Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Mariane. Geht's nur, seids brav. Vielleicht schenkt euch Jemand an Kreuzer. Grethl. Ja, da draussen im Wald, da gibts keine Leut, die eim' Kreuzer schenken. Hansl. Hasen und Füchs die tragen kein Geld im Sack. Mariane (beschwichtigend.) So -- so -- geht's nur Kinder. Mittag kommt's wieder heim. Derweil hat der Vater was bracht. (schiebt sie zur Thüre hinaus.) Hansl (weinend im Abgeh'n.) Wir kommen halt amal verhungert nach Haus. Grethl. Ja, so wird's kommen, Mutter, wenn's draußen nix z' essen gibt. (beide ab.) Mariane (allein.) Gott lob, daß ich's naus bracht hab. Die armen, armen Dinger! O mein Gott. verlaß uns nit! -- Jch will jetzt a bißl umanand schau'n, vielleicht sind ich Schwammerling, daß wir doch a bißl was krieg'n. (ab.) (Nach einer kleinen Pause schaut Kasperl zum Fenster herein.) Mariane. Geht’s nur, ſeids brav. Vielleicht ſchenkt euch Jemand an Kreuzer. Grethl. Ja, da drauſſen im Wald, da gibts keine Leut, die eim’ Kreuzer ſchenken. Hansl. Haſen und Füchs die tragen kein Geld im Sack. Mariane (beſchwichtigend.) So — ſo — geht’s nur Kinder. Mittag kommt’s wieder heim. Derweil hat der Vater was bracht. (ſchiebt ſie zur Thüre hinaus.) Hansl (weinend im Abgeh’n.) Wir kommen halt amal verhungert nach Haus. Grethl. Ja, ſo wird’s kommen, Mutter, wenn’s draußen nix z’ eſſen gibt. (beide ab.) Mariane (allein.) Gott lob, daß ich’s naus bracht hab. Die armen, armen Dinger! O mein Gott. verlaß uns nit! — Jch will jetzt a bißl umanand ſchau’n, vielleicht ſind ich Schwammerling, daß wir doch a bißl was krieg’n. (ab.) (Nach einer kleinen Pauſe ſchaut Kasperl zum Fenſter herein.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0011" n="7"/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mariane.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Geht’s nur, ſeids brav. Vielleicht ſchenkt euch<lb/> Jemand an Kreuzer.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHEL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, da drauſſen im Wald, da gibts keine Leut,<lb/> die eim’ Kreuzer ſchenken.</p> </sp><lb/> <sp who="#HANSL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Haſen und Füchs die tragen kein Geld im Sack.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Mariane</hi> </speaker> <stage>(beſchwichtigend.)</stage><lb/> <p>So — ſo — geht’s nur Kinder. Mittag kommt’s<lb/> wieder heim. Derweil hat der Vater was bracht.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(ſchiebt ſie zur Thüre hinaus.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#HANSL"> <speaker> <hi rendition="#b">Hansl</hi> </speaker> <stage>(weinend im Abgeh’n.)</stage><lb/> <p>Wir kommen halt amal verhungert nach Haus.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHEL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, ſo wird’s kommen, Mutter, wenn’s draußen<lb/> nix z’ eſſen gibt.</p> <stage>(beide ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Mariane</hi> </speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p>Gott lob, daß ich’s naus bracht hab. Die armen,<lb/> armen Dinger! O mein Gott. verlaß uns nit! —<lb/> Jch will jetzt a bißl umanand ſchau’n, vielleicht ſind<lb/> ich Schwammerling, daß wir doch a bißl was<lb/> krieg’n.</p> <stage>(ab.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Nach einer kleinen Pauſe ſchaut Kasperl zum Fenſter herein.)</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0011]
Mariane.
Geht’s nur, ſeids brav. Vielleicht ſchenkt euch
Jemand an Kreuzer.
Grethl.
Ja, da drauſſen im Wald, da gibts keine Leut,
die eim’ Kreuzer ſchenken.
Hansl.
Haſen und Füchs die tragen kein Geld im Sack.
Mariane (beſchwichtigend.)
So — ſo — geht’s nur Kinder. Mittag kommt’s
wieder heim. Derweil hat der Vater was bracht.
(ſchiebt ſie zur Thüre hinaus.)
Hansl (weinend im Abgeh’n.)
Wir kommen halt amal verhungert nach Haus.
Grethl.
Ja, ſo wird’s kommen, Mutter, wenn’s draußen
nix z’ eſſen gibt. (beide ab.)
Mariane (allein.)
Gott lob, daß ich’s naus bracht hab. Die armen,
armen Dinger! O mein Gott. verlaß uns nit! —
Jch will jetzt a bißl umanand ſchau’n, vielleicht ſind
ich Schwammerling, daß wir doch a bißl was
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(Nach einer kleinen Pauſe ſchaut Kasperl zum Fenſter herein.)
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