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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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während Dein Alter gleichsam der Winter war, der
mit seinen eis'gen Händen die Rose pflücken wollte?
Wenzel.
Fluch Dir, Du Narr! -- Aber ich will Deinen
Sinn brechen. Nach und nach sollen Dich Hunger
und Durst zur Besinnung bringen.
Kuno.
Und willst Du auch die grausamsten Mittel, mich
zu verderben, anwenden -- was frommt es Dir?
Würde ich auch so schwach sein, meine Gesinnung
zu ändern, es hinge doch noch von dem Willen
meiner Tochter ab, die -- der Himmel weiß wo? --
jetzt vielleicht irgendwo im Elende sich vor Dir ver-
borgen hält.
Wenzel.
Du lügst, wenn Du sagst, daß Du nichts von
ihrem Aufenthalt weißt.
Kuno.
Jch lüge nicht. Da Du mich auf meiner Burg
überfallen hast und gefangen nahmst, war sie ent-
floh'n! -- Sage, wo ist Dein Sohn? Wo ist
Albert? -- Weißt Du es?
Wenzel.
Der Tollkopf! -- wüßt ich's, so wüßt' ich auch,
während Dein Alter gleichſam der Winter war, der
mit ſeinen eis’gen Händen die Roſe pflücken wollte?
Wenzel.
Fluch Dir, Du Narr! — Aber ich will Deinen
Sinn brechen. Nach und nach ſollen Dich Hunger
und Durſt zur Beſinnung bringen.
Kuno.
Und willſt Du auch die grauſamſten Mittel, mich
zu verderben, anwenden — was frommt es Dir?
Würde ich auch ſo ſchwach ſein, meine Geſinnung
zu ändern, es hinge doch noch von dem Willen
meiner Tochter ab, die — der Himmel weiß wo?
jetzt vielleicht irgendwo im Elende ſich vor Dir ver-
borgen hält.
Wenzel.
Du lügſt, wenn Du ſagſt, daß Du nichts von
ihrem Aufenthalt weißt.
Kuno.
Jch lüge nicht. Da Du mich auf meiner Burg
überfallen haſt und gefangen nahmſt, war ſie ent-
floh’n! — Sage, wo iſt Dein Sohn? Wo iſt
Albert? — Weißt Du es?
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[143/0147] während Dein Alter gleichſam der Winter war, der mit ſeinen eis’gen Händen die Roſe pflücken wollte? Wenzel. Fluch Dir, Du Narr! — Aber ich will Deinen Sinn brechen. Nach und nach ſollen Dich Hunger und Durſt zur Beſinnung bringen. Kuno. Und willſt Du auch die grauſamſten Mittel, mich zu verderben, anwenden — was frommt es Dir? Würde ich auch ſo ſchwach ſein, meine Geſinnung zu ändern, es hinge doch noch von dem Willen meiner Tochter ab, die — der Himmel weiß wo? — jetzt vielleicht irgendwo im Elende ſich vor Dir ver- borgen hält. Wenzel. Du lügſt, wenn Du ſagſt, daß Du nichts von ihrem Aufenthalt weißt. Kuno. Jch lüge nicht. Da Du mich auf meiner Burg überfallen haſt und gefangen nahmſt, war ſie ent- floh’n! — Sage, wo iſt Dein Sohn? Wo iſt Albert? — Weißt Du es? Wenzel. Der Tollkopf! — wüßt ich’s, ſo wüßt’ ich auch,

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/147>, abgerufen am 24.11.2024.