Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

gebe euch den Michel von hier, und den
Hünerträger von Arnheim zu, die euch helf-
fen sollen."

"Es wäre doch auch besser und mehr An-
sehen darinn, wenn wir noch einen Vorge-
sezten mitnähmen" -- sagte izt der Vogt.

"Jch will, daß ihr diese mitnehmet," ant-
wortete der Junker.

Vogt. Es ist diese Woche allerley Ge-
schwäz mit dem Hünerträger vorgefallen, u.
ich förchte, es seze Verdruß, wenn er in
alle Häuser hinein muß.

Jkr. Eben darum muß er gehen, und
wenn ihn Jemand nicht hineinlassen will,
so wißt ihr, was ihr zu thun habt.

Hierauf besezte der Junker noch alle Zu-
gänge zum Gemeindplaz, und befahl den
Wächtern, unter keinem Vorwand keinen
Menschen vom Plaz wegzulassen, bis die
Gemeind verabscheidet sey.

[Abbildung]
[Abbildung]

§. 43.
K 5

gebe euch den Michel von hier, und den
Huͤnertraͤger von Arnheim zu, die euch helf-
fen ſollen.“

„Es waͤre doch auch beſſer und mehr An-
ſehen darinn, wenn wir noch einen Vorge-
ſezten mitnaͤhmen“ — ſagte izt der Vogt.

„Jch will, daß ihr dieſe mitnehmet,“ ant-
wortete der Junker.

Vogt. Es iſt dieſe Woche allerley Ge-
ſchwaͤz mit dem Huͤnertraͤger vorgefallen, u.
ich foͤrchte, es ſeze Verdruß, wenn er in
alle Haͤuſer hinein muß.

Jkr. Eben darum muß er gehen, und
wenn ihn Jemand nicht hineinlaſſen will,
ſo wißt ihr, was ihr zu thun habt.

Hierauf beſezte der Junker noch alle Zu-
gaͤnge zum Gemeindplaz, und befahl den
Waͤchtern, unter keinem Vorwand keinen
Menſchen vom Plaz wegzulaſſen, bis die
Gemeind verabſcheidet ſey.

[Abbildung]
[Abbildung]

§. 43.
K 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0171" n="153"/>
gebe euch den Michel von hier, und den<lb/>
Hu&#x0364;nertra&#x0364;ger von Arnheim zu, die euch helf-<lb/>
fen &#x017F;ollen.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Es wa&#x0364;re doch auch be&#x017F;&#x017F;er und mehr An-<lb/>
&#x017F;ehen darinn, wenn wir noch einen Vorge-<lb/>
&#x017F;ezten mitna&#x0364;hmen&#x201C; &#x2014; &#x017F;agte izt der Vogt.</p><lb/>
          <p>&#x201E;Jch will, daß ihr die&#x017F;e mitnehmet,&#x201C; ant-<lb/>
wortete der Junker.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vogt.</hi> Es i&#x017F;t die&#x017F;e Woche allerley Ge-<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;z mit dem Hu&#x0364;nertra&#x0364;ger vorgefallen, u.<lb/>
ich fo&#x0364;rchte, es &#x017F;eze Verdruß, wenn er in<lb/>
alle Ha&#x0364;u&#x017F;er hinein muß.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Jkr.</hi> Eben darum muß er gehen, und<lb/>
wenn ihn Jemand nicht hineinla&#x017F;&#x017F;en will,<lb/>
&#x017F;o wißt ihr, was ihr zu thun habt.</p><lb/>
          <p>Hierauf be&#x017F;ezte der Junker noch alle Zu-<lb/>
ga&#x0364;nge zum Gemeindplaz, und befahl den<lb/>
Wa&#x0364;chtern, unter keinem Vorwand keinen<lb/>
Men&#x017F;chen vom Plaz wegzula&#x017F;&#x017F;en, bis die<lb/>
Gemeind verab&#x017F;cheidet &#x017F;ey.</p><lb/>
          <figure/>
          <figure/><lb/>
        </div>
        <fw place="bottom" type="sig">K 5</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 43.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0171] gebe euch den Michel von hier, und den Huͤnertraͤger von Arnheim zu, die euch helf- fen ſollen.“ „Es waͤre doch auch beſſer und mehr An- ſehen darinn, wenn wir noch einen Vorge- ſezten mitnaͤhmen“ — ſagte izt der Vogt. „Jch will, daß ihr dieſe mitnehmet,“ ant- wortete der Junker. Vogt. Es iſt dieſe Woche allerley Ge- ſchwaͤz mit dem Huͤnertraͤger vorgefallen, u. ich foͤrchte, es ſeze Verdruß, wenn er in alle Haͤuſer hinein muß. Jkr. Eben darum muß er gehen, und wenn ihn Jemand nicht hineinlaſſen will, ſo wißt ihr, was ihr zu thun habt. Hierauf beſezte der Junker noch alle Zu- gaͤnge zum Gemeindplaz, und befahl den Waͤchtern, unter keinem Vorwand keinen Menſchen vom Plaz wegzulaſſen, bis die Gemeind verabſcheidet ſey. [Abbildung] [Abbildung] §. 43. K 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/171
Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/171>, abgerufen am 21.11.2024.