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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

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man am besten mit der Figur der Mappalia
der Afrikaner, welche Sallustius beschreibt, ver-
gleichen könne. Beyde aber scheinen ihnen ähn-
licher zu seyn, als die Zelte der herumstreifenden
Araber. Denn diese sind so wie die Zelte der
Türkmannen und Kiurden, gemeiniglich von
sieben oder neun Stäben, wovon der mittlere
der höchste ist, unterstützt und also oben nicht
rund, sondern sie haben vielmehr die Figur ei-
nes alten europäischen Bauerhauses.

Die Araber haben verschiedene Manieren,
sich zu setzen. Wenn einer bequem sitzen will;
so setzt er sich mit kreuzweis unter sich geschlage-
nen Schenkeln. In Gegenwart eines Vorneh-
men, muß sich ein jeder, welcher für gesittet
angesehen seyn will, so auf seine Hacken setzen,
daß die Knie sich auf der Erde oder dem Sofa
berühren. Weil diese Stellung den wenigsten
Platz einnimmt; so sitzen sie auch gemeiniglich
so bey Tische. Zu dieser letzten Manier zu
sitzen, können sich die Europäer nicht gewöhnen.



Viertes

man am beſten mit der Figur der Mappalia
der Afrikaner, welche Salluſtius beſchreibt, ver-
gleichen koͤnne. Beyde aber ſcheinen ihnen aͤhn-
licher zu ſeyn, als die Zelte der herumſtreifenden
Araber. Denn dieſe ſind ſo wie die Zelte der
Tuͤrkmannen und Kiurden, gemeiniglich von
ſieben oder neun Staͤben, wovon der mittlere
der hoͤchſte iſt, unterſtuͤtzt und alſo oben nicht
rund, ſondern ſie haben vielmehr die Figur ei-
nes alten europaͤiſchen Bauerhauſes.

Die Araber haben verſchiedene Manieren,
ſich zu ſetzen. Wenn einer bequem ſitzen will;
ſo ſetzt er ſich mit kreuzweis unter ſich geſchlage-
nen Schenkeln. In Gegenwart eines Vorneh-
men, muß ſich ein jeder, welcher fuͤr geſittet
angeſehen ſeyn will, ſo auf ſeine Hacken ſetzen,
daß die Knie ſich auf der Erde oder dem Sofa
beruͤhren. Weil dieſe Stellung den wenigſten
Platz einnimmt; ſo ſitzen ſie auch gemeiniglich
ſo bey Tiſche. Zu dieſer letzten Manier zu
ſitzen, koͤnnen ſich die Europaͤer nicht gewoͤhnen.



Viertes
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[207/0233] man am beſten mit der Figur der Mappalia der Afrikaner, welche Salluſtius beſchreibt, ver- gleichen koͤnne. Beyde aber ſcheinen ihnen aͤhn- licher zu ſeyn, als die Zelte der herumſtreifenden Araber. Denn dieſe ſind ſo wie die Zelte der Tuͤrkmannen und Kiurden, gemeiniglich von ſieben oder neun Staͤben, wovon der mittlere der hoͤchſte iſt, unterſtuͤtzt und alſo oben nicht rund, ſondern ſie haben vielmehr die Figur ei- nes alten europaͤiſchen Bauerhauſes. Die Araber haben verſchiedene Manieren, ſich zu ſetzen. Wenn einer bequem ſitzen will; ſo ſetzt er ſich mit kreuzweis unter ſich geſchlage- nen Schenkeln. In Gegenwart eines Vorneh- men, muß ſich ein jeder, welcher fuͤr geſittet angeſehen ſeyn will, ſo auf ſeine Hacken ſetzen, daß die Knie ſich auf der Erde oder dem Sofa beruͤhren. Weil dieſe Stellung den wenigſten Platz einnimmt; ſo ſitzen ſie auch gemeiniglich ſo bey Tiſche. Zu dieſer letzten Manier zu ſitzen, koͤnnen ſich die Europaͤer nicht gewoͤhnen. Viertes

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/233>, abgerufen am 21.11.2024.