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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Vor euern Augen ihren stolzen Gang, ppo_116.002
Und alles Finstere wird Licht. Sie steigt ppo_116.003
Jm Unermeßlichen empor, und thut ppo_116.004
Den Willen ihres Gottes; Leben fließt ppo_116.005
Mit ihrem Licht in alles um sie her! ppo_116.006
Jn alles strömt die Gotterschaffene ppo_116.007
Wohlthaten ihres Gottes. Blickt empor! ppo_116.008
Sie stehet da! Hat eines Menschen Hand ppo_116.009
Sie hingestellt? Hat eines Königs Macht ppo_116.010
Die ebne Bahn, aus welcher sie nicht weicht, ppo_116.011
Jhr angewiesen? Fraget sie! Sie geht ppo_116.012
Vor euern Augen ihren stolzen Gang, ppo_116.013
Und predigt ihren Schöpfer schweigend, thut ppo_116.014
Den Willen ihres Gottes, Tag für Tag ppo_116.015
Und Jahr für Jahr! Jhr Menschen, singet ihn, ppo_116.016
Den mächtigen und guten Gott! Sie geht ppo_116.017
Vor euern Augen ihren stolzen Gang. ppo_116.018
Und wenn es scheint, sie gehe niedriger ppo_116.019
Vor euern Augen ihren stolzen Gang; ppo_116.020
Dann deckt ein Purpurmantel ihr Gesicht ppo_116.021
Dann ist ein Stralenmeer um sie; dann sinkt ppo_116.022
Sie nieder, aber ruhet nicht! Sie geht ppo_116.023
Vor euern Augen ihren stolzen Gang, ppo_116.024
Und um den eurigen ist Finsterniß; ppo_116.025
Dann ruhet ihr. Jhr Menschen, singet ihn, ppo_116.026
Den mächtigen und großen, guten Gott!
ppo_116.027

4) von Moritz Aug. v. Thümmel (+ 1817).

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An die Sonne. (abgekürzt)

ppo_116.029
Staub, der, zu Gott empor gedrungen, ppo_116.030
Am Fußtritt seines Thrones glimmt, ppo_116.031
Ziel meines Psalms, im Chor gesungen, ppo_116.032
Das jubelnd, dich umschlungen, ppo_116.033
Jn deinem Aether schwimmt.
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/128>, abgerufen am 21.11.2024.