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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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Kasperl.
Niemand z' Haus? keine Madame, kein Mo-
sieur?
-- Da ist's nix, jetzt muß ich's wo anders
probiren.
(guckt zur Thür herein.) Niemand z' Haus? ein
armer reisender Handwerksbursch bitt' um ein' Kreuzer
oder a par Gulden thät'ns auch. Da is' wieder
nix, jetzt muß ich's wieder wo anders probirn.

(schaut auf einer andern Seite herein.)
Niemand z' Haus? -- Ja wenn gar Niemand
da ist, nachher muß ich selber herein.

(springt ins Zimmer und schaut sich überall herum.)
Dieses Haus scheint kein Wirthshaus zu sein,
denn ich finde keinen Gegenstand, der es dazu quali-
flixiren könnte. Erstens: wo ist die Kellnerin?
Zweitens: wo sind die Halbe- oder Maßkrügeln?
Drittens: wo ist Etwas, das wie ein Bierfaß
aussieht? Mir scheint hier hat die Familie "Noth
und Elend" logirt und die ist aus lauter Noth und
Elend auf Michaeli auszogen; denn Georgi ist schon
lang vorbei.

(Wird ungeduldig und schlägt mit dem Fuße auf dem Tisch.)
Heda, Wirthshaus! Schlipperment noch amal,
ich will was z' Essen und z' Trinken, wenn's nix
kost, und wenn's was kost, so will i aber nix
zahlen, denn's zahlen ist nimmer Mod, aber's Schul-
Kasperl.
Niemand z’ Haus? keine Madame, kein Mo-
sieur?
— Da iſt’s nix, jetzt muß ich’s wo anders
probiren.
(guckt zur Thür herein.) Niemand z’ Haus? ein
armer reiſender Handwerksburſch bitt’ um ein’ Kreuzer
oder a par Gulden thät’ns auch. Da is’ wieder
nix, jetzt muß ich’s wieder wo anders probirn.

(ſchaut auf einer andern Seite herein.)
Niemand z’ Haus? — Ja wenn gar Niemand
da iſt, nachher muß ich ſelber herein.

(ſpringt ins Zimmer und ſchaut ſich überall herum.)
Dieſes Haus ſcheint kein Wirthshaus zu ſein,
denn ich finde keinen Gegenſtand, der es dazu quali-
flixiren könnte. Erſtens: wo iſt die Kellnerin?
Zweitens: wo ſind die Halbe- oder Maßkrügeln?
Drittens: wo iſt Etwas, das wie ein Bierfaß
ausſieht? Mir ſcheint hier hat die Familie „Noth
und Elend‟ logirt und die iſt aus lauter Noth und
Elend auf Michaeli auszogen; denn Georgi iſt ſchon
lang vorbei.

(Wird ungeduldig und ſchlägt mit dem Fuße auf dem Tiſch.)
Heda, Wirthshaus! Schlipperment noch amal,
ich will was z’ Eſſen und z’ Trinken, wenn’s nix
koſt, und wenn’s was koſt, ſo will i aber nix
zahlen, denn’s zahlen iſt nimmer Mod, aber’s Schul-
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[8/0012] Kasperl. Niemand z’ Haus? keine Madame, kein Mo- sieur? — Da iſt’s nix, jetzt muß ich’s wo anders probiren. (guckt zur Thür herein.) Niemand z’ Haus? ein armer reiſender Handwerksburſch bitt’ um ein’ Kreuzer oder a par Gulden thät’ns auch. Da is’ wieder nix, jetzt muß ich’s wieder wo anders probirn. (ſchaut auf einer andern Seite herein.) Niemand z’ Haus? — Ja wenn gar Niemand da iſt, nachher muß ich ſelber herein. (ſpringt ins Zimmer und ſchaut ſich überall herum.) Dieſes Haus ſcheint kein Wirthshaus zu ſein, denn ich finde keinen Gegenſtand, der es dazu quali- flixiren könnte. Erſtens: wo iſt die Kellnerin? Zweitens: wo ſind die Halbe- oder Maßkrügeln? Drittens: wo iſt Etwas, das wie ein Bierfaß ausſieht? Mir ſcheint hier hat die Familie „Noth und Elend‟ logirt und die iſt aus lauter Noth und Elend auf Michaeli auszogen; denn Georgi iſt ſchon lang vorbei. (Wird ungeduldig und ſchlägt mit dem Fuße auf dem Tiſch.) Heda, Wirthshaus! Schlipperment noch amal, ich will was z’ Eſſen und z’ Trinken, wenn’s nix koſt, und wenn’s was koſt, ſo will i aber nix zahlen, denn’s zahlen iſt nimmer Mod, aber’s Schul-

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/12>, abgerufen am 21.11.2024.