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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

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das war aber ein delikates Essen! So zart und
so weich! Und besonders das Schweifel war so
gut in der weißen Buttersauce. Mein Mann hat
zwar gesagt, es hätt ihm etwas im Magen ge-
kratzt -- aber geschmeckt hat's ihm doch. O du
liebe Noth und Kummerniß! es ist nur gut, daß
wir keine Kinder haben, da wüßt' ich mir ja gar
nicht zu helfen!
(Martin draußen: Juhe, Juhe!)
Oho! was hat denn der Martin, daß er heut
schon so früh heim kommt und gar so lustig? Viel-
leicht hat er seinen Wochenlohn vorausgekriegt.
's ist aber erst Mittwoch, das wär' etwas Neues.

(Martin tritt eiligst ein, stolpert über die Thurschwelle und fällt hin.)
Margreth.
O du Talk! wer wird denn zur Thür herein-
fallen?
Martin (aufstehend).
Wenn das Glück in's Haus kömmt, fallt's oft
zur Thür herein. Da haben wir gleich einen Beweis.
Margreth.
Du wirst ja das Glück in's Haus bringen!
Das wär wohl 's erstemal.
Martin (wichtig).
Halts Maul und setz dich in Positur -- als
wenn du vor einem gnädigen Herrn stündest.
das war aber ein delikates Eſſen! So zart und
ſo weich! Und beſonders das Schweifel war ſo
gut in der weißen Butterſauce. Mein Mann hat
zwar geſagt, es hätt ihm etwas im Magen ge-
kratzt — aber geſchmeckt hat’s ihm doch. O du
liebe Noth und Kummerniß! es iſt nur gut, daß
wir keine Kinder haben, da wüßt’ ich mir ja gar
nicht zu helfen!
(Martin draußen: Juhe, Juhe!)
Oho! was hat denn der Martin, daß er heut
ſchon ſo früh heim kommt und gar ſo luſtig? Viel-
leicht hat er ſeinen Wochenlohn vorausgekriegt.
’s iſt aber erſt Mittwoch, das wär’ etwas Neues.

(Martin tritt eiligſt ein, ſtolpert über die Thurſchwelle und fällt hin.)
Margreth.
O du Talk! wer wird denn zur Thür herein-
fallen?
Martin (aufſtehend).
Wenn das Glück in’s Haus kömmt, fallt’s oft
zur Thür herein. Da haben wir gleich einen Beweis.
Margreth.
Du wirſt ja das Glück in’s Haus bringen!
Das wär wohl ’s erſtemal.
Martin (wichtig).
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[91/0111] das war aber ein delikates Eſſen! So zart und ſo weich! Und beſonders das Schweifel war ſo gut in der weißen Butterſauce. Mein Mann hat zwar geſagt, es hätt ihm etwas im Magen ge- kratzt — aber geſchmeckt hat’s ihm doch. O du liebe Noth und Kummerniß! es iſt nur gut, daß wir keine Kinder haben, da wüßt’ ich mir ja gar nicht zu helfen! (Martin draußen: Juhe, Juhe!) Oho! was hat denn der Martin, daß er heut ſchon ſo früh heim kommt und gar ſo luſtig? Viel- leicht hat er ſeinen Wochenlohn vorausgekriegt. ’s iſt aber erſt Mittwoch, das wär’ etwas Neues. (Martin tritt eiligſt ein, ſtolpert über die Thurſchwelle und fällt hin.) Margreth. O du Talk! wer wird denn zur Thür herein- fallen? Martin (aufſtehend). Wenn das Glück in’s Haus kömmt, fallt’s oft zur Thür herein. Da haben wir gleich einen Beweis. Margreth. Du wirſt ja das Glück in’s Haus bringen! Das wär wohl ’s erſtemal. Martin (wichtig). Halts Maul und ſetz dich in Poſitur — als wenn du vor einem gnädigen Herrn ſtündeſt.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/111>, abgerufen am 25.11.2024.