Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
Zeichen am Himmel. Herbed muß sterben. Jm Kerker soll sein Haupt fallen. So lang der Ring an seiner Hand, hat auch Mobed keine Gewalt, ihn zu befreien. Zu meinen Füßen will ich Her- bed's entstellten Körper sehen. Geh' und bereite Alles vor. (Mebon ab.) Aus der Ferne erschallt ein Geisterchor. Es schwindet die Nacht, Das Morgenroth lacht; Der Sonne zu weichen Die Sterne erbleichen. Die Wahrheit zieht ein Jm goldenen Schein, Und sie zu verkünden Die Flammen sich zünden. Es schwindet die Nacht, Das Morgenroth lacht. Moschopulos. Schon vernehm' ich der Geister Chor, die den Morgen verkünden. Die Sonne geht blutroth auf! Ja, Herbeds Blut! Herbeds Blut verkündet sie! -- Alles ist noch still; die Zinnen der fernen Berge beginnen sich zu röthen. Ehe der Tag das Thal überstrahlt, soll Herbed gefallen sein! (ab.)
Zeichen am Himmel. Herbed muß ſterben. Jm Kerker ſoll ſein Haupt fallen. So lang der Ring an ſeiner Hand, hat auch Mobed keine Gewalt, ihn zu befreien. Zu meinen Füßen will ich Her- bed’s entſtellten Körper ſehen. Geh’ und bereite Alles vor. (Mebon ab.) Aus der Ferne erſchallt ein Geiſterchor. Es ſchwindet die Nacht, Das Morgenroth lacht; Der Sonne zu weichen Die Sterne erbleichen. Die Wahrheit zieht ein Jm goldenen Schein, Und ſie zu verkünden Die Flammen ſich zünden. Es ſchwindet die Nacht, Das Morgenroth lacht. Moſchopulos. Schon vernehm’ ich der Geiſter Chor, die den Morgen verkünden. Die Sonne geht blutroth auf! Ja, Herbeds Blut! Herbeds Blut verkündet ſie! — Alles iſt noch ſtill; die Zinnen der fernen Berge beginnen ſich zu röthen. Ehe der Tag das Thal überſtrahlt, ſoll Herbed gefallen ſein! (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MOSCH"> <p><pb facs="#f0290" n="270"/> Zeichen am Himmel. Herbed muß ſterben. Jm<lb/> Kerker ſoll ſein Haupt fallen. So lang der Ring<lb/> an ſeiner Hand, hat auch Mobed keine Gewalt,<lb/> ihn zu befreien. Zu meinen Füßen will ich Her-<lb/> bed’s entſtellten Körper ſehen. Geh’ und bereite<lb/> Alles vor.</p> <stage>(Mebon ab.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Aus der Ferne erſchallt ein Geiſterchor.</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Es ſchwindet die Nacht,</l><lb/> <l>Das Morgenroth lacht;</l><lb/> <l>Der Sonne zu weichen</l><lb/> <l>Die Sterne erbleichen.</l><lb/> <l>Die Wahrheit zieht ein</l><lb/> <l>Jm goldenen Schein,</l><lb/> <l>Und ſie zu verkünden</l><lb/> <l>Die Flammen ſich zünden.</l><lb/> <l>Es ſchwindet die Nacht,</l><lb/> <l>Das Morgenroth lacht.</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#MOSCH"> <speaker> <hi rendition="#c">Moſchopulos.</hi> </speaker><lb/> <p>Schon vernehm’ ich der Geiſter Chor, die den<lb/> Morgen verkünden. Die Sonne geht blutroth auf!<lb/> Ja, Herbeds Blut! Herbeds Blut verkündet ſie! —<lb/> Alles iſt noch ſtill; die Zinnen der fernen Berge<lb/> beginnen ſich zu röthen. Ehe der Tag das Thal<lb/> überſtrahlt, ſoll Herbed gefallen ſein!</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [270/0290]
Zeichen am Himmel. Herbed muß ſterben. Jm
Kerker ſoll ſein Haupt fallen. So lang der Ring
an ſeiner Hand, hat auch Mobed keine Gewalt,
ihn zu befreien. Zu meinen Füßen will ich Her-
bed’s entſtellten Körper ſehen. Geh’ und bereite
Alles vor. (Mebon ab.)
Aus der Ferne erſchallt ein Geiſterchor.
Es ſchwindet die Nacht,
Das Morgenroth lacht;
Der Sonne zu weichen
Die Sterne erbleichen.
Die Wahrheit zieht ein
Jm goldenen Schein,
Und ſie zu verkünden
Die Flammen ſich zünden.
Es ſchwindet die Nacht,
Das Morgenroth lacht.
Moſchopulos.
Schon vernehm’ ich der Geiſter Chor, die den
Morgen verkünden. Die Sonne geht blutroth auf!
Ja, Herbeds Blut! Herbeds Blut verkündet ſie! —
Alles iſt noch ſtill; die Zinnen der fernen Berge
beginnen ſich zu röthen. Ehe der Tag das Thal
überſtrahlt, ſoll Herbed gefallen ſein! (ab.)
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