Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 1. § 3. Wie. die Zauberey zu offenbaren am Schenckel oder Arm oder Bauch/ so stechensie es daselbst. Denn muß die Hexe wieder- ümb abthun/ womit sie ihn bezaubert hat. Jst das Vieh kranck/ so sind sonderliche Weiber o- der Männer/ die es mit vielen Creutzen/ creutz- weiß ziehen/ mit Weywasser besprengen/ und murmeln heimliche Wort dazu/ so muß die Zauberey ohne Schaden vergehen. Jst den Kühen die Milch bezaubert/ so melcken sie durch alte Besen/ und sengen die am Feur: O- der schlagen den Milchköbel mit weissen Ste- cken/ oder sieden die Milch/ und stechen mit Messern drein/ das thut den Hexen so weh/ daß sie die Milch wiederkommen lassen. Weiß nicht/ ob sie solches von dem Zauberer Bileam/ als seine Affen gelernet haben/ der seine Eselin Num. 22. 27. 29. mit dem Stabe schlug/ und Lust hatte sie mit einem Schwert zuerstechen. Also machen es Abergläu- bische Mit- tel der Zau- berey vor- zukommen. die Bezauberten. Wer aber noch nicht bezaubert ist/ und ver- daß
2. Th. C. 1. § 3. Wie. die Zauberey zu offenbaren am Schenckel oder Arm oder Bauch/ ſo ſtechenſie es daſelbſt. Denn muß die Hexe wieder- uͤmb abthun/ womit ſie ihn bezaubert hat. Jſt das Vieh kranck/ ſo ſind ſonderliche Weiber o- der Maͤnner/ die es mit vielen Creutzen/ creutz- weiß ziehen/ mit Weywaſſer beſprengen/ und murmeln heimliche Wort dazu/ ſo muß die Zauberey ohne Schaden vergehen. Jſt den Kuͤhen die Milch bezaubert/ ſo melcken ſie durch alte Beſen/ und ſengen die am Feur: O- der ſchlagẽ den Milchkoͤbel mit weiſſen Ste- cken/ oder ſieden die Milch/ und ſtechen mit Meſſern drein/ das thut den Hexen ſo weh/ daß ſie die Milch wiederkommen laſſen. Weiß nicht/ ob ſie ſolches von dem Zauberer Bileam/ als ſeine Affen gelernet haben/ der ſeine Eſelin Num. 22. 27. 29. mit dem Stabe ſchlug/ und Luſt hatte ſie mit einem Schwert zuerſtechen. Alſo machen es Aberglaͤu- biſche Mit- tel der Zau- berey vor- zukommen. die Bezauberten. Wer aber noch nicht bezaubert iſt/ und ver- daß
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2. Th. C. 1. § 3. Wie. die Zauberey zu offenbaren
am Schenckel oder Arm oder Bauch/ ſo ſtechen
ſie es daſelbſt. Denn muß die Hexe wieder-
uͤmb abthun/ womit ſie ihn bezaubert hat. Jſt
das Vieh kranck/ ſo ſind ſonderliche Weiber o-
der Maͤnner/ die es mit vielen Creutzen/ creutz-
weiß ziehen/ mit Weywaſſer beſprengen/ und
murmeln heimliche Wort dazu/ ſo muß die
Zauberey ohne Schaden vergehen. Jſt den
Kuͤhen die Milch bezaubert/ ſo melcken ſie
durch alte Beſen/ und ſengen die am Feur: O-
der ſchlagẽ den Milchkoͤbel mit weiſſen Ste-
cken/ oder ſieden die Milch/ und ſtechen mit
Meſſern drein/ das thut den Hexen ſo weh/ daß
ſie die Milch wiederkommen laſſen. Weiß
nicht/ ob ſie ſolches von dem Zauberer Bileam/
als ſeine Affen gelernet haben/ der ſeine Eſelin
mit dem Stabe ſchlug/ und Luſt hatte ſie mit
einem Schwert zuerſtechen. Alſo machen es
die Bezauberten.
Num. 22.
27. 29.
Aberglaͤu-
biſche Mit-
tel der Zau-
berey vor-
zukommen.
Wer aber noch nicht bezaubert iſt/ und ver-
huͤten will/ daß er auch nicht bezaubert werde/
der ſteckt Creutzpfennige in geweiht Wachs
(Creutz-Ducaten weren beſſer im Sacke) und
traͤget ſie bey ihm/ und henget geweyte Kraͤu-
ter in die Staͤlle: oď hengen Saltz und Brod
oder ein Briefflein/ darauf etliche frembde Na-
men und Wort der Heil. Schrifft verzeichnet/
an den Hals/ ihme und den Seinigen ſtaͤtigs
zu tragen. Denn kan weder Hex noch Teuffel zu
ihn kommen und Schaden thun. Wunder iſts
daß
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