Polenz, Wilhelm von: Der Büttnerbauer. Berlin, 1895.wollte nichts von weiterem Spielen wissen. Aber Richard Karl ließ sich bereden und blieb. "Noch einen Nord¬ "Aber richtig bedienen müssen Sie, Herr Büttner! Sonst "Ihr wart mich wuhl 's Kartenspielen lahren, Rotzleffel, Die beiden Fremden wollten etwas erwidern, aber Richard Wiederum hatte Karl verloren. Da schlug er auf den Die Fremden waren aufgestanden. Karl fuhr fort, auf "Du hast mer an Dreck zu befehlen!" Damit hatte Richard Die beiden anderen Männer sprangen auf Karl zu, ihm Inzwischen waren Leute durch den Lärm herbeigerufen Die neu hinzugekommenen hatten keine Ahnung, um was wollte nichts von weiterem Spielen wiſſen. Aber Richard Karl ließ ſich bereden und blieb. „Noch einen Nord¬ „Aber richtig bedienen müſſen Sie, Herr Büttner! Sonſt „Ihr wart mich wuhl 's Kartenſpielen lahren, Rotzleffel, Die beiden Fremden wollten etwas erwidern, aber Richard Wiederum hatte Karl verloren. Da ſchlug er auf den Die Fremden waren aufgeſtanden. Karl fuhr fort, auf „Du haſt mer an Dreck zu befehlen!“ Damit hatte Richard Die beiden anderen Männer ſprangen auf Karl zu, ihm Inzwiſchen waren Leute durch den Lärm herbeigerufen Die neu hinzugekommenen hatten keine Ahnung, um was <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0406" n="392"/> wollte nichts von weiterem Spielen wiſſen. Aber Richard<lb/> ließ ihn nicht fort. „Die lachen iber Dich, wenn De weg¬<lb/> lefſt. Bleib ack hier, Karle! Ich werd' D'r ſchon helfen.<lb/> Diesmal ſchmier'n mer ſe an; paß a mal uff!“</p><lb/> <p>Karl ließ ſich bereden und blieb. „Noch einen Nord¬<lb/> häuſer, meine Herren?“ fragte Richard. „Auf einem Beine<lb/> ſteht nur der Storch!“ Karl wollte zeigen, daß er ſich nicht<lb/> lumpen laſſe und rief dem Vetter zu: „Schenk ei! Eemal<lb/> rim! Den gab' ich!“ —</p><lb/> <p>„Aber richtig bedienen müſſen Sie, Herr Büttner! Sonſt<lb/> is es keen Spiel nich!“ meinte der Graukopf.</p><lb/> <p>„Ihr wart mich wuhl 's Kartenſpielen lahren, Rotzleffel,<lb/> die d' 'r ſeid!“ rief Karl den Mitſpielern zu.</p><lb/> <p>Die beiden Fremden wollten etwas erwidern, aber Richard<lb/> winkte ihnen mit den Augen ab.</p><lb/> <p>Wiederum hatte Karl verloren. Da ſchlug er auf den<lb/> Tiſch und brüllte: „Betrogne Karlen ſeid 'r, daß d' 'r 's wißt!<lb/> Betrogen hat 'r mich! Gaht mer mei Gald raus, Hunde!“</p><lb/> <p>Die Fremden waren aufgeſtanden. Karl fuhr fort, auf<lb/> den Tiſch zu hämmern und ſein Geld zu fordern. Sein Vetter<lb/> trat auf ihn zu. „Halt 's Maul! Schrei nich ſu laut! Se<lb/> hieren's ſunſt vorne.“</p><lb/> <p>„Du haſt mer an Dreck zu befehlen!“ Damit hatte Richard<lb/> auch ſchon einen Schlag von Karls Rieſenhand in's Geſicht,<lb/> daß er ſich aufheulend die Backe hielt.</p><lb/> <p>Die beiden anderen Männer ſprangen auf Karl zu, ihm<lb/><hi rendition="#g">in</hi> den Arm zu fallen. Er ſchleuderte ſie gegen die Wand,<lb/> ergriff einen Stuhl und ſchlug blindlings drauf los. Die<lb/> Hängelampe, von einem Stuhlbeine getroffen, riß vom Flaſchen¬<lb/> zuge ab, fiel auf den Tiſch, wo ſie zerbrach.</p><lb/> <p>Inzwiſchen waren Leute durch den Lärm herbeigerufen<lb/> in's Zimmer gedrungen: der Hausknecht, Gäſte, der alte Kaſchel.<lb/> Man umringte Karl, der noch immer um ſich ſchlug, wie ein<lb/> Wilder.</p><lb/> <p>Die neu hinzugekommenen hatten keine Ahnung, um was<lb/> es ſich eigentlich handle. Man ſah nur, daß es eine Rauferei<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [392/0406]
wollte nichts von weiterem Spielen wiſſen. Aber Richard
ließ ihn nicht fort. „Die lachen iber Dich, wenn De weg¬
lefſt. Bleib ack hier, Karle! Ich werd' D'r ſchon helfen.
Diesmal ſchmier'n mer ſe an; paß a mal uff!“
Karl ließ ſich bereden und blieb. „Noch einen Nord¬
häuſer, meine Herren?“ fragte Richard. „Auf einem Beine
ſteht nur der Storch!“ Karl wollte zeigen, daß er ſich nicht
lumpen laſſe und rief dem Vetter zu: „Schenk ei! Eemal
rim! Den gab' ich!“ —
„Aber richtig bedienen müſſen Sie, Herr Büttner! Sonſt
is es keen Spiel nich!“ meinte der Graukopf.
„Ihr wart mich wuhl 's Kartenſpielen lahren, Rotzleffel,
die d' 'r ſeid!“ rief Karl den Mitſpielern zu.
Die beiden Fremden wollten etwas erwidern, aber Richard
winkte ihnen mit den Augen ab.
Wiederum hatte Karl verloren. Da ſchlug er auf den
Tiſch und brüllte: „Betrogne Karlen ſeid 'r, daß d' 'r 's wißt!
Betrogen hat 'r mich! Gaht mer mei Gald raus, Hunde!“
Die Fremden waren aufgeſtanden. Karl fuhr fort, auf
den Tiſch zu hämmern und ſein Geld zu fordern. Sein Vetter
trat auf ihn zu. „Halt 's Maul! Schrei nich ſu laut! Se
hieren's ſunſt vorne.“
„Du haſt mer an Dreck zu befehlen!“ Damit hatte Richard
auch ſchon einen Schlag von Karls Rieſenhand in's Geſicht,
daß er ſich aufheulend die Backe hielt.
Die beiden anderen Männer ſprangen auf Karl zu, ihm
in den Arm zu fallen. Er ſchleuderte ſie gegen die Wand,
ergriff einen Stuhl und ſchlug blindlings drauf los. Die
Hängelampe, von einem Stuhlbeine getroffen, riß vom Flaſchen¬
zuge ab, fiel auf den Tiſch, wo ſie zerbrach.
Inzwiſchen waren Leute durch den Lärm herbeigerufen
in's Zimmer gedrungen: der Hausknecht, Gäſte, der alte Kaſchel.
Man umringte Karl, der noch immer um ſich ſchlug, wie ein
Wilder.
Die neu hinzugekommenen hatten keine Ahnung, um was
es ſich eigentlich handle. Man ſah nur, daß es eine Rauferei
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |