Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.therapeutische Medizin der Zukunft etwa machen könnte, wohl Jedenfalls erhellt aus den Aeusserungen dieser Männer, *) W. Schallmeyer. Ueber die drohende körperliche Entartung der Kulturmenschheit. Berlin-Neuwied 1891. S. 7. Citirt bei Ammon. **) Otto Ammon. Die natürliche Auslese beim Menschen. Jena. Gustav Fischer 1893. S. 281. ***) Darwin, Charles. Die Abstammung des Menschen. Uebersetzt
von Carus. Stuttgart 1881. II. Bd. S. 379. therapeutische Medizin der Zukunft etwa machen könnte, wohl Jedenfalls erhellt aus den Aeusserungen dieser Männer, *) W. Schallmeyer. Ueber die drohende körperliche Entartung der Kulturmenschheit. Berlin-Neuwied 1891. S. 7. Citirt bei Ammon. **) Otto Ammon. Die natürliche Auslese beim Menschen. Jena. Gustav Fischer 1893. S. 281. ***) Darwin, Charles. Die Abstammung des Menschen. Uebersetzt
von Carus. Stuttgart 1881. II. Bd. S. 379. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="4"/> therapeutische Medizin der Zukunft etwa machen könnte, wohl<lb/> den jeweiligen kranken Individuen, nicht aber der mensch-<lb/> lichen Gattung zum Heile gereichen werden.“<note place="foot" n="*)">W. <hi rendition="#g">Schallmeyer</hi>. Ueber die drohende körperliche Entartung der<lb/> Kulturmenschheit. Berlin-Neuwied 1891. S. 7. Citirt bei Ammon.</note> Aehnlich<lb/> äussert sich der Anthropologe <hi rendition="#g">Ammon</hi> in seinem inter-<lb/> essanten Werk über die menschliche Auslese: „Die Beseitigung<lb/> — der in sittlicher Beziehung am urgünstigsten ausgestat-<lb/> teten Individuen durch die Rechtspflege, wirthschaftliches<lb/> Elend etc. — ist eine Nothwendigkeit, wenn nicht die<lb/> Durchschnittshöhe der Menschheit sinken soll. Es verhält<lb/> sich hier ähnlich wie bei der Gesundheitspflege, wo die<lb/> künstliche Erhaltung schwächlicher Individuen den Durch-<lb/> schnitt der Gesundheit herabdrückt.“<note place="foot" n="**)">Otto <hi rendition="#g">Ammon</hi>. Die natürliche Auslese beim Menschen. Jena.<lb/> Gustav Fischer 1893. S. 281.</note> Thatsächlich invol-<lb/> virt das Verlangen der meisten Darwinianer, der Kampf um’s<lb/> Dasein innerhalb der menschlichen Gesellschaft müsse er-<lb/> halten bleiben, weil sie sonst entarten würde, eine Ver-<lb/> urtheilung der Hygiene, die Alle, die Starken und die<lb/> Schwachen, schützen möchte. Ich müsste zuviel citiren<supplied>,</supplied><lb/> um den zahlreichen Aussprüchen der Darwinianer über diesen<lb/> Punkt gerecht zu werden. Nur die Worte <hi rendition="#g">Darwin</hi>’s selbst<lb/> sollen eine Stelle finden: „Wie jedes andere Thier ist auch<lb/> der Mensch ohne Zweifel auf seinen gegenwärtigen hohen<lb/> Zustand durch einen Kampf um die Existenz als Folge<lb/> seiner rapiden Vervielfältigung gelangt, und wenn er noch<lb/> höher fortschreiten soll, so muss er einem heftigem Kampf<lb/> ausgesetzt bleiben.“ („It is to be feared, that he must<lb/> remain subject to a severe struggle“).<note place="foot" n="***)"><hi rendition="#g">Darwin</hi>, Charles. Die Abstammung des Menschen. Uebersetzt<lb/> von Carus. Stuttgart 1881. II. Bd. S. 379.</note></p><lb/> <p>Jedenfalls erhellt aus den Aeusserungen dieser Männer,<lb/> zu denen auch der mild gesinnte Darwin gehört, dass<lb/> die Anschauung, das Wohl unserer Rasse werde am besten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0024]
therapeutische Medizin der Zukunft etwa machen könnte, wohl
den jeweiligen kranken Individuen, nicht aber der mensch-
lichen Gattung zum Heile gereichen werden.“ *) Aehnlich
äussert sich der Anthropologe Ammon in seinem inter-
essanten Werk über die menschliche Auslese: „Die Beseitigung
— der in sittlicher Beziehung am urgünstigsten ausgestat-
teten Individuen durch die Rechtspflege, wirthschaftliches
Elend etc. — ist eine Nothwendigkeit, wenn nicht die
Durchschnittshöhe der Menschheit sinken soll. Es verhält
sich hier ähnlich wie bei der Gesundheitspflege, wo die
künstliche Erhaltung schwächlicher Individuen den Durch-
schnitt der Gesundheit herabdrückt.“ **) Thatsächlich invol-
virt das Verlangen der meisten Darwinianer, der Kampf um’s
Dasein innerhalb der menschlichen Gesellschaft müsse er-
halten bleiben, weil sie sonst entarten würde, eine Ver-
urtheilung der Hygiene, die Alle, die Starken und die
Schwachen, schützen möchte. Ich müsste zuviel citiren,
um den zahlreichen Aussprüchen der Darwinianer über diesen
Punkt gerecht zu werden. Nur die Worte Darwin’s selbst
sollen eine Stelle finden: „Wie jedes andere Thier ist auch
der Mensch ohne Zweifel auf seinen gegenwärtigen hohen
Zustand durch einen Kampf um die Existenz als Folge
seiner rapiden Vervielfältigung gelangt, und wenn er noch
höher fortschreiten soll, so muss er einem heftigem Kampf
ausgesetzt bleiben.“ („It is to be feared, that he must
remain subject to a severe struggle“). ***)
Jedenfalls erhellt aus den Aeusserungen dieser Männer,
zu denen auch der mild gesinnte Darwin gehört, dass
die Anschauung, das Wohl unserer Rasse werde am besten
*) W. Schallmeyer. Ueber die drohende körperliche Entartung der
Kulturmenschheit. Berlin-Neuwied 1891. S. 7. Citirt bei Ammon.
**) Otto Ammon. Die natürliche Auslese beim Menschen. Jena.
Gustav Fischer 1893. S. 281.
***) Darwin, Charles. Die Abstammung des Menschen. Uebersetzt
von Carus. Stuttgart 1881. II. Bd. S. 379.
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