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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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als er, daß sie ihn nicht bekommen: es brauchte
nur, daß er ein paar Wort davon beym Jun-
ker fallen lassen würde, so hätten sie ihn sicher.

Was sie am ersten Tag hinter ihm brummel-
ten, das sagten sie ihm morndes ins Angesicht;
und da ers ihnen abschlug, und antwortete: sie
sollen denken, daß es ein Unterschied sey, den
ganzen Tag im Wasser zu stehen und zu arbei-
ten, und am Morgen und am Mittag eine hal-
be Stunde weit an seine Arbeit zu gehen, wie
es die Torfgräber müssen; und hingegen, so zu
reden, unter seinem Dach und vor der Haus-
thüre zu seinen Taglohn zu finden, wie sie es
haben; so wurden sie auf diese Antwort so wild
über ihn, daß sie, wie wenn er ihnen das gröste
Unrecht angethan hätte, alle Unverschämthei-
ten wagten, und sogar von Stund an Rache
an ihm auszuüben, und ihm alles mögliche zu
leid zu thun trachteten; auch wenn er nicht den
Michel an der Hand gehabt hätte, so hätten sie
ihm die grösten Unordnungen mit den Gesellen
und mit der Arbeit angerichtet.

Aber dieser, der über diesen Punkt sein rech-
ter Arm war, nahm den Kriecher und den
Marx, da er eben dazu kam, daß sie ihm ein
paar Gesellen aufwiegelten, solchergestalten ab-
saz, daß ihnen die Lust nach fernerm Aufwie-
geln und sogar nach fernerm Arbeiten auf dem
Kirchhof vergieng, und sie noch vor dem Nacht-

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als er, daß ſie ihn nicht bekommen: es brauchte
nur, daß er ein paar Wort davon beym Jun-
ker fallen laſſen wuͤrde, ſo haͤtten ſie ihn ſicher.

Was ſie am erſten Tag hinter ihm brummel-
ten, das ſagten ſie ihm morndes ins Angeſicht;
und da ers ihnen abſchlug, und antwortete: ſie
ſollen denken, daß es ein Unterſchied ſey, den
ganzen Tag im Waſſer zu ſtehen und zu arbei-
ten, und am Morgen und am Mittag eine hal-
be Stunde weit an ſeine Arbeit zu gehen, wie
es die Torfgraͤber muͤſſen; und hingegen, ſo zu
reden, unter ſeinem Dach und vor der Haus-
thuͤre zu ſeinen Taglohn zu finden, wie ſie es
haben; ſo wurden ſie auf dieſe Antwort ſo wild
uͤber ihn, daß ſie, wie wenn er ihnen das groͤſte
Unrecht angethan haͤtte, alle Unverſchaͤmthei-
ten wagten, und ſogar von Stund an Rache
an ihm auszuuͤben, und ihm alles moͤgliche zu
leid zu thun trachteten; auch wenn er nicht den
Michel an der Hand gehabt haͤtte, ſo haͤtten ſie
ihm die groͤſten Unordnungen mit den Geſellen
und mit der Arbeit angerichtet.

Aber dieſer, der uͤber dieſen Punkt ſein rech-
ter Arm war, nahm den Kriecher und den
Marx, da er eben dazu kam, daß ſie ihm ein
paar Geſellen aufwiegelten, ſolchergeſtalten ab-
ſaz, daß ihnen die Luſt nach fernerm Aufwie-
geln und ſogar nach fernerm Arbeiten auf dem
Kirchhof vergieng, und ſie noch vor dem Nacht-

Z 2
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[355/0377] als er, daß ſie ihn nicht bekommen: es brauchte nur, daß er ein paar Wort davon beym Jun- ker fallen laſſen wuͤrde, ſo haͤtten ſie ihn ſicher. Was ſie am erſten Tag hinter ihm brummel- ten, das ſagten ſie ihm morndes ins Angeſicht; und da ers ihnen abſchlug, und antwortete: ſie ſollen denken, daß es ein Unterſchied ſey, den ganzen Tag im Waſſer zu ſtehen und zu arbei- ten, und am Morgen und am Mittag eine hal- be Stunde weit an ſeine Arbeit zu gehen, wie es die Torfgraͤber muͤſſen; und hingegen, ſo zu reden, unter ſeinem Dach und vor der Haus- thuͤre zu ſeinen Taglohn zu finden, wie ſie es haben; ſo wurden ſie auf dieſe Antwort ſo wild uͤber ihn, daß ſie, wie wenn er ihnen das groͤſte Unrecht angethan haͤtte, alle Unverſchaͤmthei- ten wagten, und ſogar von Stund an Rache an ihm auszuuͤben, und ihm alles moͤgliche zu leid zu thun trachteten; auch wenn er nicht den Michel an der Hand gehabt haͤtte, ſo haͤtten ſie ihm die groͤſten Unordnungen mit den Geſellen und mit der Arbeit angerichtet. Aber dieſer, der uͤber dieſen Punkt ſein rech- ter Arm war, nahm den Kriecher und den Marx, da er eben dazu kam, daß ſie ihm ein paar Geſellen aufwiegelten, ſolchergeſtalten ab- ſaz, daß ihnen die Luſt nach fernerm Aufwie- geln und ſogar nach fernerm Arbeiten auf dem Kirchhof vergieng, und ſie noch vor dem Nacht- Z 2

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/377>, abgerufen am 24.11.2024.