Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.und derselben abzuhelffen sey. Hause auffgehenckt: am Ostermontag mit demWaldmeister od Leberkraut/ wider Gespenst od Zauberey mit gewissen Segen oder Ceremonien eingeholt. etc. Praetori im Bericht von Hexerey. p. m. 60. schreibt davon also: Zum 2. wird hier entdecket/ die grosse Thorheit und Heydni- sche Blindheit in den gemeinen Mitteln/ mit welchen die Vnverständigen der Zau- berey sich entwehren wollen. Sie haben zweyer-Aberglau- bischen Mitteln die Zaube- rei zu ver- treiben. Confer Goldastum in Confisc. der Zaube- rer Güter- p. m. 63. §. 20. ley Mittel/ eins/ damit sie die verrichte und vol- brachte Zauberey stillen und vertreiben/ das 2. damit sie verhüten/ daß sie nicht bezaubert wer- den. Zu stillen und abzuwenden die Zauberey/ die sie vermeynen ihren Hauß und Ställen/ Menschen und Vieh zugerichtet zu seyn/ hauen etliche ein Haselstecken ins Teuffels Namen uffn Sontag Morgens vor d Sonnen Aufgang: kehren den Staub und Dreck auß den vier Ecken des Hauses oder Stals/ thun den in einen Sack/ binden ihn zu/ schleiffen ihn vor die Thür-Schwellen/ schlagen denn mit den Stecken wacker drauff in dessel- ben Nahmen darinnen er gehauen ist worden. Alle Streiche die auff dem Sack geschehen/ soll auch dieselbe Hexe empfangen/ und dadurch ge- zwungen werden/ die angethane Zauberey wieder abzunehmen. Andere so einen Menschen beleidiget/ machen ein Bild auß Wachs/ darüber Münch od Pfaffen 3. Messen auf drey Freytag gehalten: ist denn dem Menschen weh im Auge/ so stechen sie das Bild mit Pfriemen in die Augen: Jst es am H ij
und derſelben abzuhelffen ſey. Hauſe auffgehenckt: am Oſtermontag mit demWaldmeiſter oď Leberkraut/ wider Geſpenſt oď Zauberey mit gewiſſen Segẽ oder Ceremonien eingeholt. ꝛc. Prætoriꝰ im Bericht võ Hexerey. p. m. 60. ſchreibt davon alſo: Zum 2. wird hier entdecket/ die groſſe Thorheit und Heydni- ſche Blindheit in den gemeinen Mitteln/ mit welchen die Vnverſtaͤndigen der Zau- berey ſich entwehrẽ wollẽ. Sie habẽ zweyer-Aberglau- biſchen Mitteln die Zaube- rei zu ver- treiben. Confer Goldaſtum in Confiſc. der Zaube- rer Guͤter- p. m. 63. §. 20. ley Mittel/ eins/ damit ſie die verrichte und vol- brachte Zauberey ſtillen und vertreiben/ das 2. damit ſie verhuͤten/ daß ſie nicht bezaubert wer- den. Zu ſtillen und abzuwenden die Zauberey/ die ſie vermeynẽ ihꝛẽ Hauß uñ Staͤllẽ/ Menſchẽ und Vieh zugerichtet zu ſeyn/ hauen etliche ein Haſelſtecken ins Teuffels Namẽ uffn Sontag Morgẽs vor ď Sonnẽ Aufgang: kehrẽ dẽ Staub und Dreck auß den vier Ecken des Hauſes oder Stals/ thun den in einen Sack/ binden ihn zu/ ſchleiffen ihn vor die Thuͤr-Schwellen/ ſchlagen denn mit den Stecken wacker drauff in deſſel- ben Nahmen darinnen er gehauen iſt worden. Alle Streiche die auff dem Sack geſchehen/ ſoll auch dieſelbe Hexe empfangen/ uñ dadurch ge- zwungẽ werdẽ/ die angethane Zauberey wieder abzunehmẽ. Andere ſo einẽ Menſchẽ beleidiget/ machẽ ein Bild auß Wachs/ daruͤber Muͤnch oď Pfaffen 3. Meſſen auf drey Freytag gehalten: iſt denn dem Menſchen weh im Auge/ ſo ſtechen ſie das Bild mit Pfriemen in die Augen: Jſt es am H ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0139" n="115"/><fw place="top" type="header">und derſelben abzuhelffen ſey.</fw><lb/> Hauſe auffgehenckt: am Oſtermontag mit dem<lb/> Waldmeiſter oď Leberkraut/ wider Geſpenſt oď<lb/> Zauberey mit gewiſſen Segẽ oder <hi rendition="#aq">Ceremonien</hi><lb/> eingeholt. ꝛc. <hi rendition="#aq">Prætoriꝰ</hi> im Bericht võ Hexerey. <hi rendition="#aq">p.