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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Und nun ist sie gekommen! O seyd mir, Schlafende ppo_269.002
Gottes, ppo_269.003
Seyd mir in euren Grüften gesegnet! Jhr werdet erwachen! ppo_269.004
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Ach wie fühl' ich der Sterblichkeit Loos! Auch ich bin ppo_269.006
geboren, ppo_269.007
Daß ich sterbe! Der du den Arm des Richters emporhältst, ppo_269.008
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Und mein Gebein von Erde mit deinen Schrecken erschütterst, ppo_269.010
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Laß die Stunde der Angst mit schnellerem Fluge vorbeigehn! ppo_269.012
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Vater! es ist dir alles möglich, ach laß sie vorbeigehn! ppo_269.014
Ganz von deinem Zorn, von deinen Schrecken gefüllet, ppo_269.015
Hast du mit ausgebreitetem Arm den Kelch der Leiden ppo_269.016
Ueber mich ausgegossen. Jch bin ganz einsam, von allen, ppo_269.017
Die ich liebe, den Engeln, den Mehrgeliebten, den ppo_269.018
Menschen, ppo_269.019
Meinen Brüdern, von dir, von dir, mein Vater, verlassen! ppo_269.020
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Schau, wo du richtest, ins Elend herab! Jehovah! wer ppo_269.022
sind wir, ppo_269.023
Adams Kinder, und ich! Laß ab, die Schrecken des Todes ppo_269.024
Ueber mich auszugießen! Doch nicht mein Wille geschehe! ppo_269.025
Vater, dein Wille gescheh'! Mein hingeheftetes Auge ppo_269.026
Schauet aus in die Nacht, und kann nicht weinen; mein ppo_269.027
Arm bebet, ppo_269.028
Starrt nach Hülfe gen Himmel empor; ich sink' auf ppo_269.029
die Erde: ppo_269.030
Sie ist Grab! Es ruft, durch alle Tiefen der Seele, ppo_269.031
Laut ein Gedanke dem andern: Jch sey von dem Vater ppo_269.032
verworfen! ppo_269.033
Ach, da der Tod noch nicht war! da noch die Stille ppo_269.034
des Vaters
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/281>, abgerufen am 31.10.2024.