Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. oder:(89) [Formel 1] als Zustandsgleichung des Gases. Die Integrationsconstante b bestimmt sich aus der Dichte bei 0° und Atmosphärendruck. Wie die Thomson-Joule'sche Formel, so haben auch die Gleichungen (88) und (89) nur beschränkte Gültigkeit. Es ist aber principiell von Interesse, zu sehen, wie diese verschiedenen Beziehungen mit Nothwendigkeit aus einander hervorgehen. § 160. Eine weitere Anwendung von principiell wichtiger Gehen wir von irgend einem willkührlich angenommenen Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. oder:(89) [Formel 1] als Zustandsgleichung des Gases. Die Integrationsconstante β bestimmt sich aus der Dichte bei 0° und Atmosphärendruck. Wie die Thomson-Joule’sche Formel, so haben auch die Gleichungen (88) und (89) nur beschränkte Gültigkeit. Es ist aber principiell von Interesse, zu sehen, wie diese verschiedenen Beziehungen mit Nothwendigkeit aus einander hervorgehen. § 160. Eine weitere Anwendung von principiell wichtiger Gehen wir von irgend einem willkührlich angenommenen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0134" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände</hi>.</fw><lb/> oder:<lb/> (89) <hi rendition="#et"><formula/></hi><lb/> als Zustandsgleichung des Gases. Die Integrationsconstante β<lb/> bestimmt sich aus der Dichte bei 0° und Atmosphärendruck.<lb/> Wie die <hi rendition="#k">Thomson-Joule</hi>’sche Formel, so haben auch die<lb/> Gleichungen (88) und (89) nur beschränkte Gültigkeit. Es ist<lb/> aber principiell von Interesse, zu sehen, wie diese verschiedenen<lb/> Beziehungen mit Nothwendigkeit aus einander hervorgehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">§ 160.</hi> Eine weitere Anwendung von principiell wichtiger<lb/> Bedeutung, welche der zweite Hauptsatz zu machen gestattet,<lb/> ist die Bestimmung der absoluten Temperatur <hi rendition="#i">ϑ</hi> eines Körpers<lb/> nach einer Methode, die unabhängig ist von den Abweichungen<lb/> der Gase vom idealen Zustand. Wir haben früher (§ 4) die<lb/> Temperatur definirt durch ein Gasthermometer, mussten aber<lb/> dort die Definition beschränken auf die Fälle, wo die verschie-<lb/> denen Gasthermometer (Wasserstoff, Luft u. s. w.) so überein-<lb/> stimmende Angaben liefern, wie sie für die beabsichtigte Ge-<lb/> nauigkeit erforderlich sind. Für alle anderen Fälle aber — und<lb/> bei hohen Genauigkeitsanforderungen kommen hier auch die<lb/> mittleren Temperaturen in Betracht — hatten wir die Definition<lb/> der absoluten Temperatur vorläufig suspendirt. Mit Hülfe der<lb/> Gleichung (80) sind wir nun im Stande, eine vollständig exakte,<lb/> von dem Verhalten spezieller Substanzen gänzlich unabhängige<lb/> Definition der absoluten Temperatur zu liefern.</p><lb/> <p>Gehen wir von irgend einem willkührlich angenommenen<lb/> Thermometer aus (z. B. Quecksilberthermometer, oder auch<lb/> Skalenausschlag eines Thermoelements oder eines Bolometers),<lb/> dessen Angaben wir mit <hi rendition="#i">t</hi> bezeichnen wollen, so handelt es sich<lb/> darum, dies Thermometer auf ein absolutes zu reduciren, d. h.<lb/> die absolute Temperatur <hi rendition="#i">ϑ</hi> als Funktion von <hi rendition="#i">t</hi> zu bestimmen.<lb/> Was wir direkt messen können, ist die Abhängigkeit des Ver-<lb/> haltens irgend einer bequem zu behandelnden Substanz, z. B.<lb/> eines Gases, von <hi rendition="#i">t</hi> und von <hi rendition="#i">v</hi> oder <hi rendition="#i">p</hi>. Wir führen also in (80)<lb/> etwa <hi rendition="#i">t</hi> und <hi rendition="#i">v</hi> als unabhängige Variable statt <hi rendition="#i">ϑ</hi> und <hi rendition="#i">v</hi> ein und<lb/> erhalten:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0134]
Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
oder:
(89) [FORMEL]
als Zustandsgleichung des Gases. Die Integrationsconstante β
bestimmt sich aus der Dichte bei 0° und Atmosphärendruck.
Wie die Thomson-Joule’sche Formel, so haben auch die
Gleichungen (88) und (89) nur beschränkte Gültigkeit. Es ist
aber principiell von Interesse, zu sehen, wie diese verschiedenen
Beziehungen mit Nothwendigkeit aus einander hervorgehen.
§ 160. Eine weitere Anwendung von principiell wichtiger
Bedeutung, welche der zweite Hauptsatz zu machen gestattet,
ist die Bestimmung der absoluten Temperatur ϑ eines Körpers
nach einer Methode, die unabhängig ist von den Abweichungen
der Gase vom idealen Zustand. Wir haben früher (§ 4) die
Temperatur definirt durch ein Gasthermometer, mussten aber
dort die Definition beschränken auf die Fälle, wo die verschie-
denen Gasthermometer (Wasserstoff, Luft u. s. w.) so überein-
stimmende Angaben liefern, wie sie für die beabsichtigte Ge-
nauigkeit erforderlich sind. Für alle anderen Fälle aber — und
bei hohen Genauigkeitsanforderungen kommen hier auch die
mittleren Temperaturen in Betracht — hatten wir die Definition
der absoluten Temperatur vorläufig suspendirt. Mit Hülfe der
Gleichung (80) sind wir nun im Stande, eine vollständig exakte,
von dem Verhalten spezieller Substanzen gänzlich unabhängige
Definition der absoluten Temperatur zu liefern.
Gehen wir von irgend einem willkührlich angenommenen
Thermometer aus (z. B. Quecksilberthermometer, oder auch
Skalenausschlag eines Thermoelements oder eines Bolometers),
dessen Angaben wir mit t bezeichnen wollen, so handelt es sich
darum, dies Thermometer auf ein absolutes zu reduciren, d. h.
die absolute Temperatur ϑ als Funktion von t zu bestimmen.
Was wir direkt messen können, ist die Abhängigkeit des Ver-
haltens irgend einer bequem zu behandelnden Substanz, z. B.
eines Gases, von t und von v oder p. Wir führen also in (80)
etwa t und v als unabhängige Variable statt ϑ und v ein und
erhalten:
[FORMEL].
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