Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Kuno (kniet nieder.) Herr im Himmel! höre mein Gebet! Vernimm das Flehen eines unglücklichen Vaters. O beschütze meine Ermelinde! Rette sie aus den Händen ihrer Räuber! Jhr Engel beschützet und bewahret sie. (Ab.) Verwandlung. Das Jnnere der Räuberhütte. Jm Hintergrunde ein Heerd, über dessen Feuer ein Wildschwein am Bratspieß steckt, den Casperl dreht. (Er hat seine rothe Jake an.) Jm Vordergrunde ein schlechter Tisch, Trinkgefäße da- rauf. Gegenüber ein Ruhebett, mit einem Thierfelle überdeckt. Casperl (den Spieß drehend, singt.) Lirum larum, Dreh' rum, drah' rum, Hock' ich schon den halben Tag, Bis das Schwein nur braten mag. Zipfl zapfl, Tripfl trapfl, So ein Vieh, das braucht a Hitz, Und ich sitz' und dreh' und schwitz'. 13*
Kuno (kniet nieder.) Herr im Himmel! höre mein Gebet! Vernimm das Flehen eines unglücklichen Vaters. O beſchütze meine Ermelinde! Rette ſie aus den Händen ihrer Räuber! Jhr Engel beſchützet und bewahret ſie. (Ab.) Verwandlung. Das Jnnere der Räuberhütte. Jm Hintergrunde ein Heerd, über deſſen Feuer ein Wildſchwein am Bratſpieß ſteckt, den Casperl dreht. (Er hat ſeine rothe Jake an.) Jm Vordergrunde ein ſchlechter Tiſch, Trinkgefäße da- rauf. Gegenüber ein Ruhebett, mit einem Thierfelle überdeckt. Casperl (den Spieß drehend, ſingt.) Lirum larum, Dreh’ rum, drah’ rum, Hock’ ich ſchon den halben Tag, Bis das Schwein nur braten mag. Zipfl zapfl, Tripfl trapfl, So ein Vieh, das braucht a Hitz, Und ich ſitz’ und dreh’ und ſchwitz’. 13*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0201" n="195"/> <sp who="#KUNO"> <speaker> <hi rendition="#b">Kuno</hi> </speaker> <stage>(kniet nieder.)</stage><lb/> <p>Herr im Himmel! höre mein Gebet! Vernimm<lb/> das Flehen eines unglücklichen Vaters. O beſchütze<lb/> meine Ermelinde! Rette ſie aus den Händen ihrer<lb/> Räuber! Jhr Engel beſchützet und bewahret ſie.</p> <stage>(Ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Verwandlung.</hi> </hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Das Jnnere der Räuberhütte. Jm Hintergrunde ein<lb/> Heerd, über deſſen Feuer ein Wildſchwein am Bratſpieß<lb/> ſteckt, den Casperl dreht. (Er hat ſeine rothe Jake an.)<lb/> Jm Vordergrunde ein ſchlechter Tiſch, Trinkgefäße da-<lb/> rauf. Gegenüber ein Ruhebett, mit einem Thierfelle<lb/> überdeckt.</hi> </stage><lb/> <sp who="#CASPLERLLA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(den Spieß drehend, ſingt.)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Lirum larum,</l><lb/> <l>Dreh’ rum, drah’ rum,</l><lb/> <l>Hock’ ich ſchon den halben Tag,</l><lb/> <l>Bis das Schwein nur braten mag.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Zipfl zapfl,</l><lb/> <l>Tripfl trapfl,</l><lb/> <l>So ein Vieh, das braucht a Hitz,</l><lb/> <l>Und ich ſitz’ und dreh’ und ſchwitz’.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">13*</fw><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [195/0201]
Kuno (kniet nieder.)
Herr im Himmel! höre mein Gebet! Vernimm
das Flehen eines unglücklichen Vaters. O beſchütze
meine Ermelinde! Rette ſie aus den Händen ihrer
Räuber! Jhr Engel beſchützet und bewahret ſie. (Ab.)
Verwandlung.
Das Jnnere der Räuberhütte. Jm Hintergrunde ein
Heerd, über deſſen Feuer ein Wildſchwein am Bratſpieß
ſteckt, den Casperl dreht. (Er hat ſeine rothe Jake an.)
Jm Vordergrunde ein ſchlechter Tiſch, Trinkgefäße da-
rauf. Gegenüber ein Ruhebett, mit einem Thierfelle
überdeckt.
Casperl
(den Spieß drehend, ſingt.)
Lirum larum,
Dreh’ rum, drah’ rum,
Hock’ ich ſchon den halben Tag,
Bis das Schwein nur braten mag.
Zipfl zapfl,
Tripfl trapfl,
So ein Vieh, das braucht a Hitz,
Und ich ſitz’ und dreh’ und ſchwitz’.
13*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |