Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 4. Von der Hexen Salbe.
worden/ ungeacht daß er geruffen; Ach lieber
Freund/ helfft mir. Jst auch hernachmals nicht
mehr gesehen worden/ eben so wenig als Ro-
mulus
nach dem er vor seinem Heer in die Lufft
ist verzucket worden. Wiewol/ auch auß dem
Evangelischen Text erscheinlich/ daß der Sa-
tan unsern Herrn Christum auff die Höhe deß
Tempels/ und folgends auff die Spitze eines
Berges geführet hat. Darauß Thomas von
Aquin eine unzweiffliche Folge oder Conse-
quen
tz schleust/ daß der Satan auß Göttlicher
Zulassung nicht weniger Macht hat/ andere
hinzuführen/ angesehen/ daß JESUS
CHRJSTUS
war und ist ein
wahrer GOTT und warer Mensch/
und kein phantastischer eingebildeter vergeister-
ter Mensch. Aber es begnüget mich/ daß ich den
Weier durch seine eigene Bücher und fürbrin-
n. lib. 2. de
praestig
c.
12.
gen kan überweisen. Dann er schreibet n. sel-
ber/ er habe Leut von den Teuffeln hinauff in die
Lufft tragen gesehen/ auch meldet er/ es sey nichts
ungereimbts: Und eben an demselben Ort
schreibet er fälschlich/ man habe in Teutsch-
land einen Zauberer gesucht/ welcher verspro-
chen gehabt/ deß Königs Francisci Kinder auß
dem Schloß Madrich zu bringen/ und in den
Lüfften auß Hispania in Franckreich zuführen/
sey aber nicht zu Werck kommen/ auß Sorg/
er mögte sie in Noth bringen/ daß sie den Hals
brechen. Vnd welches noch mehr ist/ er schreibet
am 19. Cap. deß 4. Buchs de praestig. daß als d

Teuffel

2. T. C. 4. Von der Hexen Salbe.
worden/ ungeacht daß er geruffen; Ach lieber
Freund/ helfft mir. Jſt auch hernachmals nicht
mehr geſehen worden/ eben ſo wenig als Ro-
mulus
nach dem er vor ſeinem Heer in die Lufft
iſt verzucket worden. Wiewol/ auch auß dem
Evangeliſchen Text erſcheinlich/ daß der Sa-
tan unſern Herꝛn Chriſtum auff die Hoͤhe deß
Tempels/ und folgends auff die Spitze eines
Berges gefuͤhret hat. Darauß Thomas von
Aquin eine unzweiffliche Folge oder Conſe-
quen
tz ſchleuſt/ daß der Satan auß Goͤttlicher
Zulaſſung nicht weniger Macht hat/ andere
hinzufuͤhren/ angeſehen/ daß JESUS
CHRJSTUS
war und iſt ein
wahrer GOTT und warer Menſch/
uñ kein phantaſtiſcher eingebildeter vergeiſter-
ter Menſch. Aber es begnuͤget mich/ daß ich den
Weier durch ſeine eigene Buͤcher und fuͤrbrin-
n. lib. 2. de
præſtig
c.
12.
gen kan uͤberweiſen. Dann er ſchreibet n. ſel-
ber/ er habe Leut von den Teuffeln hinauff in die
Lufft tragẽ geſehen/ auch meldet er/ es ſey nichts
ungereimbts: Und eben an demſelben Ort
ſchreibet er faͤlſchlich/ man habe in Teutſch-
land einen Zauberer geſucht/ welcher verſpro-
chen gehabt/ deß Koͤnigs Franciſci Kinder auß
dem Schloß Madrich zu bringen/ und in den
Luͤfften auß Hiſpania in Franckreich zufuͤhren/
ſey aber nicht zu Werck kommen/ auß Sorg/
er moͤgte ſie in Noth bringen/ daß ſie den Hals
brechen. Vñ welches noch mehr iſt/ er ſchreibet
am 19. Cap. deß 4. Buchs de præſtig. daß als ď

