eine Mordthat gethan, zur Sünde gerechnet, und so ein Mensch habe darauf zählen können, daß er im Land verachtet, und für ein Unchrist, und Unmensch gehalten worden sey, habe er dann Jun- ker geheißen, oder Pfarrer, oder Ehegaumer, oder auch nur Hebamme. -- Auch nur kein Meister und keine Meisterin habe ihren Knecht, oder ihre Magd wie izt in allem was nicht den Dienst an- betrift, sich selber überlassen, und sich nicht da- rum bekümmert, ob sie an Leib und Seel für sich selber sorgen oder nicht. -- So lang du bey mir bist, und mein Brod issest, so hab ich dich zu ver- antworten. -- Wenn du denn nicht mehr bey mir bist, so thue denn in Gottes Namen was du willst, dann gehts mich nichts mehr an, -- das sey das Land hinauf, und das Land hinab die Sprache der Meisterleuten gegen ihre Dienste gewesen. --
Auch das sey vor gar altem ungefähr so ge- wesen, wie es Arner izt wieder einrichten will, daß die Junkern alle Jahr durch alle Zelgen ge- ritten, und sich vom Herrschaftsweibel einen je- den Acker, der besonders schön, oder besonders schlecht gewesen, aufschreiben lassen; denn hernach im Gemeindhaus mit den Bauern darüber geredt, und bey einem jeden den Ursachen nachgefragt, warum er in diesem Zustand sey?
Eben so haben die Schulkinder jährlich zwey Freudentäg gehabt, und die Osterbrödchen kom-
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eine Mordthat gethan, zur Suͤnde gerechnet, und ſo ein Menſch habe darauf zaͤhlen koͤnnen, daß er im Land verachtet, und fuͤr ein Unchriſt, und Unmenſch gehalten worden ſey, habe er dann Jun- ker geheißen, oder Pfarrer, oder Ehegaumer, oder auch nur Hebamme. — Auch nur kein Meiſter und keine Meiſterin habe ihren Knecht, oder ihre Magd wie izt in allem was nicht den Dienſt an- betrift, ſich ſelber uͤberlaſſen, und ſich nicht da- rum bekuͤmmert, ob ſie an Leib und Seel fuͤr ſich ſelber ſorgen oder nicht. — So lang du bey mir biſt, und mein Brod iſſeſt, ſo hab ich dich zu ver- antworten. — Wenn du denn nicht mehr bey mir biſt, ſo thue denn in Gottes Namen was du willſt, dann gehts mich nichts mehr an, — das ſey das Land hinauf, und das Land hinab die Sprache der Meiſterleuten gegen ihre Dienſte geweſen. —
Auch das ſey vor gar altem ungefaͤhr ſo ge- weſen, wie es Arner izt wieder einrichten will, daß die Junkern alle Jahr durch alle Zelgen ge- ritten, und ſich vom Herrſchaftsweibel einen je- den Acker, der beſonders ſchoͤn, oder beſonders ſchlecht geweſen, aufſchreiben laſſen; denn hernach im Gemeindhaus mit den Bauern daruͤber geredt, und bey einem jeden den Urſachen nachgefragt, warum er in dieſem Zuſtand ſey?
Eben ſo haben die Schulkinder jaͤhrlich zwey Freudentaͤg gehabt, und die Oſterbroͤdchen kom-
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eine Mordthat gethan, zur Suͤnde gerechnet, und
ſo ein Menſch habe darauf zaͤhlen koͤnnen, daß
er im Land verachtet, und fuͤr ein Unchriſt, und
Unmenſch gehalten worden ſey, habe er dann Jun-
ker geheißen, oder Pfarrer, oder Ehegaumer, oder
auch nur Hebamme. — Auch nur kein Meiſter
und keine Meiſterin habe ihren Knecht, oder ihre
Magd wie izt in allem was nicht den Dienſt an-
betrift, ſich ſelber uͤberlaſſen, und ſich nicht da-
rum bekuͤmmert, ob ſie an Leib und Seel fuͤr ſich
ſelber ſorgen oder nicht. — So lang du bey mir
biſt, und mein Brod iſſeſt, ſo hab ich dich zu ver-
antworten. — Wenn du denn nicht mehr bey mir
biſt, ſo thue denn in Gottes Namen was du willſt,
dann gehts mich nichts mehr an, — das ſey das
Land hinauf, und das Land hinab die Sprache
der Meiſterleuten gegen ihre Dienſte geweſen. —
Auch das ſey vor gar altem ungefaͤhr ſo ge-
weſen, wie es Arner izt wieder einrichten will,
daß die Junkern alle Jahr durch alle Zelgen ge-
ritten, und ſich vom Herrſchaftsweibel einen je-
den Acker, der beſonders ſchoͤn, oder beſonders
ſchlecht geweſen, aufſchreiben laſſen; denn hernach
im Gemeindhaus mit den Bauern daruͤber geredt,
und bey einem jeden den Urſachen nachgefragt,
warum er in dieſem Zuſtand ſey?
Eben ſo haben die Schulkinder jaͤhrlich zwey
Freudentaͤg gehabt, und die Oſterbroͤdchen kom-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/487>, abgerufen am 24.11.2024.
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