sich, wegen der glücklichen Gesinnung des Volks und der Regierung, zu versprechen, daß ganz Japan bald würde bekehrt seyn. Allein die Gestalt der Sachen wurde unvermutheter weise bald verändert. Taikosama, der sich mit Ge- walt des Reichs bemächtigte, nachdem der Kay- ser Nobunanga eines gewaltsamen Todes starb, und dessen Söhne von der Herrschaft durch den Taikosama ausgeschlossen, war ein Fürst der in der Abgötterey erzogen worden. Dieser wurde durch die schleunige Ausbreitung des Christenthums aufmerksam, fieng an, diese Neuerung für schädlich zu halten, weil sie mit den landesüblichen Religionen nicht bestehen könne, und also Uneinigkeiten im Staate sehr leicht verursachen könne.
Anfänglich stellte er sich, als wenn er den Christen gewogen wäre. Allein im Jahre 1586 gab er einen Befehl heraus, worinn den Japa- nern durchaus verboten wurde, die Religion der Väter, d. i. des Christenthums anzunehmen. Hierauf fieng man an, die Christen zu verfol- gen und zu quälen, und die Geschichtschreiber melden, daß im Jahr 1590 über zwanzig tau- send Menschen elendiglich sind hingerichtet worden.
Kämpfer hat sich hierüber weitläuf[t]ig aus- gelassen. Er führt noch zu den politischen Ur- sachen, we[l]che den Käyser bewogen haben, die Christen zu unterdrücken, andere an, die uns sehr glaublich vorkommen. Kämpfer meint,
daß
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ſich, wegen der gluͤcklichen Geſinnung des Volks und der Regierung, zu verſprechen, daß ganz Japan bald wuͤrde bekehrt ſeyn. Allein die Geſtalt der Sachen wurde unvermutheter weiſe bald veraͤndert. Taikoſama, der ſich mit Ge- walt des Reichs bemaͤchtigte, nachdem der Kay- ſer Nobunanga eines gewaltſamen Todes ſtarb, und deſſen Soͤhne von der Herrſchaft durch den Taikoſama ausgeſchloſſen, war ein Fuͤrſt der in der Abgoͤtterey erzogen worden. Dieſer wurde durch die ſchleunige Ausbreitung des Chriſtenthums aufmerkſam, fieng an, dieſe Neuerung fuͤr ſchaͤdlich zu halten, weil ſie mit den landesuͤblichen Religionen nicht beſtehen koͤnne, und alſo Uneinigkeiten im Staate ſehr leicht verurſachen koͤnne.
Anfaͤnglich ſtellte er ſich, als wenn er den Chriſten gewogen waͤre. Allein im Jahre 1586 gab er einen Befehl heraus, worinn den Japa- nern durchaus verboten wurde, die Religion der Vaͤter, d. i. des Chriſtenthums anzunehmen. Hierauf fieng man an, die Chriſten zu verfol- gen und zu quaͤlen, und die Geſchichtſchreiber melden, daß im Jahr 1590 uͤber zwanzig tau- ſend Menſchen elendiglich ſind hingerichtet worden.
Kaͤmpfer hat ſich hieruͤber weitlaͤuf[t]ig aus- gelaſſen. Er fuͤhrt noch zu den politiſchen Ur- ſachen, we[l]che den Kaͤyſer bewogen haben, die Chriſten zu unterdruͤcken, andere an, die uns ſehr glaublich vorkommen. Kaͤmpfer meint,
daß
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ſich, wegen der gluͤcklichen Geſinnung des Volks
und der Regierung, zu verſprechen, daß ganz
Japan bald wuͤrde bekehrt ſeyn. Allein die
Geſtalt der Sachen wurde unvermutheter weiſe
bald veraͤndert. Taikoſama, der ſich mit Ge-
walt des Reichs bemaͤchtigte, nachdem der Kay-
ſer Nobunanga eines gewaltſamen Todes
ſtarb, und deſſen Soͤhne von der Herrſchaft
durch den Taikoſama ausgeſchloſſen, war ein
Fuͤrſt der in der Abgoͤtterey erzogen worden.
Dieſer wurde durch die ſchleunige Ausbreitung
des Chriſtenthums aufmerkſam, fieng an, dieſe
Neuerung fuͤr ſchaͤdlich zu halten, weil ſie mit
den landesuͤblichen Religionen nicht beſtehen
koͤnne, und alſo Uneinigkeiten im Staate ſehr
leicht verurſachen koͤnne.
Anfaͤnglich ſtellte er ſich, als wenn er den
Chriſten gewogen waͤre. Allein im Jahre 1586
gab er einen Befehl heraus, worinn den Japa-
nern durchaus verboten wurde, die Religion der
Vaͤter, d. i. des Chriſtenthums anzunehmen.
Hierauf fieng man an, die Chriſten zu verfol-
gen und zu quaͤlen, und die Geſchichtſchreiber
melden, daß im Jahr 1590 uͤber zwanzig tau-
ſend Menſchen elendiglich ſind hingerichtet
worden.
Kaͤmpfer hat ſich hieruͤber weitlaͤuftig aus-
gelaſſen. Er fuͤhrt noch zu den politiſchen Ur-
ſachen, welche den Kaͤyſer bewogen haben, die
Chriſten zu unterdruͤcken, andere an, die uns
ſehr glaublich vorkommen. Kaͤmpfer meint,
daß
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/61>, abgerufen am 21.11.2024.
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