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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781.

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§. 53.
Je mehr der Mensch fehlerhaft ist, je un-
verschämter begegnet er denen, die auch
fehlen.

Du vermaledeyter Schlingel! was du für Strei-
che machest; antwortete der Vogt.

Flink. Es wird so gar übel nicht seyn. Wie
hab ich vom Teufel wissen können, daß die Kerl
alle vor Tag zum Dorf hinaus fliegen werden --
Hast du es ihnen befohlen?

Vogt. Ja eben, du Hund! Ich muß jezt viel-
leicht deinen Fehler ausfressen.

Flink. Ich werde auch kaum leer draus kom-
men.

Vogt. Es ist verflucht --

Flink. Das war genau auch mein Wort, da
ich hörte, daß sie fort wären.

Vogt. Ich mag jezt nicht spassen, Schlingel!

Flink. Ich eben auch nicht; aber was ma-
chen?

Vogt. Du Narr! nachdenken.

Flink. Es ist eine halbe Stunde zu spät für
meinen Kopf.

Vogt.

§. 53.
Je mehr der Menſch fehlerhaft iſt, je un-
verſchaͤmter begegnet er denen, die auch
fehlen.

Du vermaledeyter Schlingel! was du fuͤr Strei-
che macheſt; antwortete der Vogt.

Flink. Es wird ſo gar uͤbel nicht ſeyn. Wie
hab ich vom Teufel wiſſen koͤnnen, daß die Kerl
alle vor Tag zum Dorf hinaus fliegen werden —
Haſt du es ihnen befohlen?

Vogt. Ja eben, du Hund! Ich muß jezt viel-
leicht deinen Fehler ausfreſſen.

Flink. Ich werde auch kaum leer draus kom-
men.

Vogt. Es iſt verflucht —

Flink. Das war genau auch mein Wort, da
ich hoͤrte, daß ſie fort waͤren.

Vogt. Ich mag jezt nicht ſpaſſen, Schlingel!

Flink. Ich eben auch nicht; aber was ma-
chen?

Vogt. Du Narr! nachdenken.

Flink. Es iſt eine halbe Stunde zu ſpaͤt fuͤr
meinen Kopf.

Vogt.
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[252/0277] §. 53. Je mehr der Menſch fehlerhaft iſt, je un- verſchaͤmter begegnet er denen, die auch fehlen. Du vermaledeyter Schlingel! was du fuͤr Strei- che macheſt; antwortete der Vogt. Flink. Es wird ſo gar uͤbel nicht ſeyn. Wie hab ich vom Teufel wiſſen koͤnnen, daß die Kerl alle vor Tag zum Dorf hinaus fliegen werden — Haſt du es ihnen befohlen? Vogt. Ja eben, du Hund! Ich muß jezt viel- leicht deinen Fehler ausfreſſen. Flink. Ich werde auch kaum leer draus kom- men. Vogt. Es iſt verflucht — Flink. Das war genau auch mein Wort, da ich hoͤrte, daß ſie fort waͤren. Vogt. Ich mag jezt nicht ſpaſſen, Schlingel! Flink. Ich eben auch nicht; aber was ma- chen? Vogt. Du Narr! nachdenken. Flink. Es iſt eine halbe Stunde zu ſpaͤt fuͤr meinen Kopf. Vogt.

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781/277>, abgerufen am 24.11.2024.