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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap.
Zunder-Büchse wieder voll, und ich wieder wohl
versehen. Als ich wohl gegessen und getruncken,
stieg auf den Berg von dessen Höhe ich in die
See sehen konte, ohngefehr eine Stunde weit
von demselben, der Berg war nur ein hoher
Hügel, und stunde in dem flachen Lande.

Jch hatte mich wohl gesättiget, wie ich auch
schon erwehnet, und gieng nach der See zu,
in der Hoffnung, ob ich unser Schiff oder
Volck daselbst antreffen könte; ich fand aber
niemanden. Als ich hin den Strand so lang
gieng, kam ich in die Runde herum, doch
daß ich den Berg nicht aus dem Gesicht verlohr;
wie ich so fort gieng, däuchte mir, daß ich hin-
ter den Sand-Hügeln einen Mast sähe, und
daß er mit seinen Gipffel darüber ragte, es wol-
te auch mir vorkommen, daß ich Fußstapffen
anträffe, iedoch verlohr ich solche wieder.

Als ich auf die Sand-Hügel kam, sahe ich
einen aufgerichteten Stock, daran eine zinner-
ne Platte genagelt war, und stund der Nahme
des Schiffers- und Schiffs drauf, mit welchen
ich kommen war. Dis setzt mich in eine Ver-
wunderung, und nunmehr war dieser Stock
meine Gesellschafft. Jch war ein Junge, und
daher küssete ich diesen Stock sehr offt mit den
bittersten Thränen.

Jch satzte mich mit dem Rücken gegen diesen
Pfahl, legte den Kopff auf den Arm, und sah
die See mit betrübtrn Augen an. Hier auf
stund ich wieder auf, gieng neben dem Stock
hin und her, und las zu Zeiten die Schrifft, be-

schloß

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.
Zunder-Buͤchſe wieder voll, und ich wieder wohl
verſehen. Als ich wohl gegeſſen und getruncken,
ſtieg auf den Berg von deſſen Hoͤhe ich in die
See ſehen konte, ohngefehr eine Stunde weit
von demſelben, der Berg war nur ein hoher
Huͤgel, und ſtunde in dem flachen Lande.

Jch hatte mich wohl geſaͤttiget, wie ich auch
ſchon erwehnet, und gieng nach der See zu,
in der Hoffnung, ob ich unſer Schiff oder
Volck daſelbſt antreffen koͤnte; ich fand aber
niemanden. Als ich hin den Strand ſo lang
gieng, kam ich in die Runde herum, doch
daß ich den Berg nicht aus dem Geſicht verlohr;
wie ich ſo fort gieng, daͤuchte mir, daß ich hin-
ter den Sand-Huͤgeln einen Maſt ſaͤhe, und
daß er mit ſeinen Gipffel daruͤber ragte, es wol-
te auch mir vorkommen, daß ich Fußſtapffen
antraͤffe, iedoch verlohr ich ſolche wieder.

Als ich auf die Sand-Huͤgel kam, ſahe ich
einen aufgerichteten Stock, daran eine zinner-
ne Platte genagelt war, und ſtund der Nahme
des Schiffers- und Schiffs drauf, mit welchen
ich kommen war. Dis ſetzt mich in eine Ver-
wunderung, und nunmehr war dieſer Stock
meine Geſellſchafft. Jch war ein Junge, und
daher kuͤſſete ich dieſen Stock ſehr offt mit den
bitterſten Thraͤnen.

Jch ſatzte mich mit dem Ruͤcken gegen dieſen
Pfahl, legte den Kopff auf den Arm, und ſah
die See mit betruͤbtrn Augen an. Hier auf
ſtund ich wieder auf, gieng neben dem Stock
hin und her, und las zu Zeiten die Schrifft, be-

ſchloß
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[120/0150] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. Zunder-Buͤchſe wieder voll, und ich wieder wohl verſehen. Als ich wohl gegeſſen und getruncken, ſtieg auf den Berg von deſſen Hoͤhe ich in die See ſehen konte, ohngefehr eine Stunde weit von demſelben, der Berg war nur ein hoher Huͤgel, und ſtunde in dem flachen Lande. Jch hatte mich wohl geſaͤttiget, wie ich auch ſchon erwehnet, und gieng nach der See zu, in der Hoffnung, ob ich unſer Schiff oder Volck daſelbſt antreffen koͤnte; ich fand aber niemanden. Als ich hin den Strand ſo lang gieng, kam ich in die Runde herum, doch daß ich den Berg nicht aus dem Geſicht verlohr; wie ich ſo fort gieng, daͤuchte mir, daß ich hin- ter den Sand-Huͤgeln einen Maſt ſaͤhe, und daß er mit ſeinen Gipffel daruͤber ragte, es wol- te auch mir vorkommen, daß ich Fußſtapffen antraͤffe, iedoch verlohr ich ſolche wieder. Als ich auf die Sand-Huͤgel kam, ſahe ich einen aufgerichteten Stock, daran eine zinner- ne Platte genagelt war, und ſtund der Nahme des Schiffers- und Schiffs drauf, mit welchen ich kommen war. Dis ſetzt mich in eine Ver- wunderung, und nunmehr war dieſer Stock meine Geſellſchafft. Jch war ein Junge, und daher kuͤſſete ich dieſen Stock ſehr offt mit den bitterſten Thraͤnen. Jch ſatzte mich mit dem Ruͤcken gegen dieſen Pfahl, legte den Kopff auf den Arm, und ſah die See mit betruͤbtrn Augen an. Hier auf ſtund ich wieder auf, gieng neben dem Stock hin und her, und las zu Zeiten die Schrifft, be- ſchloß

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/150>, abgerufen am 27.11.2024.