herum gebettelt, und reichen und armen Junkern für das liebe Brod Land ausgemessen; er sey aber, nach seiner Erzählung, worüber angetroffen, hochmü- thig, und so verachtet worden, daß die Dienste in den Schlössern die Bauern und das junge Volk allenthal- ben gegen ihn aufgehezt, so daß sie ihm hinter allen Hecken nachgerufen: "Joggeli willt Geld? und Jog- geli hast Geld?" Diesen Jäger rief sie auf ihr Zim- mer, und sagte ihm, er müsse ihr des Joggeli willt Geld? und die Ungeziefer Historie unter die Bauern von Bonnal bringen, und wenn es auch schon etli- che Maaß Wein koste, suchen aufzutreiben, was die Leute in dieser Gegend über diese drey Herren und ihre schöne neue Ordnung alles sagen.
Er thats wie ein Held. -- Vor Uebermorgen wußten alle Kinder in Bonnal das Joggeli, willt Geld? und die Ungeziefer Lüge wie auswendig. -- Und der Sylvia bracht er ab dem Riedt heim, es sey eine Lumpen-Maurersfrau, die, wie man glaube, dem Junker gar wohl gefalle, an allem Schuld; sie habe dem Lieutenant die neue Schulordnung und das Spinnen und Lernen mit einander angegeben, und ihm im Anfang in der Schul selber zeigen müssen wie sie es mache. -- Die Kinder lernen zwar mehr; aber sie werden geizig und hochmüthig, und verachten die Aeltern, und meynen es wisse Nie- mand nichts als sie. Und dann -- der Junker ha-
herum gebettelt, und reichen und armen Junkern fuͤr das liebe Brod Land ausgemeſſen; er ſey aber, nach ſeiner Erzaͤhlung, woruͤber angetroffen, hochmuͤ- thig, und ſo verachtet worden, daß die Dienſte in den Schloͤſſern die Bauern und das junge Volk allenthal- ben gegen ihn aufgehezt, ſo daß ſie ihm hinter allen Hecken nachgerufen: „Joggeli willt Geld? und Jog- geli haſt Geld?„ Dieſen Jaͤger rief ſie auf ihr Zim- mer, und ſagte ihm, er muͤſſe ihr des Joggeli willt Geld? und die Ungeziefer Hiſtorie unter die Bauern von Bonnal bringen, und wenn es auch ſchon etli- che Maaß Wein koſte, ſuchen aufzutreiben, was die Leute in dieſer Gegend uͤber dieſe drey Herren und ihre ſchoͤne neue Ordnung alles ſagen.
Er thats wie ein Held. — Vor Uebermorgen wußten alle Kinder in Bonnal das Joggeli, willt Geld? und die Ungeziefer Luͤge wie auswendig. — Und der Sylvia bracht er ab dem Riedt heim, es ſey eine Lumpen-Maurersfrau, die, wie man glaube, dem Junker gar wohl gefalle, an allem Schuld; ſie habe dem Lieutenant die neue Schulordnung und das Spinnen und Lernen mit einander angegeben, und ihm im Anfang in der Schul ſelber zeigen muͤſſen wie ſie es mache. — Die Kinder lernen zwar mehr; aber ſie werden geizig und hochmuͤthig, und verachten die Aeltern, und meynen es wiſſe Nie- mand nichts als ſie. Und dann — der Junker ha-
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herum gebettelt, und reichen und armen Junkern
fuͤr das liebe Brod Land ausgemeſſen; er ſey aber,
nach ſeiner Erzaͤhlung, woruͤber angetroffen, hochmuͤ-
thig, und ſo verachtet worden, daß die Dienſte in den
Schloͤſſern die Bauern und das junge Volk allenthal-
ben gegen ihn aufgehezt, ſo daß ſie ihm hinter allen
Hecken nachgerufen: „Joggeli willt Geld? und Jog-
geli haſt Geld?„ Dieſen Jaͤger rief ſie auf ihr Zim-
mer, und ſagte ihm, er muͤſſe ihr des Joggeli willt
Geld? und die Ungeziefer Hiſtorie unter die Bauern
von Bonnal bringen, und wenn es auch ſchon etli-
che Maaß Wein koſte, ſuchen aufzutreiben, was
die Leute in dieſer Gegend uͤber dieſe drey Herren
und ihre ſchoͤne neue Ordnung alles ſagen.
Er thats wie ein Held. — Vor Uebermorgen
wußten alle Kinder in Bonnal das Joggeli, willt
Geld? und die Ungeziefer Luͤge wie auswendig. —
Und der Sylvia bracht er ab dem Riedt heim, es ſey
eine Lumpen-Maurersfrau, die, wie man glaube,
dem Junker gar wohl gefalle, an allem Schuld;
ſie habe dem Lieutenant die neue Schulordnung und
das Spinnen und Lernen mit einander angegeben,
und ihm im Anfang in der Schul ſelber zeigen
muͤſſen wie ſie es mache. — Die Kinder lernen zwar
mehr; aber ſie werden geizig und hochmuͤthig, und
verachten die Aeltern, und meynen es wiſſe Nie-
mand nichts als ſie. Und dann — der Junker ha-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/40>, abgerufen am 21.11.2024.
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