Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
Du, daß' d' en Käufer findst, vielleicht kann's der Waldnazi brauchen, dem ist die seinige die vorig' Wochen verreckt. Peter. Jch geh a so vorbei am Häusl, da probir ich's, b'hüt Gott. (ab.) Mariane (allein.) Er geht und ich muß da bleib'n bei die armen Schnecken. (Vom Jnnern schreien die Kinder.) Mutter, was z'Essen! Mariane. Da habn wirs schon! die schreien und ich hab nix als a winzigs Stückl altbachens Brod. Wart's nur ich komm gleich! -- Jch weiß mir nit anders z'helfen als daß ich's in Wald nausschick zum Beeren brocken. Unser lieber Herrgott wird's doch nit ver- hungern lassen. (Hansl und Grethl laufen herein.) Mutter uns hungert! Mariane. Ja, ich glaub's schon, lieben Kinder! aber ich hab' nix als die alte Brodrinden da. (Die Kinder weinen. Beide.) Da müß'n mir ja verhungern!
Du, daß’ d’ en Käufer findſt, vielleicht kann’s der Waldnazi brauchen, dem iſt die ſeinige die vorig’ Wochen verreckt. Peter. Jch geh a ſo vorbei am Häusl, da probir ich’s, b’hüt Gott. (ab.) Mariane (allein.) Er geht und ich muß da bleib’n bei die armen Schnecken. (Vom Jnnern ſchreien die Kinder.) Mutter, was z’Eſſen! Mariane. Da habn wirs ſchon! die ſchreien und ich hab nix als a winzigs Stückl altbachens Brod. Wart’s nur ich komm gleich! — Jch weiß mir nit anders z’helfen als daß ich’s in Wald nausſchick zum Beeren brocken. Unſer lieber Herrgott wird’s doch nit ver- hungern laſſen. (Hansl und Grethl laufen herein.) Mutter uns hungert! Mariane. Ja, ich glaub’s ſchon, lieben Kinder! aber ich hab’ nix als die alte Brodrinden da. (Die Kinder weinen. Beide.) Da müß’n mir ja verhungern! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MAR"> <p><pb facs="#f0009" n="5"/> Du, daß’ d’ en Käufer findſt, vielleicht kann’s der<lb/> Waldnazi brauchen, dem iſt die ſeinige die vorig’<lb/> Wochen verreckt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch geh a ſo vorbei am Häusl, da probir ich’s,<lb/> b’hüt Gott.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Mariane</hi> </speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p><hi rendition="#g">Er</hi> geht und <hi rendition="#g">ich</hi> muß da bleib’n bei die armen<lb/> Schnecken.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Vom Jnnern ſchreien die Kinder.)</hi> </stage><lb/> <p>Mutter, was z’Eſſen!</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mariane.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Da habn wirs ſchon! die ſchreien und ich hab<lb/> nix als a winzigs Stückl altbachens Brod. Wart’s<lb/> nur ich komm gleich! — Jch weiß mir nit anders<lb/> z’helfen als daß ich’s in Wald nausſchick zum Beeren<lb/> brocken. Unſer lieber Herrgott wird’s doch nit ver-<lb/> hungern laſſen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Hansl und Grethl laufen herein.)</hi> </stage><lb/> <p>Mutter uns hungert!</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mariane.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, ich glaub’s ſchon, lieben Kinder! aber ich<lb/> hab’ nix als die alte Brodrinden da.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Die Kinder weinen. Beide.)</hi> </stage><lb/> <p>Da müß’n mir ja verhungern!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0009]
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Waldnazi brauchen, dem iſt die ſeinige die vorig’
Wochen verreckt.
Peter.
Jch geh a ſo vorbei am Häusl, da probir ich’s,
b’hüt Gott. (ab.)
Mariane (allein.)
Er geht und ich muß da bleib’n bei die armen
Schnecken.
(Vom Jnnern ſchreien die Kinder.)
Mutter, was z’Eſſen!
Mariane.
Da habn wirs ſchon! die ſchreien und ich hab
nix als a winzigs Stückl altbachens Brod. Wart’s
nur ich komm gleich! — Jch weiß mir nit anders
z’helfen als daß ich’s in Wald nausſchick zum Beeren
brocken. Unſer lieber Herrgott wird’s doch nit ver-
hungern laſſen.
(Hansl und Grethl laufen herein.)
Mutter uns hungert!
Mariane.
Ja, ich glaub’s ſchon, lieben Kinder! aber ich
hab’ nix als die alte Brodrinden da.
(Die Kinder weinen. Beide.)
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