Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite
ich zu dieser Wundergschicht sagen soll! Jch bin
ganz confusius.
Fee.
Merk' auf! Zum Lohne für meine Befreiung
sind dir drei Wünsche gestattet, die Du innerhalb
dreier Tage aussprechen sollst. Nimm dich in Acht!
Wähle klug. Du kannst dir viel, viel wünschen
und was immer du wünschest -- das wird dein
sein. Jn drei Tagen frage ich zu dieser Stunde
bei dir im Hause an.
(verschwindet.)
Martin
(reibt sich die Augen).
Jetzt weiß ich nicht, wie mir zu Muth ist.
Hab ich geträumt oder ist die Geschicht wirklich so,
wie mir geträumt hat? Halt! was seh' ich? da
liegt ein goldenes Ringlein auf der Erde und ein
Spruch ist drauf geschrieben:

Was du wünschest, leise sprich;
Wahr wird's -- bin am Finger ich.
Was du wünschest -- wohl bedenk:
Dreifach ist der Fee Geschenk.
Herr Jemine, Herr Jemine! 's wirklich so!
Das ist ein Wunschringlein! O du liebes, liebes
goldenes Ringelein!
(springt vor Freuden) o du gol-
dene Fee! o du herzige Zimperipimpimperl! Jetzt
ich zu dieſer Wundergſchicht ſagen ſoll! Jch bin
ganz confuſius.
Fee.
Merk’ auf! Zum Lohne für meine Befreiung
ſind dir drei Wünſche geſtattet, die Du innerhalb
dreier Tage ausſprechen ſollſt. Nimm dich in Acht!
Wähle klug. Du kannſt dir viel, viel wünſchen
und was immer du wünſcheſt — das wird dein
ſein. Jn drei Tagen frage ich zu dieſer Stunde
bei dir im Hauſe an.
(verſchwindet.)
Martin
(reibt ſich die Augen).
Jetzt weiß ich nicht, wie mir zu Muth iſt.
Hab ich geträumt oder iſt die Geſchicht wirklich ſo,
wie mir geträumt hat? Halt! was ſeh’ ich? da
liegt ein goldenes Ringlein auf der Erde und ein
Spruch iſt drauf geſchrieben:

Was du wünſcheſt, leiſe ſprich;
Wahr wird’s — bin am Finger ich.
Was du wünſcheſt — wohl bedenk:
Dreifach iſt der Fee Geſchenk.
Herr Jemine, Herr Jemine! ’s wirklich ſo!
Das iſt ein Wunſchringlein! O du liebes, liebes
goldenes Ringelein!
(ſpringt vor Freuden) o du gol-
dene Fee! o du herzige Zimperipimpimperl! Jetzt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MARTIN">
            <p><pb facs="#f0109" n="89"/>
ich zu die&#x017F;er Wunderg&#x017F;chicht &#x017F;agen &#x017F;oll! Jch bin<lb/>
ganz confu&#x017F;ius.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FEE">
            <speaker> <hi rendition="#c">Fee.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Merk&#x2019; auf! Zum Lohne für meine Befreiung<lb/>
&#x017F;ind dir drei Wün&#x017F;che ge&#x017F;tattet, die Du innerhalb<lb/>
dreier Tage aus&#x017F;prechen &#x017F;oll&#x017F;t. Nimm dich in Acht!<lb/>
Wähle klug. Du kann&#x017F;t dir viel, viel wün&#x017F;chen<lb/>
und was immer du wün&#x017F;che&#x017F;t &#x2014; das wird dein<lb/>
&#x017F;ein. Jn drei Tagen frage ich zu die&#x017F;er Stunde<lb/>
bei dir im Hau&#x017F;e an.</p>
            <stage> <hi rendition="#et">(ver&#x017F;chwindet.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MARTIN">
            <speaker> <hi rendition="#c">Martin</hi> </speaker><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(reibt &#x017F;ich die Augen).</hi> </stage><lb/>
            <p>Jetzt weiß ich nicht, wie mir zu Muth i&#x017F;t.<lb/>
Hab ich geträumt oder i&#x017F;t die Ge&#x017F;chicht wirklich &#x017F;o,<lb/>
wie mir geträumt hat? Halt! was &#x017F;eh&#x2019; ich? da<lb/>
liegt ein goldenes Ringlein auf der Erde und ein<lb/>
Spruch i&#x017F;t drauf ge&#x017F;chrieben:</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Was du wün&#x017F;che&#x017F;t, lei&#x017F;e &#x017F;prich;</l><lb/>
                <l>Wahr wird&#x2019;s &#x2014; bin am Finger ich.</l><lb/>
                <l>Was du wün&#x017F;che&#x017F;t &#x2014; wohl bedenk:</l><lb/>
                <l>Dreifach i&#x017F;t der Fee Ge&#x017F;chenk.</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <p>Herr Jemine, Herr Jemine! &#x2019;s wirklich &#x017F;o!<lb/>
Das i&#x017F;t ein Wun&#x017F;chringlein! O du liebes, liebes<lb/>
goldenes Ringelein!</p>
            <stage>(&#x017F;pringt vor Freuden)</stage>
            <p>o du gol-<lb/>
dene Fee! o du herzige Zimperipimpimperl! Jetzt<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[89/0109] ich zu dieſer Wundergſchicht ſagen ſoll! Jch bin ganz confuſius. Fee. Merk’ auf! Zum Lohne für meine Befreiung ſind dir drei Wünſche geſtattet, die Du innerhalb dreier Tage ausſprechen ſollſt. Nimm dich in Acht! Wähle klug. Du kannſt dir viel, viel wünſchen und was immer du wünſcheſt — das wird dein ſein. Jn drei Tagen frage ich zu dieſer Stunde bei dir im Hauſe an. (verſchwindet.) Martin (reibt ſich die Augen). Jetzt weiß ich nicht, wie mir zu Muth iſt. Hab ich geträumt oder iſt die Geſchicht wirklich ſo, wie mir geträumt hat? Halt! was ſeh’ ich? da liegt ein goldenes Ringlein auf der Erde und ein Spruch iſt drauf geſchrieben: Was du wünſcheſt, leiſe ſprich; Wahr wird’s — bin am Finger ich. Was du wünſcheſt — wohl bedenk: Dreifach iſt der Fee Geſchenk. Herr Jemine, Herr Jemine! ’s wirklich ſo! Das iſt ein Wunſchringlein! O du liebes, liebes goldenes Ringelein! (ſpringt vor Freuden) o du gol- dene Fee! o du herzige Zimperipimpimperl! Jetzt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/109
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/109>, abgerufen am 24.11.2024.