſſelbe das eigent¬
liche Riſico entſpringt, wie die Anlage (Siehe erſte
Anmerkung) zeigt.
Die dritte Bedingung:
Ueber alle Laͤnder, wo das Deutſche Mut¬
terſprache iſt, die Druckſchriften ſo zu
verbreiten, daß allenthalben moͤglichſt
gleichartig lebhafter Antheil an Spra¬
che, Wiſſenſchaft und Literatur erregt
und erhalten werde
kann allein der Buchhandel, ſo wie er in Deutſchland
ſich geſtellt und eingerichtet hat, erfuͤllen.
Da die Koſten des Druckes und die Honorare
der Autoren fuͤr bedeutende Werke aus keiner beſon¬
dern deutſchen Provinz oder keinem einzelnen deutſchen
Staat gezogen werden koͤnnen; da Wien, Berlin, Ham¬
burg ꝛc. allenfalls nur entſchaͤdigen fuͤr Tages- und
Wochen-Pamphlets, die meiſt weder der Obrigkeit
noch den Unterthanen nutz und heilſam ſind, ſo lehrt
die Noth dem deutſchen Buchhandel von ſelbſt, keinen
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