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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Bis an der Erde letztes Ziel, ppo_115.002
Jn ewig trauernden Gefilden, ppo_115.003
Und wo die Sonne sanft regiert, ppo_115.004
Und wo verbrannte Wilden ppo_115.005
Sie zu dem Schöpfer führt!
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3) von Gleim (+ 1803).

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Die Sonne.

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Hast du die Morgendämmerung gesehn? ppo_115.009
Hast du das sanfte Roth betrachtet, das ppo_115.010
Die Wiederkunft der großen Sonne dir ppo_115.011
Verkündigt? War's in deinem Herzen still? ppo_115.012
Jn deiner Seele heiter? da du sie ppo_115.013
Die große Sonne sahst, was dachtest du? ppo_115.014
O welche Wunder meines Gottes dort ppo_115.015
Jn dieser einen Sonne! Herz, bet' an! ppo_115.016
Du, meine ganze Seele, voll von ihm, ppo_115.017
Sing' ihm ein Lied! Jn jedem Sonnenstral, ppo_115.018
(Und jeder Staub empfängt den seinigen) ppo_115.019
Jn jedem glänzt und leuchtet seine Macht ppo_115.020
Und seine Gnade! Singet, Menschen, ihn, ppo_115.021
Den mächtigen und guten Gott! Wenn ihr ppo_115.022
Jn ihrem herrlich schönen Aufgang sie ppo_115.023
Betrachtet, dann, ihr Menschen, singet ihn, ppo_115.024
Den mächtigen und guten Gott! Er hat ppo_115.025
Mit dieser Schönheit sie geschmückt; er läßt ppo_115.026
Das sanfte Roth, das euch gefällt, so sanft ppo_115.027
Aus ihren Stralen fallen, daß es euch ppo_115.028
Gefallen muß. Jhr Menschen, singet ihn, ppo_115.029
Den mächtigen und guten Gott! Er stellt ppo_115.030
Dies helle Thaugewölk vor ihren Glanz, ppo_115.031
Daß euer Auge, nicht geblendet, sie ppo_115.032
Aufsteigen seh' in ihrem Pomp! Sie geht
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Bis an der Erde letztes Ziel, ppo_115.002
Jn ewig trauernden Gefilden, ppo_115.003
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Sie zu dem Schöpfer führt!
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3) von Gleim († 1803).

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Die Sonne.

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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/127>, abgerufen am 17.05.2024.