Teuffel
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0334" n="310"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 4. Von der Hexen Salbe.</fw><lb/>
worden/ ungeacht daß er geruffen; Ach lieber<lb/>
Freund/ helfft mir. J&#x017F;t auch hernachmals nicht<lb/>
mehr ge&#x017F;ehen worden/ eben &#x017F;o wenig als <hi rendition="#aq">Ro-<lb/>
mulus</hi> nach dem er vor &#x017F;einem Heer in die Lufft<lb/>
i&#x017F;t verzucket worden. Wiewol/ auch auß dem<lb/>
Evangeli&#x017F;chen Text er&#x017F;cheinlich/ daß der Sa-<lb/>
tan un&#x017F;ern Her&#xA75B;n Chri&#x017F;tum auff die Ho&#x0364;he deß<lb/>
Tempels/ und folgends auff die Spitze eines<lb/>
Berges gefu&#x0364;hret hat. Darauß Thomas von<lb/>
Aquin eine unzweiffliche Folge oder <hi rendition="#aq">Con&#x017F;e-<lb/>
quen</hi>tz &#x017F;chleu&#x017F;t/ daß der Satan auß Go&#x0364;ttlicher<lb/>
Zula&#x017F;&#x017F;ung nicht weniger Macht hat/ andere<lb/>
hinzufu&#x0364;hren/ ange&#x017F;ehen/ daß <hi rendition="#g">JES<hi rendition="#aq">U</hi>S<lb/>
CHRJST<hi rendition="#aq">U</hi>S</hi> war und i&#x017F;t ein<lb/>
wahrer <hi rendition="#g">GOTT</hi> und warer Men&#x017F;ch/<lb/>
un&#x0303; kein phanta&#x017F;ti&#x017F;cher eingebildeter vergei&#x017F;ter-<lb/>
ter Men&#x017F;ch. Aber es begnu&#x0364;get mich/ daß ich den<lb/>
Weier durch &#x017F;eine eigene Bu&#x0364;cher und fu&#x0364;rbrin-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">n. lib. 2. de<lb/>
præ&#x017F;tig<lb/>
c.</hi> 12.<lb/></note>gen kan u&#x0364;berwei&#x017F;en. Dann er &#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">n.</hi> &#x017F;el-<lb/>
ber/ er habe Leut von den Teuffeln hinauff in die<lb/>
Lufft trage&#x0303; ge&#x017F;ehen/ auch meldet er/ es &#x017F;ey nichts<lb/>
ungereimbts: <hi rendition="#aq">U</hi>nd eben an dem&#x017F;elben Ort<lb/>
&#x017F;chreibet er fa&#x0364;l&#x017F;chlich/ man habe in Teut&#x017F;ch-<lb/>
land einen Zauberer ge&#x017F;ucht/ welcher ver&#x017F;pro-<lb/>
chen gehabt/ deß Ko&#x0364;nigs <hi rendition="#aq">Franci&#x017F;ci</hi> Kinder auß<lb/>
dem Schloß Madrich zu bringen/ und in den<lb/>
Lu&#x0364;fften auß <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;pania</hi> in Franckreich zufu&#x0364;hren/<lb/>
&#x017F;ey aber nicht zu Werck kommen/ auß Sorg/<lb/>
er mo&#x0364;gte &#x017F;ie in Noth bringen/ daß &#x017F;ie den Hals<lb/>
brechen. Vn&#x0303; welches noch mehr i&#x017F;t/ er &#x017F;chreibet<lb/>
am 19. Cap. deß 4. Buchs <hi rendition="#aq">de præ&#x017F;tig.</hi> daß als &#x010F;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Teuffel</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[310/0334] 2. T. C. 4. Von der Hexen Salbe. worden/ ungeacht daß er geruffen; Ach lieber Freund/ helfft mir. Jſt auch hernachmals nicht mehr geſehen worden/ eben ſo wenig als Ro- mulus nach dem er vor ſeinem Heer in die Lufft iſt verzucket worden. Wiewol/ auch auß dem Evangeliſchen Text erſcheinlich/ daß der Sa- tan unſern Herꝛn Chriſtum auff die Hoͤhe deß Tempels/ und folgends auff die Spitze eines Berges gefuͤhret hat. Darauß Thomas von Aquin eine unzweiffliche Folge oder Conſe- quentz ſchleuſt/ daß der Satan auß Goͤttlicher Zulaſſung nicht weniger Macht hat/ andere hinzufuͤhren/ angeſehen/ daß JESUS CHRJSTUS war und iſt ein wahrer GOTT und warer Menſch/ uñ kein phantaſtiſcher eingebildeter vergeiſter- ter Menſch. Aber es begnuͤget mich/ daß ich den Weier durch ſeine eigene Buͤcher und fuͤrbrin- gen kan uͤberweiſen. Dann er ſchreibet n. ſel- ber/ er habe Leut von den Teuffeln hinauff in die Lufft tragẽ geſehen/ auch meldet er/ es ſey nichts ungereimbts: Und eben an demſelben Ort ſchreibet er faͤlſchlich/ man habe in Teutſch- land einen Zauberer geſucht/ welcher verſpro- chen gehabt/ deß Koͤnigs Franciſci Kinder auß dem Schloß Madrich zu bringen/ und in den Luͤfften auß Hiſpania in Franckreich zufuͤhren/ ſey aber nicht zu Werck kommen/ auß Sorg/ er moͤgte ſie in Noth bringen/ daß ſie den Hals brechen. Vñ welches noch mehr iſt/ er ſchreibet am 19. Cap. deß 4. Buchs de præſtig. daß als ď Teuffel n. lib. 2. de præſtig c. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/334
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/334>, abgerufen am 21.11.2024.