Kind. Und denn, wenn ich groß bin, et- was daraus kaufen.
So verweilte sich Arner mit dem Kind auf dem Arm, und redete denn noch mit allen an- dern -- gleich gut wie mit ihm und wie ein Vater. --
§. 22. Eine Bruderliebe um die ich, wenn ich Schwester wäre, nicht einen Pfiffer- ling geben würde.
So lang er ihns so auf dem Arm hielt, und mit des Rudis Kindern allen so redte, ware der Gertrud immer, wie wenn sie je- mand stieß und trieb, ihm ein Wort von ihrer Meyerin fallen zu lassen.
Es trieb ihr den Schweiß aus; sie dorfte es nicht, und wollte es doch; und hätte es doch nicht gethan, wenn nicht just da es am stärksten in ihr kämpfte noch der Meyerin Bru- der, der Untervogt in die Stube hineinge- kommen wäre. Da konnte sie nicht mehr an- derst, -- es war ihr als er die Thür aufthat, es reisse es ihr jemand zum Maul hinaus,
daß
Junker. Was willt mit thun?
Kind. Zuſammenbehalten, und ſpahren.
Junker. Und denn? —
Kind. Und denn, wenn ich groß bin, et- was daraus kaufen.
So verweilte ſich Arner mit dem Kind auf dem Arm, und redete denn noch mit allen an- dern — gleich gut wie mit ihm und wie ein Vater. —
§. 22. Eine Bruderliebe um die ich, wenn ich Schweſter waͤre, nicht einen Pfiffer- ling geben wuͤrde.
So lang er ihns ſo auf dem Arm hielt, und mit des Rudis Kindern allen ſo redte, ware der Gertrud immer, wie wenn ſie je- mand ſtieß und trieb, ihm ein Wort von ihrer Meyerin fallen zu laſſen.
Es trieb ihr den Schweiß aus; ſie dorfte es nicht, und wollte es doch; und haͤtte es doch nicht gethan, wenn nicht juſt da es am ſtaͤrkſten in ihr kaͤmpfte noch der Meyerin Bru- der, der Untervogt in die Stube hineinge- kommen waͤre. Da konnte ſie nicht mehr an- derſt, — es war ihr als er die Thuͤr aufthat, es reiſſe es ihr jemand zum Maul hinaus,
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Junker. Was willt mit thun?
Kind. Zuſammenbehalten, und ſpahren.
Junker. Und denn? —
Kind. Und denn, wenn ich groß bin, et-
was daraus kaufen.
So verweilte ſich Arner mit dem Kind auf
dem Arm, und redete denn noch mit allen an-
dern — gleich gut wie mit ihm und wie ein
Vater. —
§. 22.
Eine Bruderliebe um die ich, wenn ich
Schweſter waͤre, nicht einen Pfiffer-
ling geben wuͤrde.
So lang er ihns ſo auf dem Arm hielt, und
mit des Rudis Kindern allen ſo redte,
ware der Gertrud immer, wie wenn ſie je-
mand ſtieß und trieb, ihm ein Wort von ihrer
Meyerin fallen zu laſſen.
Es trieb ihr den Schweiß aus; ſie dorfte
es nicht, und wollte es doch; und haͤtte es
doch nicht gethan, wenn nicht juſt da es am
ſtaͤrkſten in ihr kaͤmpfte noch der Meyerin Bru-
der, der Untervogt in die Stube hineinge-
kommen waͤre. Da konnte ſie nicht mehr an-
derſt, — es war ihr als er die Thuͤr aufthat,
es reiſſe es ihr jemand zum Maul hinaus,
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/118>, abgerufen am 29.11.2024.
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