Verdienst finden, eine ganz andere Wirkung her- vor bringen, und auch in der Tiefe des Volks, und beym niedersten Arbeiter die Grundlag solider Umständen, und eines den Fähigkeiten, dem Fleiß, der Anstelligkeit eines jeden Menschen proportionir- ten Vorschritts in seinen Vermögensumständen möglich machen, und dann würde die ganze Massa dieseserhöheten und sicher gestellten Landesverdiensts allgemein auf die Fundamente des menschlichen Wohlstands wirken, und wirken müssen, so daß man dannzumal die Wirkungen der Handlung nicht mehr sogar im Pomp trüglicher Palästen als im Flor eines untrüglichen allgemeinen Volks Wohl- stands bewundern, und lebhafter als izt erkennen würde, daß hundert Millionen auf hunderttau- send Menschen vertheilt, dem Staat unendlich mehr Werth sind, als zwey und dreyhundert Millionen auf wenigen Köpfen, -- und daß es dem Staat weit wichtiger ist, daß der Pfenning in der Hand von hunderttausend Wuchern, als daß Millio- nen in der Hand eines einzigen ohne Rücksicht auf den Pfennig der Hunderttausend, oder gar zu ihrem Ruin sich häufen, und durch jede Laune ei- nes schwierigen Erben dem Staat entrissen, und mit seinem Handzug in ein fremdes Land gewor- fen werde.
Sie sagten beyde, das erste Kennzeichen wahr- haft solider und den Staat sicher stellenden Hand,
Verdienſt finden, eine ganz andere Wirkung her- vor bringen, und auch in der Tiefe des Volks, und beym niederſten Arbeiter die Grundlag ſolider Umſtaͤnden, und eines den Faͤhigkeiten, dem Fleiß, der Anſtelligkeit eines jeden Menſchen proportionir- ten Vorſchritts in ſeinen Vermoͤgensumſtaͤnden moͤglich machen, und dann wuͤrde die ganze Maſſa dieſeserhoͤheten und ſicher geſtellten Landesverdienſts allgemein auf die Fundamente des menſchlichen Wohlſtands wirken, und wirken muͤſſen, ſo daß man dannzumal die Wirkungen der Handlung nicht mehr ſogar im Pomp truͤglicher Palaͤſten als im Flor eines untruͤglichen allgemeinen Volks Wohl- ſtands bewundern, und lebhafter als izt erkennen wuͤrde, daß hundert Millionen auf hunderttau- ſend Menſchen vertheilt, dem Staat unendlich mehr Werth ſind, als zwey und dreyhundert Millionen auf wenigen Koͤpfen, — und daß es dem Staat weit wichtiger iſt, daß der Pfenning in der Hand von hunderttauſend Wuchern, als daß Millio- nen in der Hand eines einzigen ohne Ruͤckſicht auf den Pfennig der Hunderttauſend, oder gar zu ihrem Ruin ſich haͤufen, und durch jede Laune ei- nes ſchwierigen Erben dem Staat entriſſen, und mit ſeinem Handzug in ein fremdes Land gewor- fen werde.
Sie ſagten beyde, das erſte Kennzeichen wahr- haft ſolider und den Staat ſicher ſtellenden Hand,
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[462/0480]
Verdienſt finden, eine ganz andere Wirkung her-
vor bringen, und auch in der Tiefe des Volks,
und beym niederſten Arbeiter die Grundlag ſolider
Umſtaͤnden, und eines den Faͤhigkeiten, dem Fleiß,
der Anſtelligkeit eines jeden Menſchen proportionir-
ten Vorſchritts in ſeinen Vermoͤgensumſtaͤnden
moͤglich machen, und dann wuͤrde die ganze Maſſa
dieſeserhoͤheten und ſicher geſtellten Landesverdienſts
allgemein auf die Fundamente des menſchlichen
Wohlſtands wirken, und wirken muͤſſen, ſo daß
man dannzumal die Wirkungen der Handlung nicht
mehr ſogar im Pomp truͤglicher Palaͤſten als im
Flor eines untruͤglichen allgemeinen Volks Wohl-
ſtands bewundern, und lebhafter als izt erkennen
wuͤrde, daß hundert Millionen auf hunderttau-
ſend Menſchen vertheilt, dem Staat unendlich mehr
Werth ſind, als zwey und dreyhundert Millionen
auf wenigen Koͤpfen, — und daß es dem Staat
weit wichtiger iſt, daß der Pfenning in der Hand
von hunderttauſend Wuchern, als daß Millio-
nen in der Hand eines einzigen ohne Ruͤckſicht auf
den Pfennig der Hunderttauſend, oder gar zu
ihrem Ruin ſich haͤufen, und durch jede Laune ei-
nes ſchwierigen Erben dem Staat entriſſen, und
mit ſeinem Handzug in ein fremdes Land gewor-
fen werde.
Sie ſagten beyde, das erſte Kennzeichen wahr-
haft ſolider und den Staat ſicher ſtellenden Hand,
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/480>, abgerufen am 24.11.2024.
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