Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
glaub' immer, ich werde dir deine Gschlavenketten in die Rosenguirlanden des öhlichen Bandes ver- wandeln. Myrrha. Deine Sklavin will ich sein; aber nie werd' ich Deine Gattin. Casperl. Wie? du niedrige Person lehnst meinen Hei- rathsantrag ab? du verschmähst es, daß ich dich aus deiner erbärmlichen Stellung in die Lage einer bürgerlichen Schuhmachermeisterin versetzen will? Myrrha. Dringe nicht weiter in mich. Alle Deine Worte wären vergebens verschwendet. Casperl (hochtragisch) Du stoßest mich von dir? -- Ha! so werde ich also nicht dein Gatte, aber dein Herr sein und die ganze Wucht des Gschlaventhumes soll auf dir lasten! Grausam werde ich sein; seckiren werd' ich dich auf alle Arten -- bis du endlich "ja" sagst und ich dich -- nach Erlangung der Erlaubniß von Seite einer königlichen hohen Polizei- Direction -- die Moinige in höherem und bedeut- ungsvollerem Sinne nennen kann. 17*
glaub’ immer, ich werde dir deine Gſchlavenketten in die Roſenguirlanden des öhlichen Bandes ver- wandeln. Myrrha. Deine Sklavin will ich ſein; aber nie werd’ ich Deine Gattin. Casperl. Wie? du niedrige Perſon lehnſt meinen Hei- rathsantrag ab? du verſchmähſt es, daß ich dich aus deiner erbärmlichen Stellung in die Lage einer bürgerlichen Schuhmachermeiſterin verſetzen will? Myrrha. Dringe nicht weiter in mich. Alle Deine Worte wären vergebens verſchwendet. Casperl (hochtragiſch) Du ſtoßeſt mich von dir? — Ha! ſo werde ich alſo nicht dein Gatte, aber dein Herr ſein und die ganze Wucht des Gſchlaventhumes ſoll auf dir laſten! Grauſam werde ich ſein; ſeckiren werd’ ich dich auf alle Arten — bis du endlich „ja‟ ſagſt und ich dich — nach Erlangung der Erlaubniß von Seite einer königlichen hohen Polizei- Direction — die Moinige in höherem und bedeut- ungsvollerem Sinne nennen kann. 17*
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glaub’ immer, ich werde dir deine Gſchlavenketten
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Myrrha.
Deine Sklavin will ich ſein; aber nie werd’
ich Deine Gattin.
Casperl.
Wie? du niedrige Perſon lehnſt meinen Hei-
rathsantrag ab? du verſchmähſt es, daß ich dich
aus deiner erbärmlichen Stellung in die Lage einer
bürgerlichen Schuhmachermeiſterin verſetzen will?
Myrrha.
Dringe nicht weiter in mich. Alle Deine Worte
wären vergebens verſchwendet.
Casperl (hochtragiſch)
Du ſtoßeſt mich von dir? — Ha! ſo werde
ich alſo nicht dein Gatte, aber dein Herr ſein
und die ganze Wucht des Gſchlaventhumes ſoll
auf dir laſten! Grauſam werde ich ſein; ſeckiren
werd’ ich dich auf alle Arten — bis du endlich
„ja‟ ſagſt und ich dich — nach Erlangung der
Erlaubniß von Seite einer königlichen hohen Polizei-
Direction — die Moinige in höherem und bedeut-
ungsvollerem Sinne nennen kann.
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