Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
ppo_058.001
Vermiß dich nicht, mit ihm zu rechten! ppo_058.002
Mit Demuth nahe dich dem Herrn. ppo_058.003
Jn trauervollen Mitternächten ppo_058.004
Jst dir der Ewige nicht fern; ppo_058.005
Mit deinem Frieden, deinem Harm ppo_058.006
Wirf seiner Huld dich in den Arm!
ppo_058.007
Vertraue Gottes Vaterhänden, ppo_058.008
Wenn er den frömmsten Wunsch versagt; ppo_058.009
Was hier beginnt, wird dort vollenden, ppo_058.010
Wo dir ein neues Leben tagt. ppo_058.011
Es ruhn im engen Raum der Zeit ppo_058.012
Die Keime deiner Ewigkeit.
ppo_058.013
16. ppo_058.014
Beispiele des weltlichen Liedes.
ppo_058.015

1) Minnelied vom Kaiser Heinrich 6 ppo_058.016
(+ 1197),

ppo_058.017

aus der Manessischen Sammlung, mit Nassers ppo_058.018
Verteutschung * ppo_058.019

Ich gruesse mit gesange die suessen ppo_058.020
Die ich vermiden niht wil noch enmac. ppo_058.021
Doh ich si von munde rehte mohte gruessen ppo_058.022
Ach leides des ist manig tag. ppo_058.023
Swer nu disü liet singe vor ir

* ppo_058.024
Verteutschung. ppo_058.025
Jch grüße mit Gesang die Süße, ppo_058.026
Die ich vermeiden nicht will, noch mag. ppo_058.027
Seit ich sie mündlich recht mochte grüßen, ppo_058.028
Ach leider das ist schon mancher Tag. ppo_058.029
Wer nun dieses Lied singet vor ihr,
ppo_058.001
Vermiß dich nicht, mit ihm zu rechten! ppo_058.002
Mit Demuth nahe dich dem Herrn. ppo_058.003
Jn trauervollen Mitternächten ppo_058.004
Jst dir der Ewige nicht fern; ppo_058.005
Mit deinem Frieden, deinem Harm ppo_058.006
Wirf seiner Huld dich in den Arm!
ppo_058.007
Vertraue Gottes Vaterhänden, ppo_058.008
Wenn er den frömmsten Wunsch versagt; ppo_058.009
Was hier beginnt, wird dort vollenden, ppo_058.010
Wo dir ein neues Leben tagt. ppo_058.011
Es ruhn im engen Raum der Zeit ppo_058.012
Die Keime deiner Ewigkeit.
ppo_058.013
16. ppo_058.014
Beispiele des weltlichen Liedes.
ppo_058.015

1) Minnelied vom Kaiser Heinrich 6 ppo_058.016
(† 1197),

ppo_058.017

aus der Manessischen Sammlung, mit Nassers ppo_058.018
Verteutschung * ppo_058.019

Ich grueſſe mit geſange die sueſſen ppo_058.020
Die ich vermiden niht wil noch enmac. ppo_058.021
Doh ich si von munde rehte mohte grueſſen ppo_058.022
Ach leides des iſt manig tag. ppo_058.023
Swer nu diſü liet singe vor ir

* ppo_058.024
Verteutschung. ppo_058.025
Jch grüße mit Gesang die Süße, ppo_058.026
Die ich vermeiden nicht will, noch mag. ppo_058.027
Seit ich sie mündlich recht mochte grüßen, ppo_058.028
Ach leider das ist schon mancher Tag. ppo_058.029
Wer nun dieses Lied singet vor ihr,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0070" n="58"/>
          <lb n="ppo_058.001"/>
          <lg>
            <l>  Vermiß dich nicht, mit ihm zu rechten!</l>
            <lb n="ppo_058.002"/>
            <l>Mit Demuth nahe dich dem Herrn.</l>
            <lb n="ppo_058.003"/>
            <l>Jn trauervollen Mitternächten</l>
            <lb n="ppo_058.004"/>
            <l>Jst dir der Ewige nicht fern;</l>
            <lb n="ppo_058.005"/>
            <l>Mit deinem Frieden, deinem Harm</l>
            <lb n="ppo_058.006"/>
            <l>Wirf seiner Huld dich in den Arm! </l>
          </lg>
          <lb n="ppo_058.007"/>
          <lg>
            <l>  Vertraue Gottes Vaterhänden,</l>
            <lb n="ppo_058.008"/>
            <l>Wenn er den frömmsten Wunsch versagt;</l>
            <lb n="ppo_058.009"/>
            <l>Was hier beginnt, wird dort vollenden,</l>
            <lb n="ppo_058.010"/>
            <l>Wo dir ein neues Leben tagt.</l>
            <lb n="ppo_058.011"/>
            <l>Es ruhn im engen Raum der Zeit</l>
            <lb n="ppo_058.012"/>
            <l>Die Keime deiner Ewigkeit.</l>
          </lg>
        </div>
        <div n="2">
          <lb n="ppo_058.013"/>
          <head> <hi rendition="#c">16. <lb n="ppo_058.014"/><hi rendition="#g">Beispiele des weltlichen Liedes.</hi></hi> </head>
          <lb n="ppo_058.015"/>
          <p> <hi rendition="#et">  1) <hi rendition="#g">Minnelied</hi> vom Kaiser <hi rendition="#g">Heinrich</hi> 6 <lb n="ppo_058.016"/>(&#x2020; 1197),</hi> </p>
          <lb n="ppo_058.017"/>
          <p>aus der Manessischen Sammlung, mit <hi rendition="#g">Nassers</hi> <lb n="ppo_058.018"/>Verteutschung <note xml:id="PPO_058_a" n="*" place="foot" next="#PPO_058_b"><lb n="ppo_058.024"/><p>Verteutschung.</p><lb n="ppo_058.025"/><lg><l>Jch grüße mit Gesang die Süße,</l><lb n="ppo_058.026"/><l>Die ich vermeiden nicht will, noch mag.</l><lb n="ppo_058.027"/><l>Seit ich sie mündlich recht mochte grüßen,</l><lb n="ppo_058.028"/><l>Ach leider das ist schon mancher Tag.</l><lb n="ppo_058.029"/><l>Wer nun dieses Lied singet vor ihr,</l></lg></note>      <lb n="ppo_058.019"/><lg><l><hi rendition="#aq">  Ich grue&#x017F;&#x017F;e mit ge&#x017F;ange die sue&#x017F;&#x017F;en</hi></l><lb n="ppo_058.020"/><l><hi rendition="#aq">Die ich vermiden niht wil noch enmac.</hi></l><lb n="ppo_058.021"/><l><hi rendition="#aq">Doh ich si von munde rehte mohte grue&#x017F;&#x017F;en</hi></l><lb n="ppo_058.022"/><l><hi rendition="#aq">Ach leides des i&#x017F;t manig tag.</hi></l><lb n="ppo_058.023"/><l>Swer nu di&#x017F;ü liet singe vor ir</l></lg>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0070] ppo_058.001 Vermiß dich nicht, mit ihm zu rechten! ppo_058.002 Mit Demuth nahe dich dem Herrn. ppo_058.003 Jn trauervollen Mitternächten ppo_058.004 Jst dir der Ewige nicht fern; ppo_058.005 Mit deinem Frieden, deinem Harm ppo_058.006 Wirf seiner Huld dich in den Arm! ppo_058.007 Vertraue Gottes Vaterhänden, ppo_058.008 Wenn er den frömmsten Wunsch versagt; ppo_058.009 Was hier beginnt, wird dort vollenden, ppo_058.010 Wo dir ein neues Leben tagt. ppo_058.011 Es ruhn im engen Raum der Zeit ppo_058.012 Die Keime deiner Ewigkeit. ppo_058.013 16. ppo_058.014 Beispiele des weltlichen Liedes. ppo_058.015 1) Minnelied vom Kaiser Heinrich 6 ppo_058.016 († 1197), ppo_058.017 aus der Manessischen Sammlung, mit Nassers ppo_058.018 Verteutschung * ppo_058.019 Ich grueſſe mit geſange die sueſſen ppo_058.020 Die ich vermiden niht wil noch enmac. ppo_058.021 Doh ich si von munde rehte mohte grueſſen ppo_058.022 Ach leides des iſt manig tag. ppo_058.023 Swer nu diſü liet singe vor ir * ppo_058.024 Verteutschung. ppo_058.025 Jch grüße mit Gesang die Süße, ppo_058.026 Die ich vermeiden nicht will, noch mag. ppo_058.027 Seit ich sie mündlich recht mochte grüßen, ppo_058.028 Ach leider das ist schon mancher Tag. ppo_058.029 Wer nun dieses Lied singet vor ihr,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/70
Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/70>, abgerufen am 17.05.2024.