<lb/> m.</hi> 60. ſchreibt davon alſo: Zum 2. wird hier<lb/> entdecket/ <hi rendition="#fr">die groſſe Thorheit und Heydni-<lb/> ſche Blindheit in den gemeinen Mitteln/<lb/> mit welchen die Vnverſtaͤndigen der Zau-<lb/> berey ſich entwehrẽ wollẽ.</hi> Sie habẽ zweyer-<note place="right">Aberglau-<lb/> biſchen<lb/> Mitteln<lb/> die Zaube-<lb/> rei zu ver-<lb/> treiben.<lb/><hi rendition="#aq">Confer<lb/> Goldaſtum<lb/> in Confiſc.</hi><lb/> der Zaube-<lb/> rer Guͤter-<lb/><hi rendition="#aq">p. m.</hi> 63.<lb/> §. 20.<lb/></note><lb/><hi rendition="#g">ley</hi> Mittel/ eins/ damit ſie die verrichte und vol-<lb/> brachte Zauberey ſtillen und vertreiben/ das 2.<lb/> damit ſie verhuͤten/ daß ſie nicht bezaubert wer-<lb/> den. Zu ſtillen und abzuwenden die Zauberey/<lb/> die ſie vermeynẽ ihꝛẽ Hauß uñ Staͤllẽ/ Menſchẽ<lb/> und Vieh zugerichtet zu ſeyn/ hauen etliche ein<lb/><hi rendition="#fr">Haſelſtecken</hi> ins Teuffels Namẽ uffn Sontag<lb/> Morgẽs vor ď Sonnẽ Aufgang: kehrẽ dẽ Staub<lb/> und Dreck auß den vier Ecken des Hauſes oder<lb/> Stals/ thun den in einen Sack/ binden ihn zu/<lb/> ſchleiffen ihn vor die Thuͤr-Schwellen/ ſchlagen<lb/> denn mit den Stecken wacker drauff in deſſel-<lb/> ben Nahmen darinnen er gehauen iſt worden.<lb/> Alle Streiche die auff dem Sack geſchehen/ ſoll<lb/> auch dieſelbe Hexe empfangen/ uñ dadurch ge-<lb/> zwungẽ werdẽ/ die angethane Zauberey wieder<lb/> abzunehmẽ. Andere ſo einẽ Menſchẽ beleidiget/<lb/> machẽ ein Bild auß Wachs/ daruͤber Muͤnch oď<lb/> Pfaffen 3. Meſſen auf drey Freytag gehalten: iſt<lb/> denn dem Menſchen weh im Auge/ ſo ſtechen ſie<lb/> das Bild mit Pfriemen in die Augen: Jſt es<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H ij</fw><fw place="bottom" type="catch">am</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0139]
und derſelben abzuhelffen ſey.
Hauſe auffgehenckt: am Oſtermontag mit dem
Waldmeiſter oď Leberkraut/ wider Geſpenſt oď
Zauberey mit gewiſſen Segẽ oder Ceremonien
eingeholt. ꝛc. Prætoriꝰ im Bericht võ Hexerey. p.
m. 60. ſchreibt davon alſo: Zum 2. wird hier
entdecket/ die groſſe Thorheit und Heydni-
ſche Blindheit in den gemeinen Mitteln/
mit welchen die Vnverſtaͤndigen der Zau-
berey ſich entwehrẽ wollẽ. Sie habẽ zweyer-
ley Mittel/ eins/ damit ſie die verrichte und vol-
brachte Zauberey ſtillen und vertreiben/ das 2.
damit ſie verhuͤten/ daß ſie nicht bezaubert wer-
den. Zu ſtillen und abzuwenden die Zauberey/
die ſie vermeynẽ ihꝛẽ Hauß uñ Staͤllẽ/ Menſchẽ
und Vieh zugerichtet zu ſeyn/ hauen etliche ein
Haſelſtecken ins Teuffels Namẽ uffn Sontag
Morgẽs vor ď Sonnẽ Aufgang: kehrẽ dẽ Staub
und Dreck auß den vier Ecken des Hauſes oder
Stals/ thun den in einen Sack/ binden ihn zu/
ſchleiffen ihn vor die Thuͤr-Schwellen/ ſchlagen
denn mit den Stecken wacker drauff in deſſel-
ben Nahmen darinnen er gehauen iſt worden.
Alle Streiche die auff dem Sack geſchehen/ ſoll
auch dieſelbe Hexe empfangen/ uñ dadurch ge-
zwungẽ werdẽ/ die angethane Zauberey wieder
abzunehmẽ. Andere ſo einẽ Menſchẽ beleidiget/
machẽ ein Bild auß Wachs/ daruͤber Muͤnch oď
Pfaffen 3. Meſſen auf drey Freytag gehalten: iſt
denn dem Menſchen weh im Auge/ ſo ſtechen ſie
das Bild mit Pfriemen in die Augen: Jſt es
am
Aberglau-
biſchen
Mitteln
die Zaube-
rei zu ver-
treiben.
Confer
Goldaſtum
in Confiſc.
der Zaube-
rer Guͤter-
p. m. 63.
§. 20.
H ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |