Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.wickelten Organs, gelangen, wie die Besitzer der höheren Zum leichteren Verständniss wollen wir uns vergegen- Unter den neu Erzeugten der dritten Generation fin- wickelten Organs, gelangen, wie die Besitzer der höheren Zum leichteren Verständniss wollen wir uns vergegen- Unter den neu Erzeugten der dritten Generation fin- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0120" n="100"/> wickelten Organs, gelangen, wie die Besitzer der höheren<lb/> Grade.</p><lb/> <p>Zum leichteren Verständniss wollen wir uns vergegen-<lb/> wärtigen, wie sich der gewöhnliche Lebensprocess einer<lb/> Art, z. B. der Vorfahren unserer Olme, abwickelt. Dieser<lb/> Lebensprocess bestand darin, dass im Frühling die Molche,<lb/> die den Winter überstanden hatten — 1. Generation, zur<lb/> Fortpflanzung schritten und eine Menge Laich absetzten —<lb/> 2. Generation. Von den darin enthaltenen Individuen, die<lb/> zur einen Hälfte aus starken und zur andern aus schwachen<lb/> Convarianten bestehen möge, verfielen während des Eier-<lb/> und Larvenstadiums bis zur Begattungszeit im nächsten<lb/> Frühling ein gewisser Theil schwacher wie starker Con-<lb/> varianten, sagen wir von jeden ⅗, d h. 60 % aller Er-<lb/> zeugten, nonselectorischen Schädlichkeiten. Durch selec-<lb/> torische Einflüsse wurde ein gewisser anderer Theil, nämlich<lb/> der Rest der schwachen Convarianten, also 20 % der Er-<lb/> zeugten, vernichtet oder an der Fortpflanzung gehindert.<lb/> Der übrigbleibende Theil der starken Convarianten,<lb/> wiederum 20 % der Erzeugten, repräsentirte die Auslese<lb/> der ganzen zweiten Generation und kam zum Laichen, also<lb/> zur Production einer 3. Generation.</p><lb/> <p>Unter den neu Erzeugten der dritten Generation fin-<lb/> den wir, gerade wie bei der zweiten, wieder einen Theil<lb/> starke und einen anderen schwache Convarianten, trotzdem<lb/> die Eltern doch schon auserlesene Individuen vorstellten,<lb/> und man gemäss der Vererbung erwarten sollte, dass sie<lb/> gleich starke Devarianten erzeugen würden. Das beobach-<lb/> ten wir in der Natur aber nicht, sondern wir sehen bei fast<lb/> allen Wesen, dass die Gesammtheit der Eltern bei ihrer<lb/> Fortpflanzung die Tendenz hat, die Gesammtheit ihrer De-<lb/> varianten schwächer werden zu lassen. Wir wollen das<lb/> absteigendes Variiren der Art nennen. Die Ausjätung<lb/> durch den Kampf um’s Dasein strebt. dann immer wieder,<lb/> die schwächeren Devarianten von der Fortpflanzung aus-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0120]
wickelten Organs, gelangen, wie die Besitzer der höheren
Grade.
Zum leichteren Verständniss wollen wir uns vergegen-
wärtigen, wie sich der gewöhnliche Lebensprocess einer
Art, z. B. der Vorfahren unserer Olme, abwickelt. Dieser
Lebensprocess bestand darin, dass im Frühling die Molche,
die den Winter überstanden hatten — 1. Generation, zur
Fortpflanzung schritten und eine Menge Laich absetzten —
2. Generation. Von den darin enthaltenen Individuen, die
zur einen Hälfte aus starken und zur andern aus schwachen
Convarianten bestehen möge, verfielen während des Eier-
und Larvenstadiums bis zur Begattungszeit im nächsten
Frühling ein gewisser Theil schwacher wie starker Con-
varianten, sagen wir von jeden ⅗, d h. 60 % aller Er-
zeugten, nonselectorischen Schädlichkeiten. Durch selec-
torische Einflüsse wurde ein gewisser anderer Theil, nämlich
der Rest der schwachen Convarianten, also 20 % der Er-
zeugten, vernichtet oder an der Fortpflanzung gehindert.
Der übrigbleibende Theil der starken Convarianten,
wiederum 20 % der Erzeugten, repräsentirte die Auslese
der ganzen zweiten Generation und kam zum Laichen, also
zur Production einer 3. Generation.
Unter den neu Erzeugten der dritten Generation fin-
den wir, gerade wie bei der zweiten, wieder einen Theil
starke und einen anderen schwache Convarianten, trotzdem
die Eltern doch schon auserlesene Individuen vorstellten,
und man gemäss der Vererbung erwarten sollte, dass sie
gleich starke Devarianten erzeugen würden. Das beobach-
ten wir in der Natur aber nicht, sondern wir sehen bei fast
allen Wesen, dass die Gesammtheit der Eltern bei ihrer
Fortpflanzung die Tendenz hat, die Gesammtheit ihrer De-
varianten schwächer werden zu lassen. Wir wollen das
absteigendes Variiren der Art nennen. Die Ausjätung
durch den Kampf um’s Dasein strebt. dann immer wieder,
die schwächeren Devarianten von der Fortpflanzung aus-
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