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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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essen ihren Plaz mit ein paar Torfgräbern
tauschten.

O! wenn ich doch nur machen könnte, daß
dieser Mann noch mehr guten Leuthen in der
Welt, die es wie der Lienhard nöthig hätten,
der rechte Arm seyn, und mit Schelmen und
Heuchlern für sie herumspringen könnte, wie
er mit ihnen herumspringen kann, was würd'
ich doch für Gutes ausrichten?

Er hat die Seele der Schurken in seiner
Hand, weil er sie kennt, und wenn er mit ih-
nen zu Red kommt, so kann er sie zerreissen,
daß man meynt, man sehe sie zwischen seinen
Zähnen.

§. 77.
Glük und Arbeit wider Teufelskünste.

Ich möchte die neue Untervögtin so zwischen
seinen Zähnen sehen.

Es ist nicht minder. Sie probierte, damit
sie den Hubelrudj der Meyerin aus dem Kopf
bringen, und denn desto eher mit ihrem Vetter
zurechtkommen könnte, den Grausen (Ekel),
den sie an der Meyerin kannte, bey ihr wider
den Rudj zu reizen, und zu machen, daß ihr
Ekel sie anwandle, wenn sie nur an ihn denke:
und sobald sie dieses im Kopf hatte, so ent-
sprangen, ohne daß man wüßte wie? und wo-

eſſen ihren Plaz mit ein paar Torfgraͤbern
tauſchten.

O! wenn ich doch nur machen koͤnnte, daß
dieſer Mann noch mehr guten Leuthen in der
Welt, die es wie der Lienhard noͤthig haͤtten,
der rechte Arm ſeyn, und mit Schelmen und
Heuchlern fuͤr ſie herumſpringen koͤnnte, wie
er mit ihnen herumſpringen kann, was wuͤrd’
ich doch fuͤr Gutes ausrichten?

Er hat die Seele der Schurken in ſeiner
Hand, weil er ſie kennt, und wenn er mit ih-
nen zu Red kommt, ſo kann er ſie zerreiſſen,
daß man meynt, man ſehe ſie zwiſchen ſeinen
Zaͤhnen.

§. 77.
Gluͤk und Arbeit wider Teufelskuͤnſte.

Ich moͤchte die neue Untervoͤgtin ſo zwiſchen
ſeinen Zaͤhnen ſehen.

Es iſt nicht minder. Sie probierte, damit
ſie den Hubelrudj der Meyerin aus dem Kopf
bringen, und denn deſto eher mit ihrem Vetter
zurechtkommen koͤnnte, den Grauſen (Ekel),
den ſie an der Meyerin kannte, bey ihr wider
den Rudj zu reizen, und zu machen, daß ihr
Ekel ſie anwandle, wenn ſie nur an ihn denke:
und ſobald ſie dieſes im Kopf hatte, ſo ent-
ſprangen, ohne daß man wuͤßte wie? und wo-

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[356/0378] eſſen ihren Plaz mit ein paar Torfgraͤbern tauſchten. O! wenn ich doch nur machen koͤnnte, daß dieſer Mann noch mehr guten Leuthen in der Welt, die es wie der Lienhard noͤthig haͤtten, der rechte Arm ſeyn, und mit Schelmen und Heuchlern fuͤr ſie herumſpringen koͤnnte, wie er mit ihnen herumſpringen kann, was wuͤrd’ ich doch fuͤr Gutes ausrichten? Er hat die Seele der Schurken in ſeiner Hand, weil er ſie kennt, und wenn er mit ih- nen zu Red kommt, ſo kann er ſie zerreiſſen, daß man meynt, man ſehe ſie zwiſchen ſeinen Zaͤhnen. §. 77. Gluͤk und Arbeit wider Teufelskuͤnſte. Ich moͤchte die neue Untervoͤgtin ſo zwiſchen ſeinen Zaͤhnen ſehen. Es iſt nicht minder. Sie probierte, damit ſie den Hubelrudj der Meyerin aus dem Kopf bringen, und denn deſto eher mit ihrem Vetter zurechtkommen koͤnnte, den Grauſen (Ekel), den ſie an der Meyerin kannte, bey ihr wider den Rudj zu reizen, und zu machen, daß ihr Ekel ſie anwandle, wenn ſie nur an ihn denke: und ſobald ſie dieſes im Kopf hatte, ſo ent- ſprangen, ohne daß man wuͤßte wie? und wo-

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/378>, abgerufen am 24.11.2024.