Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.
Das Kind meiner zweiten Gemahlin! Meine Tochter -- so gut wie ihr beide. Arrogantia. Jhr hättet eine zweite Frau gar nicht zu nehmen gebraucht. Stultitia. Ja, meine Schwester hat ganz recht. Dann wäre das dumme Ding auch nicht auf die Welt gekommen. Heinz. Aber, aber! ihr seid wieder sehr muthwillig heute, liebe Mädchen. Nun, seid nur nicht gar zu böse mit Aschenbrödel, wenn sie heim kömmt. Jch will vor dem Abendessen noch ein Schläfchen machen. Arrogantia. Gut, gut. Schlafen Sie nur, Papa, daß ist das Beste was Sie thun können. Stultitia. Zum Souper wecken wir Sie schon. (Heinz ab.) Arrogantia. Aber heute bleibt Aschenbrödel doch gar zu lang aus.
Das Kind meiner zweiten Gemahlin! Meine Tochter — ſo gut wie ihr beide. Arrogantia. Jhr hättet eine zweite Frau gar nicht zu nehmen gebraucht. Stultitia. Ja, meine Schweſter hat ganz recht. Dann wäre das dumme Ding auch nicht auf die Welt gekommen. Heinz. Aber, aber! ihr ſeid wieder ſehr muthwillig heute, liebe Mädchen. Nun, ſeid nur nicht gar zu böſe mit Aſchenbrödel, wenn ſie heim kömmt. Jch will vor dem Abendeſſen noch ein Schläfchen machen. Arrogantia. Gut, gut. Schlafen Sie nur, Papa, daß iſt das Beſte was Sie thun können. Stultitia. Zum Souper wecken wir Sie ſchon. (Heinz ab.) Arrogantia. Aber heute bleibt Aſchenbrödel doch gar zu lang aus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#HEI"> <p><pb facs="#f0015" n="11"/> Das Kind <hi rendition="#g">meiner</hi> zweiten Gemahlin! <hi rendition="#g">Meine</hi><lb/> Tochter — ſo gut wie ihr beide.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Arrogantia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jhr hättet eine zweite Frau gar nicht zu nehmen<lb/> gebraucht.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Stultitia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, meine Schweſter hat ganz recht. Dann<lb/> wäre das dumme Ding auch nicht auf die Welt<lb/> gekommen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Heinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aber, aber! ihr ſeid wieder ſehr muthwillig<lb/> heute, liebe Mädchen. Nun, ſeid nur nicht gar zu<lb/> böſe mit Aſchenbrödel, wenn ſie heim kömmt. Jch<lb/> will vor dem Abendeſſen noch ein Schläfchen machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Arrogantia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gut, gut. Schlafen Sie nur, Papa, daß iſt<lb/> das Beſte was Sie thun können.</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Stultitia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Zum <hi rendition="#aq">Souper</hi> wecken wir Sie ſchon.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Heinz ab.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ARR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Arrogantia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aber heute bleibt Aſchenbrödel doch gar zu<lb/> lang aus.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0015]
Das Kind meiner zweiten Gemahlin! Meine
Tochter — ſo gut wie ihr beide.
Arrogantia.
Jhr hättet eine zweite Frau gar nicht zu nehmen
gebraucht.
Stultitia.
Ja, meine Schweſter hat ganz recht. Dann
wäre das dumme Ding auch nicht auf die Welt
gekommen.
Heinz.
Aber, aber! ihr ſeid wieder ſehr muthwillig
heute, liebe Mädchen. Nun, ſeid nur nicht gar zu
böſe mit Aſchenbrödel, wenn ſie heim kömmt. Jch
will vor dem Abendeſſen noch ein Schläfchen machen.
Arrogantia.
Gut, gut. Schlafen Sie nur, Papa, daß iſt
das Beſte was Sie thun können.
Stultitia.
Zum Souper wecken wir Sie ſchon.
(Heinz ab.)
Arrogantia.
Aber heute bleibt Aſchenbrödel doch gar zu
lang aus.
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