richtungen zur zweckmäßigen Bildung des Volks die Möglichkeit eines allgemeinen Handlungs und Gewerbsgeists vorbereiten, und abwarten müssen, eh sie ihn genießen können.
Denn, sagten sie, besonders in Rücksicht auf den Zustand Seiner Durchlaucht, wo das Volk wohlfeil Brod habe, da sey die Etablirung einer all- gemeinen Gewerbsamkeit doppelt schwierig, alle In- dustrie gedeihe am besten in dürren brodlosen Bergen und auf hartem unfruchtbaren Boden, wo der Druck der Noth den Menschen lehre ihre Kräfte anspannen, und so hoch treiben als möglich, um Brod zu finden. Im platten Land und in frucht- reichen Thälern könne man das Volk unmöglich zur gleichen Anstrengung im Kunstfleiß empor he- ben, wenn man nicht durch festen Einfluß in seine Nationalbildung sie durch die Beweggründe der Ehre, und die Reize sicherer und unglücklicherer Umstände zu der Thätigkeit erhebt, zu welcher sie die Noth nicht zwingt; aber wenn man dieses thun würde, und durch Einrichtungen wie in Bonnal bey diesen glücklichern Gegenden, diesem Ziel ent- gegen streben würde, so würden dieselben am En- de, denn auch sicher hierinn den Vorzug behaup- ten, den ihnen die Natur allgemein verliehen. --
Eben so würde eine solche Bildung des Volks auf die einzeln Menschen, die bey der Industrie
richtungen zur zweckmaͤßigen Bildung des Volks die Moͤglichkeit eines allgemeinen Handlungs und Gewerbsgeiſts vorbereiten, und abwarten muͤſſen, eh ſie ihn genießen koͤnnen.
Denn, ſagten ſie, beſonders in Ruͤckſicht auf den Zuſtand Seiner Durchlaucht, wo das Volk wohlfeil Brod habe, da ſey die Etablirung einer all- gemeinen Gewerbſamkeit doppelt ſchwierig, alle In- duſtrie gedeihe am beſten in duͤrren brodloſen Bergen und auf hartem unfruchtbaren Boden, wo der Druck der Noth den Menſchen lehre ihre Kraͤfte anſpannen, und ſo hoch treiben als moͤglich, um Brod zu finden. Im platten Land und in frucht- reichen Thaͤlern koͤnne man das Volk unmoͤglich zur gleichen Anſtrengung im Kunſtfleiß empor he- ben, wenn man nicht durch feſten Einfluß in ſeine Nationalbildung ſie durch die Beweggruͤnde der Ehre, und die Reize ſicherer und ungluͤcklicherer Umſtaͤnde zu der Thaͤtigkeit erhebt, zu welcher ſie die Noth nicht zwingt; aber wenn man dieſes thun wuͤrde, und durch Einrichtungen wie in Bonnal bey dieſen gluͤcklichern Gegenden, dieſem Ziel ent- gegen ſtreben wuͤrde, ſo wuͤrden dieſelben am En- de, denn auch ſicher hierinn den Vorzug behaup- ten, den ihnen die Natur allgemein verliehen. —
Eben ſo wuͤrde eine ſolche Bildung des Volks auf die einzeln Menſchen, die bey der Induſtrie
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richtungen zur zweckmaͤßigen Bildung des Volks
die Moͤglichkeit eines allgemeinen Handlungs und
Gewerbsgeiſts vorbereiten, und abwarten muͤſſen,
eh ſie ihn genießen koͤnnen.
Denn, ſagten ſie, beſonders in Ruͤckſicht auf
den Zuſtand Seiner Durchlaucht, wo das Volk
wohlfeil Brod habe, da ſey die Etablirung einer all-
gemeinen Gewerbſamkeit doppelt ſchwierig, alle In-
duſtrie gedeihe am beſten in duͤrren brodloſen Bergen
und auf hartem unfruchtbaren Boden, wo der
Druck der Noth den Menſchen lehre ihre Kraͤfte
anſpannen, und ſo hoch treiben als moͤglich, um
Brod zu finden. Im platten Land und in frucht-
reichen Thaͤlern koͤnne man das Volk unmoͤglich
zur gleichen Anſtrengung im Kunſtfleiß empor he-
ben, wenn man nicht durch feſten Einfluß in ſeine
Nationalbildung ſie durch die Beweggruͤnde der
Ehre, und die Reize ſicherer und ungluͤcklicherer
Umſtaͤnde zu der Thaͤtigkeit erhebt, zu welcher ſie
die Noth nicht zwingt; aber wenn man dieſes thun
wuͤrde, und durch Einrichtungen wie in Bonnal
bey dieſen gluͤcklichern Gegenden, dieſem Ziel ent-
gegen ſtreben wuͤrde, ſo wuͤrden dieſelben am En-
de, denn auch ſicher hierinn den Vorzug behaup-
ten, den ihnen die Natur allgemein verliehen. —
Eben ſo wuͤrde eine ſolche Bildung des Volks
auf die einzeln Menſchen, die bey der Induſtrie
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/479>, abgerufen am 24.11.2024.
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