Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.
Jst sie nicht auch der Regenbogenschimmer, Der düstre Lebenswolken überspannt? Lautenklang. Jhr zeichnet sinnig, edle Königin, Jn schönen Bildern, was ich tief empfinde. Fürwahr, ich tret in's Reich der Poesie; Der Dichter hat die Heimath hier gefunden, Die er vergebens sich so lang gefucht; Die Welt ist öd' und kalt sind alle Herzen, Verschlossen höh'rem Sinn nach Jrd'schem trachtend. Purpur. Vortrefflich! -- Ja die Kön'gin war geneigt Der Poesie und ihren Jüngern stets. Lautenklang. Gestattet, daß der Königin ich bringe Jn einer Dichtung meine Huldigung, Jndem ein kleines Lied ich schnell ersinne, Dem Kind geweiht, das auf dem Arm sie wiegt. (Singt zur Laute.) Mit Blumen aller Arten Und süßen Duft und Hauch Blüht in des Frühlings Garten Ein kleines Röslein auch.
Jſt ſie nicht auch der Regenbogenſchimmer, Der düſtre Lebenswolken überſpannt? Lautenklang. Jhr zeichnet ſinnig, edle Königin, Jn ſchönen Bildern, was ich tief empfinde. Fürwahr, ich tret in’s Reich der Poeſie; Der Dichter hat die Heimath hier gefunden, Die er vergebens ſich ſo lang gefucht; Die Welt iſt öd’ und kalt ſind alle Herzen, Verſchloſſen höh’rem Sinn nach Jrd’ſchem trachtend. Purpur. Vortrefflich! — Ja die Kön’gin war geneigt Der Poeſie und ihren Jüngern ſtets. Lautenklang. Geſtattet, daß der Königin ich bringe Jn einer Dichtung meine Huldigung, Jndem ein kleines Lied ich ſchnell erſinne, Dem Kind geweiht, das auf dem Arm ſie wiegt. (Singt zur Laute.) Mit Blumen aller Arten Und ſüßen Duft und Hauch Blüht in des Frühlings Garten Ein kleines Röslein auch. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#HER"> <p><pb facs="#f0237" n="231"/> Jſt ſie nicht auch der Regenbogenſchimmer,<lb/> Der düſtre Lebenswolken überſpannt?</p> </sp><lb/> <sp who="#LAU"> <speaker> <hi rendition="#c">Lautenklang.</hi> </speaker><lb/> <p>Jhr zeichnet ſinnig, edle Königin,<lb/> Jn ſchönen Bildern, was ich tief empfinde.<lb/> Fürwahr, ich tret in’s Reich der Poeſie;<lb/> Der Dichter hat die Heimath hier gefunden,<lb/> Die er vergebens ſich ſo lang gefucht;<lb/> Die Welt iſt öd’ und kalt ſind alle Herzen,<lb/> Verſchloſſen höh’rem Sinn nach Jrd’ſchem trachtend.</p> </sp><lb/> <sp who="#PUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Purpur.</hi> </speaker><lb/> <p>Vortrefflich! — Ja die Kön’gin war geneigt<lb/> Der Poeſie und ihren Jüngern ſtets.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAU"> <speaker> <hi rendition="#c">Lautenklang.</hi> </speaker><lb/> <p>Geſtattet, daß der Königin ich bringe<lb/> Jn einer Dichtung meine Huldigung,<lb/> Jndem ein kleines Lied ich ſchnell erſinne,<lb/> Dem Kind geweiht, das auf dem Arm ſie wiegt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Singt zur Laute.)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Mit Blumen aller Arten</l><lb/> <l>Und ſüßen Duft und Hauch</l><lb/> <l>Blüht in des Frühlings Garten</l><lb/> <l>Ein kleines Röslein auch.</l> </lg><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0237]
Jſt ſie nicht auch der Regenbogenſchimmer,
Der düſtre Lebenswolken überſpannt?
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Jhr zeichnet ſinnig, edle Königin,
Jn ſchönen Bildern, was ich tief empfinde.
Fürwahr, ich tret in’s Reich der Poeſie;
Der Dichter hat die Heimath hier gefunden,
Die er vergebens ſich ſo lang gefucht;
Die Welt iſt öd’ und kalt ſind alle Herzen,
Verſchloſſen höh’rem Sinn nach Jrd’ſchem trachtend.
Purpur.
Vortrefflich! — Ja die Kön’gin war geneigt
Der Poeſie und ihren Jüngern ſtets.
Lautenklang.
Geſtattet, daß der Königin ich bringe
Jn einer Dichtung meine Huldigung,
Jndem ein kleines Lied ich ſchnell erſinne,
Dem Kind geweiht, das auf dem Arm ſie wiegt.
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Und ſüßen Duft und Hauch
Blüht in des Frühlings Garten
Ein kleines Röslein auch.
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