Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Hansl. Für was bist denn Mutter, wenn'st uns nix z' essen gibst? Mariane. Wenn i halt nix hab. Grethl. Aber weil's d' Mutter bist, sollst was haben. (weint.) Mariane. Seids nur still, der Vater ist grad fort und holt im Dorf was. Bis er wieder heimkommt geht's in Wald 'naus und brockts euch Beeren. Die sind g'sund für euch. Hansl. Das gsunde Essen haben wir alle Tag; wir möchten amal was anders. Zuletzt werden wir noch Vögel, weil wir nix als Waldbeerln essen. Mariane. Sei nit so nasenweiß, Hansl oder Du kriegst noch was anders mit. Hansl. Nix z' essen und Schläg auch noch, das wär doch gar z' arg. Hanſl. Für was biſt denn Mutter, wenn’ſt uns nix z’ eſſen gibſt? Mariane. Wenn i halt nix hab. Grethl. Aber weil’s d’ Mutter biſt, ſollſt was haben. (weint.) Mariane. Seids nur ſtill, der Vater iſt grad fort und holt im Dorf was. Bis er wieder heimkommt geht’s in Wald ’naus und brockts euch Beeren. Die ſind g’ſund für euch. Hansl. Das gſunde Eſſen haben wir alle Tag; wir möchten amal was anders. Zuletzt werden wir noch Vögel, weil wir nix als Waldbeerln eſſen. Mariane. Sei nit ſo naſenweiß, Hansl oder Du kriegſt noch was anders mit. Hansl. Nix z’ eſſen und Schläg auch noch, das wär doch gar z’ arg. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0010" n="6"/> <sp who="#HANSL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hanſl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Für was biſt denn Mutter, wenn’ſt uns nix<lb/> z’ eſſen gibſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mariane.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wenn i halt nix hab.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHEL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aber weil’s d’ Mutter biſt, <hi rendition="#g">ſollſt</hi> was haben.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(weint.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mariane.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Seids nur ſtill, der Vater iſt grad fort und holt<lb/> im Dorf was. Bis er wieder heimkommt geht’s in<lb/> Wald ’naus und brockts euch Beeren. Die ſind<lb/> g’ſund für euch.</p> </sp><lb/> <sp who="#HANSL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das gſunde Eſſen haben wir alle Tag; wir<lb/> möchten amal was anders. Zuletzt werden wir noch<lb/> Vögel, weil wir nix als Waldbeerln eſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mariane.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sei nit ſo naſenweiß, Hansl oder Du kriegſt<lb/> noch was anders mit.</p> </sp><lb/> <sp who="#HANSL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nix z’ eſſen und Schläg auch noch, das wär doch<lb/> gar z’ arg.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0010]
Hanſl.
Für was biſt denn Mutter, wenn’ſt uns nix
z’ eſſen gibſt?
Mariane.
Wenn i halt nix hab.
Grethl.
Aber weil’s d’ Mutter biſt, ſollſt was haben.
(weint.)
Mariane.
Seids nur ſtill, der Vater iſt grad fort und holt
im Dorf was. Bis er wieder heimkommt geht’s in
Wald ’naus und brockts euch Beeren. Die ſind
g’ſund für euch.
Hansl.
Das gſunde Eſſen haben wir alle Tag; wir
möchten amal was anders. Zuletzt werden wir noch
Vögel, weil wir nix als Waldbeerln eſſen.
Mariane.
Sei nit ſo naſenweiß, Hansl oder Du kriegſt
noch was anders mit.
Hansl.
Nix z’ eſſen und Schläg auch noch, das wär doch
gar z’ arg.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |