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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.

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ein Huth aussieht. Sie kleiden sich mit Lein-
wand oder Wolle, lieben aber überhaupt die
braune Farbe. Die Weiber sind sehr grob
gekleidet, so daß man fast keinen häßlichern
Anblick haben kann, als wenn man eine Gue-
berinn siehet.

In Persien sind sie alle entweder Ackerleute,
oder Handarbeiter, oder Tuchwalker und
Wollarbeiter. Sie machen sehr feine Teppi-
che, Mützen u. s. w. Unsre Castorhüte sind
nicht so weich und schön. Chardin versichert,
daß er die ganze Zeit seines vieljährigen Auf-
enthalts in Persien, keinen einzigen Gueber
müßig gesehen habe; auch keinen, der sich auf
freye Künste und eigentlichen Handel gelegt
habe. Ihre vornehmste Profession ist der
Ackerbau, d. h. die Bearbeitung des Gartens,
der Weinberge u. s. w. Sie betrachten den
Ackerbau, nicht nur als eine schöne und unschul-
dige Profession, sondern auch als eine ver-
dienstvolle und achtungswürdige, und sie glau-
ben, daß das der erste Beruf der Menschen
sey.

Diese alten Perser sind von gefälligen
und einfältigen Sitten, leben unter der An-
führung ihrer Aeltesten, welche den Magi-
strat ausmachen, und von dem persischen Gou-
vernement in ihrer Charge confirmirt werden,
sehr ruhig. Sie trinken Wein, und essen al-
lerley Arten von Fleisch, wenn man Ochsen und
Kühe ausnimmt, es mag übrigens zubereitet

seyn,

ein Huth ausſieht. Sie kleiden ſich mit Lein-
wand oder Wolle, lieben aber uͤberhaupt die
braune Farbe. Die Weiber ſind ſehr grob
gekleidet, ſo daß man faſt keinen haͤßlichern
Anblick haben kann, als wenn man eine Gue-
berinn ſiehet.

In Perſien ſind ſie alle entweder Ackerleute,
oder Handarbeiter, oder Tuchwalker und
Wollarbeiter. Sie machen ſehr feine Teppi-
che, Muͤtzen u. ſ. w. Unſre Caſtorhuͤte ſind
nicht ſo weich und ſchoͤn. Chardin verſichert,
daß er die ganze Zeit ſeines vieljaͤhrigen Auf-
enthalts in Perſien, keinen einzigen Gueber
muͤßig geſehen habe; auch keinen, der ſich auf
freye Kuͤnſte und eigentlichen Handel gelegt
habe. Ihre vornehmſte Profeſſion iſt der
Ackerbau, d. h. die Bearbeitung des Gartens,
der Weinberge u. ſ. w. Sie betrachten den
Ackerbau, nicht nur als eine ſchoͤne und unſchul-
dige Profeſſion, ſondern auch als eine ver-
dienſtvolle und achtungswuͤrdige, und ſie glau-
ben, daß das der erſte Beruf der Menſchen
ſey.

Dieſe alten Perſer ſind von gefaͤlligen
und einfaͤltigen Sitten, leben unter der An-
fuͤhrung ihrer Aelteſten, welche den Magi-
ſtrat ausmachen, und von dem perſiſchen Gou-
vernement in ihrer Charge confirmirt werden,
ſehr ruhig. Sie trinken Wein, und eſſen al-
lerley Arten von Fleiſch, wenn man Ochſen und
Kuͤhe ausnimmt, es mag uͤbrigens zubereitet

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[155/0175] ein Huth ausſieht. Sie kleiden ſich mit Lein- wand oder Wolle, lieben aber uͤberhaupt die braune Farbe. Die Weiber ſind ſehr grob gekleidet, ſo daß man faſt keinen haͤßlichern Anblick haben kann, als wenn man eine Gue- berinn ſiehet. In Perſien ſind ſie alle entweder Ackerleute, oder Handarbeiter, oder Tuchwalker und Wollarbeiter. Sie machen ſehr feine Teppi- che, Muͤtzen u. ſ. w. Unſre Caſtorhuͤte ſind nicht ſo weich und ſchoͤn. Chardin verſichert, daß er die ganze Zeit ſeines vieljaͤhrigen Auf- enthalts in Perſien, keinen einzigen Gueber muͤßig geſehen habe; auch keinen, der ſich auf freye Kuͤnſte und eigentlichen Handel gelegt habe. Ihre vornehmſte Profeſſion iſt der Ackerbau, d. h. die Bearbeitung des Gartens, der Weinberge u. ſ. w. Sie betrachten den Ackerbau, nicht nur als eine ſchoͤne und unſchul- dige Profeſſion, ſondern auch als eine ver- dienſtvolle und achtungswuͤrdige, und ſie glau- ben, daß das der erſte Beruf der Menſchen ſey. Dieſe alten Perſer ſind von gefaͤlligen und einfaͤltigen Sitten, leben unter der An- fuͤhrung ihrer Aelteſten, welche den Magi- ſtrat ausmachen, und von dem perſiſchen Gou- vernement in ihrer Charge confirmirt werden, ſehr ruhig. Sie trinken Wein, und eſſen al- lerley Arten von Fleiſch, wenn man Ochſen und Kuͤhe ausnimmt, es mag uͤbrigens zubereitet ſeyn,

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/175>, abgerufen am 21.11.2024.