Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_166.001 Doch liebend schaute Jesus auf dich nieder, ppo_166.002 ppo_166.005Und: "Wahrlich, sprach er, Freund, ich sag' es dir: ppo_166.003 Was du gethan hast Einem meiner kleinsten Brüder, ppo_166.004 Das thatest du, mein Bruder, mir." -- O süßes Wort! So hoch lohnt Jesus Christus ppo_166.006 ppo_166.009Dem Mann, der wie sein Jch die Brüder liebt! ppo_166.007 Der, schauend auf sein großes Vorbild Jesus Christus, ppo_166.008 Barmherzigkeit an Brüdern übt. Barmherzigkeit, du Zarte, Klare, Milde, ppo_166.010 ppo_166.013Einfältig, anspruchslos, voll Kraft und Ruh, ppo_166.011 Du allerschönster Zug aus Gottes Ebenbilde, ppo_166.012 Barmherzigkeit, wie schön bist du! Barmherzigkeit, du träufst in Todeswunden ppo_166.014 ppo_166.017Des Mitleids Oel, der Hoffnung Labewein; ppo_166.015 Die schauerliche Nacht der letzten bangen Stunden ppo_166.016 Erhellt dein sanfter Mondenschein. Barmherzigkeit, du führst uns stracks und grade ppo_166.018 ppo_166.022Zum Vater der Barmherzigkeit empor, ppo_166.019 Kniest an des Richters Stuhl, und flehest Gnade, ppo_166.020 Gnade, ppo_166.021 Und sprengst des Paradieses Thor. Barmherzigkeit, du flichtst in stiller Schwermuth ppo_166.023 Um unsre Todten diesen Rosmarin, ppo_166.024 Der blühn und duften soll, bis Rosmarin und Wermuth ppo_166.025 Nicht mehr auf Leichenhügeln blühn! ppo_166.026 27. ppo_166.027 ppo_166.028g) Die Heroide. Die Heroide ist eine Elegie, doch mit der ppo_166.029 ppo_166.001 Doch liebend schaute Jesus auf dich nieder, ppo_166.002 ppo_166.005Und: „Wahrlich, sprach er, Freund, ich sag' es dir: ppo_166.003 Was du gethan hast Einem meiner kleinsten Brüder, ppo_166.004 Das thatest du, mein Bruder, mir.“ — O süßes Wort! So hoch lohnt Jesus Christus ppo_166.006 ppo_166.009Dem Mann, der wie sein Jch die Brüder liebt! ppo_166.007 Der, schauend auf sein großes Vorbild Jesus Christus, ppo_166.008 Barmherzigkeit an Brüdern übt. Barmherzigkeit, du Zarte, Klare, Milde, ppo_166.010 ppo_166.013Einfältig, anspruchslos, voll Kraft und Ruh, ppo_166.011 Du allerschönster Zug aus Gottes Ebenbilde, ppo_166.012 Barmherzigkeit, wie schön bist du! Barmherzigkeit, du träufst in Todeswunden ppo_166.014 ppo_166.017Des Mitleids Oel, der Hoffnung Labewein; ppo_166.015 Die schauerliche Nacht der letzten bangen Stunden ppo_166.016 Erhellt dein sanfter Mondenschein. Barmherzigkeit, du führst uns stracks und grade ppo_166.018 ppo_166.022Zum Vater der Barmherzigkeit empor, ppo_166.019 Kniest an des Richters Stuhl, und flehest Gnade, ppo_166.020 Gnade, ppo_166.021 Und sprengst des Paradieses Thor. Barmherzigkeit, du flichtst in stiller Schwermuth ppo_166.023 Um unsre Todten diesen Rosmarin, ppo_166.024 Der blühn und duften soll, bis Rosmarin und Wermuth ppo_166.025 Nicht mehr auf Leichenhügeln blühn! ppo_166.026 27. ppo_166.027 ppo_166.028g) Die Heroide. Die Heroide ist eine Elegie, doch mit der ppo_166.029 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0178" n="166"/> <lb n="ppo_166.001"/> <lg> <l> Doch liebend schaute Jesus auf dich nieder,</l> <lb n="ppo_166.002"/> <l>Und: „Wahrlich, sprach er, Freund, ich sag' es dir:</l> <lb n="ppo_166.003"/> <l>Was du gethan hast Einem meiner kleinsten Brüder,</l> <lb n="ppo_166.004"/> <l>Das thatest du, mein Bruder, mir.“ — </l> </lg> <lb n="ppo_166.005"/> <lg> <l> O süßes Wort! So hoch lohnt Jesus Christus</l> <lb n="ppo_166.006"/> <l>Dem Mann, der wie sein Jch die Brüder liebt!