ppe_379.001 Was nur in flüchtigen Zügen und andeutenden Stichworten hier ppe_379.002 aneinandergereiht werden konnte, soll im dritten Buch unter den ppe_379.003 "Ordnungen" eine ausführlichere Behandlung finden. Vorerst muß ppe_379.004 der Hinweis genügen, aus wie vielerlei Voraussetzungen ein persönliches ppe_379.005 Weltbild sich entwickelt, das schon in der Geburtslage nach ppe_379.006 Abstammung, Raum und Zeit wie im gesellschaftlichen Lebenskreis, ppe_379.007 in den der einzelne hineinwächst, Grundlagen empfängt, von denen ppe_379.008 er sich teils gar nicht, teils nur infolge eingreifender Erlebnisse und ppe_379.009 unter schweren Kämpfen losringen kann.
ppe_379.010 c) Horizont
ppe_379.011 Wenn sich das Weltbild als Genotypus wie als Phänotypus, in seinen ppe_379.012 rassischen und ererbten wie in seinen zeitlichen und gesellschaftlichen ppe_379.013 Grundlagen erkennen läßt, so muß es weiter darauf ankommen, diese ppe_379.014 Abhängigkeiten mit den typischen psychologischen Strukturen in Einklang ppe_379.015 zu bringen und einem System einzufügen, das die verschiedenartigen ppe_379.016 Richtungen inhaltlich gliedert.
ppe_379.017 Ohne die Rücksicht auf kulturelle Bedingtheit an erste Stelle zu ppe_379.018 setzen, hat Karl Jaspers in seiner "Psychologie der Weltanschauungen" ppe_379.019 die gegenständlichen Inhalte, die im Weltbild des Menschen ppe_379.020 zusammengeschlossen sind, in so reicher Mannigfaltigkeit und sorgfältiger ppe_379.021 Unterscheidung dargelegt, daß an diese Einteilung angeknüpft ppe_379.022 werden kann. Jaspers ordnet die Verhältnisse nach dem Bild konzentrischer ppe_379.023 Kreise, die vom unmittelbaren Horizont des im Mittelpunkt ppe_379.024 stehenden Ich bis zur absoluten Unendlichkeit sich ausweiten. ppe_379.025 Es sind drei Sphären, deren erste als die erlebte, mit der Seele verwachsene ppe_379.026 Welt sinnlich greifbares Objekt bleibt, während die zweite ppe_379.027 als Bereich der Seele mit einem Sprung hinter die Dinge Vergangenes, ppe_379.028 Erinnertes, Abwesendes, Zukünftiges subjektiv zusammenschließt; ppe_379.029 über beiden steht die dritte Welt als Einheit von Subjekt und ppe_379.030 Objekt, als das Absolute, das Metaphysische, das Totale, als Weltseele, ppe_379.031 als Gott. Fast scheint es, als fänden sich die drei Gruppen, nach ppe_379.032 denen oben (S. 362 ff.) die Typen des Erlebnisses gegliedert wurden, ppe_379.033 wieder; doch wird ein gewisser Wechsel zwischen zweiter und dritter ppe_379.034 Gruppe wahrzunehmen sein.
ppe_379.035 Das sinnlich-räumliche Weltbild der ersten Sphäre ist entwicklungsmäßig ppe_379.036 als naturmythisch, naturgeschichtlich und naturmechanisch abgestuft; ppe_379.037 es ist geschichtlich bedingt durch fortschreitende Naturerkenntnis ppe_379.038 und wird jedem einzelnen in bestimmten Vorstellungen ppe_379.039 als Bildungsgut seiner Zeit auferlegt. Allerdings gibt es, wie Jaspers
ppe_379.001 Was nur in flüchtigen Zügen und andeutenden Stichworten hier ppe_379.002 aneinandergereiht werden konnte, soll im dritten Buch unter den ppe_379.003 „Ordnungen“ eine ausführlichere Behandlung finden. Vorerst muß ppe_379.004 der Hinweis genügen, aus wie vielerlei Voraussetzungen ein persönliches ppe_379.005 Weltbild sich entwickelt, das schon in der Geburtslage nach ppe_379.006 Abstammung, Raum und Zeit wie im gesellschaftlichen Lebenskreis, ppe_379.007 in den der einzelne hineinwächst, Grundlagen empfängt, von denen ppe_379.008 er sich teils gar nicht, teils nur infolge eingreifender Erlebnisse und ppe_379.009 unter schweren Kämpfen losringen kann.
ppe_379.010 c) Horizont
ppe_379.011 Wenn sich das Weltbild als Genotypus wie als Phänotypus, in seinen ppe_379.012 rassischen und ererbten wie in seinen zeitlichen und gesellschaftlichen ppe_379.013 Grundlagen erkennen läßt, so muß es weiter darauf ankommen, diese ppe_379.014 Abhängigkeiten mit den typischen psychologischen Strukturen in Einklang ppe_379.015 zu bringen und einem System einzufügen, das die verschiedenartigen ppe_379.016 Richtungen inhaltlich gliedert.
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ppe_379.035 Das sinnlich-räumliche Weltbild der ersten Sphäre ist entwicklungsmäßig ppe_379.036 als naturmythisch, naturgeschichtlich und naturmechanisch abgestuft; ppe_379.037 es ist geschichtlich bedingt durch fortschreitende Naturerkenntnis ppe_379.038 und wird jedem einzelnen in bestimmten Vorstellungen ppe_379.039 als Bildungsgut seiner Zeit auferlegt. Allerdings gibt es, wie Jaspers
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Was nur in flüchtigen Zügen und andeutenden Stichworten hier ppe_379.002
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ppe_379.035
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Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944/403>, abgerufen am 22.11.2024.
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