</l> <lb n="ppo_166.007"/> <l>Der, schauend auf sein großes Vorbild Jesus Christus,</l> <lb n="ppo_166.008"/> <l>Barmherzigkeit an Brüdern übt. </l> </lg> <lb n="ppo_166.009"/> <lg> <l> Barmherzigkeit, du Zarte, Klare, Milde,</l> <lb n="ppo_166.010"/> <l>Einfältig, anspruchslos, voll Kraft und Ruh,</l> <lb n="ppo_166.011"/> <l>Du allerschönster Zug aus Gottes Ebenbilde,</l> <lb n="ppo_166.012"/> <l>Barmherzigkeit, wie schön bist du! </l> </lg> <lb n="ppo_166.013"/> <lg> <l> Barmherzigkeit, du träufst in Todeswunden</l> <lb n="ppo_166.014"/> <l>Des Mitleids Oel, der Hoffnung Labewein;</l> <lb n="ppo_166.015"/> <l>Die schauerliche Nacht der letzten bangen Stunden</l> <lb n="ppo_166.016"/> <l>Erhellt dein sanfter Mondenschein. </l> </lg> <lb n="ppo_166.017"/> <lg> <l> Barmherzigkeit, du führst uns stracks und grade</l> <lb n="ppo_166.018"/> <l>Zum Vater der Barmherzigkeit empor,</l> <lb n="ppo_166.019"/> <l>Kniest an des Richters Stuhl, und flehest Gnade,</l> <lb n="ppo_166.020"/> <l> <hi rendition="#right">Gnade,</hi> </l> <lb n="ppo_166.021"/> <l>Und sprengst des Paradieses Thor. </l> </lg> <lb n="ppo_166.022"/> <lg> <l> Barmherzigkeit, du flichtst in stiller Schwermuth</l> <lb n="ppo_166.023"/> <l>Um unsre Todten diesen Rosmarin,</l> <lb n="ppo_166.024"/> <l>Der blühn und duften soll, bis Rosmarin und Wermuth</l> <lb n="ppo_166.025"/> <l>Nicht mehr auf Leichenhügeln blühn!</l> </lg> </div> <div n="2"> <lb n="ppo_166.026"/> <head> <hi rendition="#c">27. <lb n="ppo_166.027"/><hi rendition="#aq">g</hi>) <hi rendition="#g">Die Heroide.</hi></hi> </head> <lb n="ppo_166.028"/> <p> Die <hi rendition="#g">Heroide</hi> ist eine Elegie, doch mit der <lb n="ppo_166.029"/>Eigenthümlichkeit, daß in derselben der Dichter nicht <lb n="ppo_166.030"/>in seiner Person, sondern im Charakter einer abwesenden </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0178]
ppo_166.001
Doch liebend schaute Jesus auf dich nieder, ppo_166.002
Und: „Wahrlich, sprach er, Freund, ich sag' es dir: ppo_166.003
Was du gethan hast Einem meiner kleinsten Brüder, ppo_166.004
Das thatest du, mein Bruder, mir.“ —
ppo_166.005
O süßes Wort! So hoch lohnt Jesus Christus ppo_166.006
Dem Mann, der wie sein Jch die Brüder liebt! ppo_166.007
Der, schauend auf sein großes Vorbild Jesus Christus, ppo_166.008
Barmherzigkeit an Brüdern übt.
ppo_166.009
Barmherzigkeit, du Zarte, Klare, Milde, ppo_166.010
Einfältig, anspruchslos, voll Kraft und Ruh, ppo_166.011
Du allerschönster Zug aus Gottes Ebenbilde, ppo_166.012
Barmherzigkeit, wie schön bist du!
ppo_166.013
Barmherzigkeit, du träufst in Todeswunden ppo_166.014
Des Mitleids Oel, der Hoffnung Labewein; ppo_166.015
Die schauerliche Nacht der letzten bangen Stunden ppo_166.016
Erhellt dein sanfter Mondenschein.
ppo_166.017
Barmherzigkeit, du führst uns stracks und grade ppo_166.018
Zum Vater der Barmherzigkeit empor, ppo_166.019
Kniest an des Richters Stuhl, und flehest Gnade, ppo_166.020
Gnade, ppo_166.021
Und sprengst des Paradieses Thor.
ppo_166.022
Barmherzigkeit, du flichtst in stiller Schwermuth ppo_166.023
Um unsre Todten diesen Rosmarin, ppo_166.024
Der blühn und duften soll, bis Rosmarin und Wermuth ppo_166.025
Nicht mehr auf Leichenhügeln blühn!
ppo_166.026
27. ppo_166.027
g) Die Heroide. ppo_166.028
Die Heroide ist eine Elegie, doch mit der ppo_166.029
Eigenthümlichkeit, daß in derselben der Dichter nicht ppo_166.030
in seiner Person, sondern im Charakter einer abwesenden
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |